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DSB-Ehrenmitglied Hans Werner Harbeck wird 80 Jahre alt
Das Ehrenmitglied des Deutschen Schützenbundes, Hans Werner Harbeck, feiert heute seinen 80. Geburtstag. Seine sportlichen Erfolge – schon 1958 gewann er als 24-jähriger Schütze bei den Weltmeisterschaften in Moskau die Bronzemedaille mit dem Freigewehr über die 300-Meter-Distanz – und sein langjähriges ehrenamtliches Engagement haben ihn national und international in Kreisen des Schießsports bekannt gemacht.
„Ich war eher durch einen Zufall zum Schießen gekommen“, berichtet der Jubilar, „als mich ein Freund 1953 in meiner Heimat in der Nähe von Hamburg mit zu einem Preisschießen nahm. Ich hatte das erste Mal ein Gewehr in der Hand, gewann auch nicht viel, aber fand Spaß an dieser Sportart.“
Am 1. April 1953 trat er dem Schützenverein Rellingen in der Nähe von Pinneberg bei, konnte sich schon im Jahr darauf für die Landesmeisterschaft qualifizieren und wurde auf Anhieb Hamburger Verbandsmeister mit dem Scheibengewehr auf 100 Meter.
Hans-Werner Harbeck selbst bezeichnet 1958 definitiv als sein bestes Jahr: „Zunächst einmal habe ich meine Frau Anne geheiratet, ohne die ich die nächsten Jahrzehnte übrigens gar nicht durchgestanden hätte.“ Vielleicht hat ihn das beflügelt, denn auch sportlich begab sich Harbeck nun in höhere Sphären: „Es gab keine Meisterschaft, keinen Länderkampf, bei dem ich nicht einen oder zwei deutsche Rekorde aufgestellt habe.“
Am Ende seiner Laufbahn waren es 22. Bei den Deutschen Meisterschaften 1958 war der Wahl-Wiesbadener erfolgreichster Einzelschütze, er führte die Jahresbestenliste im Kleinkaliber kniend, stehend und im Dreistellungskampf an, sowie mit dem Scheibengewehr auf 100 Meter. In allen vier Disziplinen hielt er den deutschen Rekord.
Hans Werner Harbeck stand als Nationalmannschaftsschütze auch im deutschen Team von 1966, als die 39. Weltmeisterschaften im Sportschießen in seiner Heimatstadt Wiesbaden ausgetragen wurden und er als Lokalmatador an den Start ging.
Nach seiner aktiven Zeit widmete sich Hans Werner Harbeck mit großer Hingabe seinen ehrenamtlichen Tätigkeiten zum Wohle des Schießsports. „Mr. Weltcup“ war lange Zeit der Herrscher über der Olympiaschießanlage in München, wenn die besten Schützen aus aller Welt jährlich ihren Weg in die bayerische Landeshauptstadt fanden.
Als Gesamtschießleiter bei Weltcups hatte Hans Werner Harbeck die Gesamtverantwortung für einen reibungslosen Ablauf und eines seiner Ziele war es, die Besprechung beim so genannten „Technical Meeting“ in jedem Jahr weiter zu verkürzen. Seine Bestzeit lag bei 13 Minuten – ein einsamer Rekord.
In Wiesbaden hat er als Vorsitzender der Interessensgemeinschaft Wiesbadener Sportschützen maßgeblich dazu beigetragen, dass die Anhänger des Schießsports in der Sporthalle des Berufsschulzentrums in der Brunhildenstraße eine Heimstatt gefunden haben.
Die Auszeichnungen für seine engagierte ehrenamtliche Tätigkeit im Deutschen Schützenbund gipfelten in der Ernennung zum Ehrenmitglied des DSB im Jahre 2004 beim Deutschen Schützentag in Coburg. 2010 wurde ihm das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen.