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DSB-Delegation zu Gast im Rathaus von Göttingen

29.04.2005 00:00

Im Alten Rathaus mitten im Zentrum gab die Stadt Göttingen heute am späten Nachmittag einen Empfang aus Anlass des 54. Deutschen Schützentages. Im Beisein von Niedersachsens Innenminister Uwe Schünemann begrüßte Oberbürgermeister Jürgen Danielowski die Delegation aus den 20 Landesverbänden des DSB und bedankte sich in seiner Begrüßungsansprache, dass der Deutsche Schützenbund diese wichtige Veranstaltung für den Verband nach Göttingen gegeben hatte.

 

„Ich weiß, dass Sie alle morgen während der Delegiertenversammlung ein langes Arbeitsprogramm auf der Tagesordnung stehen haben, aber ich hoffe, dass Sie noch Zeit finden, sich ein bisschen unsere schöne Stadt anzuschauen, bevor Sie wieder nach hause reisen“, so das Stadtoberhaupt, das mit seinem politischen Mandat gleichzeitig auch das Amt eines Schützenherrn in der Bürger-Schützen-Gesellschaft der Kommune ausübt.

DSB-Präsident Josef Ambacher (Foto) erwiderte den Gruß des Oberbürgermeisters: Dieser Schützentag ist ein Meilenstein in der langjährigen Geschichte des Deutschen Schützenbundes, denn die Delegierten werden hier in Ihrer altehrwürdigen Universitätsstadt bei den Wahlen zum Präsidium über die Führung des Verbandes in kommenden vier Jahren entscheiden.

Über 600 Jahre sind die Schützen in Ihrer Universitätsstadt zuhause. 1392 wurde die Bürger-Schützen-Gesellschaft gegründet und sie ist damit die älteste Bürgertradition in dieser Stadt. Waffenkundige Männer waren es, die das Gemeinwesen vor den Gefahren schützten, die von außen auf die Kommune einwirken wollten. Mit diesem grundsätzlichen Anliegen verband sich aber bald der Gedanke, die Waffen sportlich zu nutzen, um sich damit geistige Konzentrationsfähigkeit und seelische Ausgeglichenheit anzueignen.

Ein Wort noch zur Bürger-Schützen-Gesellschaft. Was mich fasziniert hat, ist, dass das Präsidium in dieser ehrwürdigen Organisation nicht „Präsidium“ oder „Vorstandschaft“ – wie in sonst so vielen Vereinen – heißt. Nein, hier in Göttingen heißt es „Schafferamt“ und genau das ist es, was von einem Präsidium erwartet wird. Schaffen für die Mitglieder – auch wir im Deutschen Schützenbund wollen für unsere über 1,5 Millionen Schützinnen und Schützen in den nächsten vier Jahren Werte schaffen und das Erschaffene bewahren.

Bewahrt hat Göttingen über Jahrhunderte seinen Ruf als Universitätsstadt. Heute studieren hier 24.000 junge Menschen, davon viele aus dem Ausland. Das Bild der Stadt wird also geprägt von den Studenten, die hier eine Weile ihres Lebens verbringen und dann die Erinnerungen an diese Stadt mit in ihre Heimat nehmen.

Göttingen wird oft als die „Schmiede der Nobelpreisträger“ gefeiert und das stimmt auch, denn wenn man sich die letzten 100 Jahre anschaut, findet man 44 Nobelpreisträger, deren Lebensläufe mit der Wissenschaftsstadt Göttingen verknüpft sind.

Weltbekannte Namen sind darunter. Ich nenne beispielgebend nur vier: den Physiker Max Planck, die Mediziner Robert Koch und Paul Ehrlich sowie den Literaten Günter Grass. Sie alle stehen für die Qualität der universitären Lehre hier in Südniedersachsen.

„Tradition erhalten – Zukunft gestalten“ - genau dies sollte unser gemeinsames Bestreben in Göttingen und im ganzen Deutschen Schützenbund sein und verbunden mit diesem Appell wünsche ich Ihnen noch einen schönen Abend, gute Gespräche und uns allen einen harmonischen Deutschen Schützentag 2005 in Göttingen.“

Danach trug sich der Präsident des Deutschen Schützenbundes in das Goldene Buch der Stadt Göttingen ein.