Bundesliga

Drei alte Bekannte und ein Neuling im Finale

15.02.2003 00:00

Gelsenkirchen - Das Sportzentrum am Schürenkamp in Gelsenkirchen ist in diesem Jahr wieder einmal der Austragungsort des Bundesligafinals in den Disziplinen Luftpistole sowie Luftgewehr.

Am Samstag Morgen um 9 Uhr starteten die ersten Viertelfinalbegegnungen, wie üblich an diesem Austragungsort, mit tatkräftiger Unterstützung für die Schützen durch die große Anzahl von über 800 Zuschauern und deren Anfeuerungsrufe.

Bei den Entscheidungen im Luftgewehr warf erwartungsgemäß der Meister und Gastgeber BSV Buer-Bülse Aufsteiger SV Petersaurach mit 3:2 aus dem Rennen. Petersaurach war im Süden Meister geworden. Obwohl das Ergebnis eigentlich schon feststand, mussten die beiden ringgleichen Schützen Philippe v. Känel und Jozef Gönci ein Stechen austragen, aus dem Känel als Sieger mit 10:9 Ringen hervor ging.
In der dramatischen zweiten Entscheidung setzte sich mit 3:2 die SG Hamm als Nordvertreter über die SSG Dynamit Fürth durch. Hier war das Ergebnis von Rolf Söthe maßgeblich, der diesen Wettkampf gegen Birgit Dorfner mit einer 91er Serie startete und sich dann enorm verbesserte, so dass er am Ende mit 389:386 Ringen siegte und damit den entscheidenden Punkt für sein Team holte.
Die dritte Begegnung beendete die bayerische Mannschaft der SGi Waldkraiburg eindeutig mit 4:1 Punkten gegen den SV Deiringsen. Das Team aus Westfalen musste ohne ihren besten Schützen, den Norweger Leif Steinar Rolland, antreten, der in seinem Heimatland die nationale Meisterschaft schoss und deshalb auf das Bundesliga-Finale verzichtete.
Das Weiterkommen der Mannschaften SG Germania Prittlbach und ABC Münster wurde erst nach zwei Stechschüssen entschieden. Zum Ende der Wettkampfzeit stand es 2:1 für das Team aus dem Norden. Petra Horneber, die Weltmeisterin im Dreistellungskampf, musste gegen ihre Freundin Martina Prekel, Bronzegewinnerin bei der Weltmeisterschaft 2002 in Lahti, antreten und verlor im zweiten Stechschuss mit 9:10 Ringen. Schon im letzten Jahr musste Martina Prekel zum entscheidenden Schuss im Endkampf ins Stechen, verlor dort jedoch. Den anderen Stechschuss entschied Erich Schallmaier von Prittlbach mit 10:9 Ringen gegen Ursula Tillner für sich.

In der ersten Viertelfinalbegegnung mit der Luftpistole setzte sich die Mannschaft des Südmeisters SG Ludwigsburg gegen den Essener SV mit 4:1 Punkten durch und qualifizierte sich damit für das Halbfinale.
Das Team des amtierenden Meisters SSV Haltern aus dem nördlichen Ruhrgebiet scheiterte völlig überraschend bereits in der ersten Runde des Bundesliga-Finales am Außenseiter, den Sportschützen TSV Ötlingen aus Württemberg, mit 2:3 Punkten. Ausgerechnet die ehemalige Weltmeisterin Margit Höller verlor das entscheidende Duell gegen Susi Horvat mit 365:368 Ringen und fand über 50 Minuten nie zu ihrer Form. „Es wäre ein Leichtes gewesen zu gewinnen, aber ich hatte kein Gefühl am Abzug.“
Die dritte Finalbegegnung gewann die Braunschweiger SG mit 3:2 Punkten gegen den ESV Weil am Rhein. Alle Begegnungen wurden mit einem nur geringen Ringunterschied entschieden. „Die größere Erfahrung gab wohl für die Braunschweiger den Ausschlag“, meinte der Spitzenschütze der Südbadener, Abdullah Ustaoglu.
Beim Duell zwischen dem SV Heidelberg und PSV Olympia Berlin taten sich die Schützen aus dem Norden recht schwer, gewannen dieses Match jedoch  mit 3:2 Punkten. Durch eine gerade erst auskurierte Handverletzung lief Uwe Potteck nicht in gewohnter Form auf und verschenkte in seinem ersten Wettkampf nach der Genesung den Punkt an Claudia Verdicchio. Auch Holger Buchmann gab den Punkt klar an die gegnerische Mannschaft ab. Mit sehr schwankenden Serienergebnissen ging die Partie Gernot Eder gegen Dr. Karl-Otto von Westphalen am Ende an die Mannschaft aus Berlin, jedoch war dies wohl mehr Glück als die bessere Leistung. Damit zog der viermalige Bundesligameister beim sechsten Finale zum sechsten Mal ins Halbfinale ein.

 

Nach einem spannenden Halbfinalwettkampf siegte die Mannschaft des Meisters von 2002, der BSV Buer-Bülse, mit 3:2 Punkten über die SGi Waldkraiburg, und kämpft damit am Sonntag um 14 Uhr um Platz 1 und 2. Nach der üblichen Wettkampfzeit, in der es 3:1 für die die Schützen der Buer-Bülse stand, mussten Jozef Gönci und Jason Parker aus den USA noch ein Stechen austragen, das der Waldkraiburg noch einen weiteren Punkt einbrachte. Im zweiten Halbfinale standen sich die beiden westfälischen Gruppen des SG Hamm und des ABC Münster gegenüber. Dabei siegte die Mannschaft des ABC Münster mit 3:2 Punkten und bestreitet mit dieser Leistung den Wettkampf um den ersten und zweiten Rang gegen den Altmeister, den BSV Buer-Bülse.
Am Sonntag ab 10 Uhr startet die Begegnung SG Waldkraiburg gegen die SG Hamm die Positionen 3 und 4.

In der Disziplin Luftpistole gewann das Team des SG Ludwigsburg über die Braunschweiger SG mit 3:2 Punkten. Die Entscheidung fiel erst nach einem nervenaufreibenden Stechen zwischen Leo Braun und Frank Seeger, das mit einem Ergebnis von 10:9 Ringen für Ludwigsburg endete. Gegner am morgigen Bundesligafinaltag und Wettstreiter um die Plätze 1 und 2 wird die Mannschaft des PSV Olympia Berlin, die das zweite Halbfinale ganz klar mit 4:1 Punkten gegen den TSV Öttlingen für sich entschied.
Die Braunschweiger SG wird gegen den TSV Öttlingen antreten und ab 10 Uhr den Dritt- und Viertplatzierten dieses Bundesligafinales in der Disziplin Luftpistole zu ermitteln.