International

Drei Mal Edelmetall beim Europacup in Pilsen

28.04.2008 00:00

Beim ersten Europacup der Saison 2008 in den ISSF-300-Meter-Gewehrdisziplinen, der zum vierten Mal in der weltberühmten Bierbrauerstadt Pilsen ausgetragen wurde, überzeugten die Schützlinge von Trainer Rudolf Krenn (Hauzenberg) mit einer beachtlichen Erfolgsbilanz.

 

Zum Auftakt des Europacups, an dem Schützen aus insgesamt 12 Nationen teilnahmen, erkämpfte sich die Mannschaft des Deutschen Schützenbundes (Foto) bei kühlen Temperaturen und wechselhaften Windbedingungen in der Besetzung Hubert Schäffner (Wildenranna/588 Ringe), Matthias Raiber (Ulm/588 Ringe) und Christian Dreßel (Adelsdorf/585 Ringe) im Teamwettbewerb Freigewehr Liegendkampf mit 1761 Ringen die Goldmedaille vor den Mannschaften aus Italien und Tschechien mit jeweils 1760 Ringen.

In der Einzelwertung konnte der amtierende Europameister Matthias Raiber (Foto links) mit einer eindrucksvollen Aufholjagd bei sehr schwierigen Windbedingungen nach 97 Ringen in der ersten Serie mit 594 Ringen noch die Bronzemedaille erkämpfen. Dabei hatte der 38-jährige Sportwaffentechniker mit seiner ausgeklügelten Taktik bei diesem Windschießen den Sieg schon vor Augen.

Bis zum 57. Schuss hatte er nur vier Neuner auf dem Konto. Diese Taktik beanspruchte aber viel Zeit und Kraft, so dass er für die letzten drei Schuss nur noch wenige Minuten hatte. Aufgrund des Zeitdrucks und nachlassender Konzentration unterliefen ihm zwei Neuner hintereinander, die ihn letzten Endes den Sieg kosteten.

Den 60. Schuss, eine gute Zehn, schoss er nur wenige Sekunden vor Ende der Wettkampfzeit. Von diesem dramatischen Wettkampfverlauf profitierte vor allem der Norweger Hans Bakken, der ebenfalls 594 Ringe erzielte und nur aufgrund der besseren Schlussserie von 100 Ringen, die Goldmedaille gewann. Silber holte Juha Rinta-Keturi aus Finnland mit ebenfalls 594 Ringen und einer Schlussserie von 99 Ringen. Der 46-jährige Polizeibeamte Hubert Schäffner erreichte mit 592 Ringen den neunten Platz, der 28-jährige Feinmechaniker Christian Dreßel wurde mit 591 Ringen auf dem zehnten Rang notiert.

Im Liegendschießen der Damen konnte sich das Trio des Deutschen Schützenbundes (Foto) in der Besetzung Harriet Holzberger (München), Sandra Weber (Ruhpolding) und Gudrun Wittmann (Fischbachau) mit 1745 Ringen die Bronzemedaille sichern. Der Sieg ging mit 1751 Zählern an das Team aus Italien vor den ringgleichen Schweizerinnen.

Überraschend konnte sich Newcomer Bettina Bucher aus der Schweiz bei wechselhaftem Wind mit 591 Ringen gegen die amtierende Weltmeisterin Solveig Bibard aus Frankreich, die 588 Ringe erzielte, durchsetzen. Bronze gewann die Italienerin Giovana Gangitano mit 587 Ringen. Die 36-jährige Europarekordhalterin Harriet Holzberger erreichte mit 585 Ringen den guten vierten Platz und Sandra Weber konnte mit 584 Ringen und Platz sechs ebenfalls überzeugen.

Bei ihrem ersten internationalen Einsatz für den Deutschen Schützenbund kam die 33-jährige Laborantin Gudrun Wittmann, die bei der Europacup-Qualifikation Anfang April in Sonthofen mit 590, 593 und 592 Ringen überlegen siegte, mit 576 Ringen auf den 13. Platz.

Im Dreistellungskampf mit dem Freigewehr gewann überlegen Weltmeister Lubos Opelka aus Tschechien mit 1177 Ringen vor seinem Landsmann Milan Mach mit 1165 Zählern und dem Norweger Hans Bakken mit 1160 Ringen. Als einziger Teilnehmer des Deutschen Schützenbundes in dieser Disziplin konnte sich Matthias Raiber mit 1152 (398, 372, 382) Ringen auf dem neunten Platz behaupten.

Zum Abschluss des Europacups holte Milan Mach im Dreistellungskampf mit dem Standardgewehr und 583 Ringen die Goldmedaille vor Hans Bakken mit 581 Ringen und Stefan Raser aus Österreich mit 579 Ringen. Deutsche Schützen waren in dieser Disziplin nicht am Start.

Nächste Station bei der Europacuptournee 2008 ist das norditalienische Tolmezzo, Austragungsort der ISSF-Weltmeisterschaften von 1994.

Die kompletten Ergebnisse vom Europacup der 300-Meter-Gewehrdisziplinen in Pilsen finden Sie hier.

Beitrag und Fotos: Rudolf Krenn