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DSB-Ehrenmitglied Anton Kuchenreuter verstorben

14.04.2009 00:00

Das Ehrenmitglied des Deutschen Schützenbundes Anton Kuchenreuter ist am Samstag, den 11. April 2009, im Alter von 85 Jahren verstorben. „Ich bin ein gebürtiger Chamauer“ sagte er, der im schneereichsten Winter des vergangenen Jahrhunderts am 13. Januar 1924 geboren wurde, immer wieder gerne in Bezug auf seine Heimatstadt, die ihrem Ehrenbürger viel zu verdanken hat. Über drei Jahrzehnte entschied er als Stadtrat über die Entwicklung seiner Heimatkommune mit und er saß zwölf Jahre darüber hinaus auch im Kreistag von Cham.

 

Im deutschen Schützenwesen genießt Anton Kuchenreuter einen legendären Ruf. Zusammen mit seinem Vater Josef war er zunächst maßgeblich an der Wiedergründung des ältesten Schützenvereins in Cham, der Vereinigten Schützengesellschaft, beteiligt.

In ihr wurde er zunächst Schriftführer, dann Zweiter und ab 1960 Erster Schützenmeister. Der junge Chamauer machte auch überregional von sich reden. 1970 wird Anton Kuchenreuter Erster Gauschützenmeister, 1978 wird er Vizepräsident des Oberpfälzer Schützenbundes und von 1984 bis 1993 steht er seinem Landesverband als Präsident vor.

In seinen Funktionen im OSB wird er automatisch Mitglied des Gesamtvorstands des Deutschen Schützenbundes, von dem er 1994 für seine nimmermüden Dienste die Ehrenmitgliedsurkunde überreicht bekommt.

Im Ehrungsausschuss des Deutschen Schützenbundes seit 1995, entschied er zuletzt als Vorsitzender des Gremiums, wer den höchsten Auszeichnungen des Verbandes würdig war. Ein schwieriges Amt, um das ihn nicht jeder beneidete, das er aber mit Kompetenz und Souveränität bekleidete.

Auch über Deutschlands Grenzen hinweg kam der herausragende Büchsenmacher, der mehrere Filialen gründete, um sich die wirtschaftliche Eigenständigkeit gegenüber weitaus größerer Konkurrenz zu erhalten, zu Schützenehren.

Die Schützenkompanie Welschenhofen aus Südtirol ernannte ihn wegen seiner Bemühungen um die Erhaltung des Südtiroler Schützenwesens zum Ehrenhauptmann, einer Auszeichnung, die nur zwei Nicht-Südtiroler erhalten haben: der frühere Bundeslandwirtschaftsminister Josef Ertl und Anton Kuchenreuter.

Darüber hinaus wurde in den internationalen Vorderladerdisziplinen ein Wettbewerb nach ihm benannt. Bei den letzten Weltmeisterschaften 2008 in Australien gewann eine deutsche Schützin den Replicawettkampf, der den Namen „Kuchenreuter“ trägt.

„Die Büchsenmacherei ist ein sehr schöner und vielseitiger Beruf,“ hat Anton Kuchenreuter einmal voller Stolz gesagt, „Argwohn hat unsere Zunft nicht verdient, denn das Gewehr erschießt niemanden, das sind schon die Menschen selber.“

Ein Ausspruch, der zeigt, mit welcher Inbrunst und Engagement Anton Kuchenreuter seinem Handwerk des Büchsenmachens nachgegangen ist.

Der Trauergottesdienst für Anton Kuchenreuter findet am Mittwoch, den 15. April 2009, um 14.30 Uhr in der Stadtpfarrkirche St. Jakob in Cham statt. Beisetzung ist anschließend auf dem Friedhof.