Weltcup
Dritte Weltcup-Medaille für den DSB durch Sonja Pfeilschifter
Sonja Pfeilschifter (Eching/Foto) war nach ihrem Erfolg gestern im Sportgewehr auch heute im Luftgewehr wieder einmal Garant für deutsche Medaillenhoffnungen. Die 32-jährige Bundeswehrangehörige gewann mit insgesamt 500,8 Ringen die Bronzemedaille.
Gleich im ersten Finale des heutigen Tages wurde den Zuschauern auf der Olympiaschießanlage in Garching-Hochbrück erstklassiger Sport geboten. Im Luftgewehr der Damen reichten 397 Ringe schon nicht mehr automatisch zum Einzug in das Finale der besten Acht. Nach dem Vorkampf hatten Ljubow Galkina (Russland) mit ihrer Einstellung des Weltrekords von optimalen 400 Ringen, Sonja Pfeilschifter, Agata Hatalska (Polen) und Sun Hwa Seo (Korea) mit jeweils 399 Ringen sowie drei weitere Schützinnen mit 398 Ringen den Einzug in die Endrunde geschafft.
Dank der besten letzten Serie reichte es für Jamie Beyerle (USA) mit 397 Ringen noch zum finalberechtigten achten Platz, die 21-jährige Barbara Lechner (Krün/Klais) musste mit der gleichen hervorragenden Ringzahl bei der Entscheidung zuschauen – genau wie weitere vier Schützinnen, die alle auf 397 Ringe kamen. Ein deutliches Zeichen dafür, wie stark die Weltelite bei den Damen zusammen gerückt ist.
Siegerin wurde Ljubow Galkina (Russland), die 503,3 Ringe erzielte, vor Sun Hwa Seo (Korea), deren 502,7 Ringe die Silbermedaille bedeuteten. Sun Hwa Seo schoss in dieser Endrunde mit 103,7 Ringen das beste Finale. Sonja Pfeilschifter machte es auch heute im Finale wieder spannend, denn Un Kyong Park (Korea) kam am Ende bis auf einen Zehntelring an die mehrfache Weltmeisterin heran und hatte am Ende 500,7 Ringe auf ihrem Konto.
„Ich bin sehr zufrieden mit der Bilanz von gestern und heute. Wenn man mit einem so hauchdünnen Vorsprung wie einem Zehntelring Bronze gewinnt, ist das immer ein Sieg,“ resümierte Sonja Pfeilschifter die beiden Wettkampftage.
Doppelolympiasieger Ralf Schumann (Stockheim) musste in der Schnellfeuerpistole zunächst in ein Stechen um den sechsten Finalplatz, dann aber verbesserte sich 41-jährige Ausnahmeathlet in dieser Disziplin noch mit insgesamt 687,1 Ringe auf den vierten Rang. Nach 297 Ringen in der ersten Halbserie gestern, ließ Schumann heute 290 Ringe folgen. „Ich habe heute so viele Fehler gemacht, dass ich mich wundere, noch auf den vierten Platz gekommen zu sein“, so der Weltrekordler nach dem Wettkampf.
Hervorragend aus deutscher Sicht dagegen das Abschneiden von Tim Damerau (Warstein), der mit 685,7 Ringen (Vorkampf 588/Finale 97,7) den sechsten Platz belegte. Weltmeister Marco Spangenberg (Oberwallmenach) schloss den Wettbewerb mit 581 Ringen und dem 16. Rang ab. Der Olympiasieger von Sydney, Sergei Alifirenko (Russland) siegte mit 696,6 Ringen vor dem Silbermedaillengewinner von Atlanta 1996, Emil Milev (Bulgarien), mit 693,6 Ringen und Roman Spirelja (Kroatien), der auf 688,1 Ringe kam.
Keine deutsche Beteiligung in der Freien Waffe der Herren. Christian Bauer (Nersingen) schrammte als bester DSB-Vertreter mit 1168 Ringen knapp am Finale vorbei und wurde Neunter. Er hatte dabei das Pech, dass er gegenüber Tevarit Majchacheeap (Thailand) die schlechtere letzte Serie hatte, sonst hätte es für das Finale gereicht. Maik Eckhardt (Dortmund) und Johann Zähringer (Oberried-Zastler) kamen mit jeweils 1163 Ringen gemeinsam auf den 19. Rang.
Nach einem großartigen Finale von 103,6 Ringen gewann der Olympiasieger von Sydney, Rajmond Debevec (Slowenien), mit insgesamt 1273,6 Ringen den Wettbewerb Freie Waffe vor Thomas Farnik (Österreich), der mit fünf Ringen Vorsprung in dieses Finale gegangen war. Seine 1272,2 Ringe reichten am Ende zu Rang zwei vor Artem Kadschibekow (Russland), der sich mit seinen 1265,5 Ringen vom sechsten auf den dritten Rang steigerte.
Ohne Vertreterinnen des Deutschen Schützenbundes fand auch die Entscheidung in der Luftpistole der Damen statt. Die Weltmeisterin mit der Sportpistole, Munkhbayar Dorjsuren (Moosach), erzielte mit 380 Ringen und dem 17. Rang das beste Ergebnis des DSB-Trios in der Luftpistole. Claudia Verdicchio (Freiburg), die gestern mit einer hervorragenden Leistung nur hauchdünn die Bronzemedaille in der Sportpistole verfehlte, kam heute mit 376 auf Platz 36 und Maren Johann (Meinerzhagen) folgte mit 375 Ringen auf dem 42. Rang.
Siegerin wurde die Olympiasiegerin Luna Tao (China). Ihre 487,7 Ringe waren von der Konkurrenz nicht zu überbieten und damit sicherte sich die 29-jährige den Titel. Hinter ihr wurde Olga Kusnetzowa (Russland) mit 485,9 Ringen Zweite und Victoria Chaika (Weißrussland) gewann Bronze mit 484,7 Ringen.
Am letzten Tag des Weltcups 2003 finden morgen noch zwei weitere Entscheidungen statt. Um 15.00 Uhr wird das Finale in der Luftpistole der Herren ausgetragen, eine Stunde danach fällt mit der Endrunde im Luftgewehr der Herren die letzte Weltcup-Entscheidung für dieses Jahr auf der Olympiaschießanlage vor den Toren der bayerischen Landeshauptstadt.
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