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DSB: DSB-Forderungen zu Blei-Munition im Schießsport finden Unterstützung
Das Beschränkungsverfahren von bleihaltiger Munition durch die EU ist ein Thema, das den Deutschen Schützenbund und den Schießsport seit einiger Zeit sehr intensiv beschäftigt. Erst in der vergangenen Woche waren DSB-Vertreter in Berlin, um im Sportausschuss des Bundestages zu dieser Thematik Frage und Antwort zu stehen.
Der DSB hat sich von Beginn an sehr intensiv in die Blei-Debatte eingeschaltet. Neben mehreren Stellungnahmen im Verfahren der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA) wurden u.a. im Oktober 2022 unter www.dsb.de/blei und der Überschrift „Gute Gründe gegen ein Bleiverbot im Schießsport“ Argumente dargelegt, warum ein professionelles Blei-Management zielführender und wesentlich angemessener ist als ein pauschales Verbot.
Auf Einladung des Vorsitzenden des Sportausschusses, dem ehemaligen Weltklasse-Biathleten Frank Ullrich (SPD), haben DSB-Bundesgeschäftsführer Jörg Brokamp und sein Stellvertreter Andreas Friedrich diese Argumente nun in der Sitzung des Sportausschuss noch einmal an die Sportpolitiker der Bundestagsfraktion adressiert und um deren Unterstützung geworben. Den Videostream der öffentlichen Sitzung auf der Website des Deutschen Bundestags, wo auch die im Vorfeld eingereichte schriftliche Stellungnahme des DSB hinterlegt ist, gibt es an dieser Stelle zu sehen. Unmittelbar im Nachgang an die Sitzung hat der Ausschussvorsitzende Frank Ullrich daraufhin in einer Pressemeldung deutlich gemacht, sich im weiteren Verfahren für die Interessen des Sportschießens einsetzen zu wollen.
Und auch Dirk Wiese, der stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, der vor weitreichenden Auswirkungen eines möglichen Bleimunitionsverbots auf die Schießsportarten und das Schützenwesen warnt, teilt die Sichtweise der Sportschützen. Traditionelle Schützenfeste wären gefährdet und europäische Athletinnen und Athleten in den Schießsportarten mit Ersatzmunition international nicht mehr wettbewerbsfähig, wird Wiese auf brilon-totallokal.de wiedergegeben. Auch Bettina Lugk (SPD), Mitglied des Sportausschusses hatte sich in einer Pressemeldung ähnlich geäußert.
Damit werben weitere Politiker für entsprechende Ausnahmeregelungen von einem möglichen Bleiverbot, um so das traditionelle und sportliche Schießen zu schützen. Zuvor hatte sich bereits Florian Müller (CDU) als Sprecher des Parlamentskreises Schützenwesen für die Möglichkeit der weiteren Verwendung bleihaltiger Munition im Schützenwesen ausgesprochen. Direkt auf EU-Ebene in Brüssel hatte sich auch der Europaabgeordnete Peter Liese (CDU), Sprecher der EVP im Ausschuss für Umweltfragen, öffentliche Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, bisher insbesondere für das traditionelle Vogelschießen stark gemacht, in einer kürzlich einberufenen Videokonferenz aber deutlich gemacht, sich zukünftig verstärkt auch für das Sportschießen einsetzen zu wollen. Ein entsprechender Gesprächstermin mit den verantwortlichen Vertretern der EU-Kommission ist bereits in Planung.
Dirk Wiese wird übrigens – wie auch sein CDU-Kollege Hermann Färber – ein Grußwort auf dem gemeinsamen Parlamentarischen Abend von DSB, Deutschem Jagdverband und Deutschem Forstwirtschaftsrat am 25. Januar in Berlin sprechen. Der Parlamentarische Abend soll weitere Möglichkeiten bieten, u.a. zum Thema bleihaltige Munition im Schießsport mit der Politik ins Gespräch zu kommen und so weitere Entscheider in Berlin und Brüssel von den berechtigten Interessen des Schießsports und des Schützenwesens insgesamt zu überzeugen.