„Pendler zwischen Betrieb und Sport“ nannten ihn die Kollegen der Straubinger Zeitung schon kennzeichnend 1974, denn der studierte Diplom-Ingenieur war ein erfolgreicher Unternehmer, der trotz hoher beruflicher Belastung immer wieder die Zeit fand, sich Abends oder an den Wochenenden den Belangen des Deutschen Schützenbundes zu widmen.

Alfred Michaelis erwarb sich schon frühzeitig den Ruf des „Machers“ und in den elf Jahren seiner Präsidentschaft konnte er im Schützenwesen zukunftsweisende Weichen stellen. So installierte er – um den Leistungssport weiter zu entwickeln – für die olympischen Disziplinen eigene Referenten als kompetente Fachkräfte wie Ausbilder und erwirkte, dass der Deutsche Sportbund Trainerstellen dafür genehmigte.

Er brachte den Um- und Ausbau der Schießsportschule Wiesbaden auf den Weg und sorgte dafür, dass auch die Landesverbände Leistungszentren schufen und geeignete Kräfte zur Förderung der damaligen Elitekader einsetzten.

Aus dem „Interimspräsidenten“, denn Alfred Michaelis konnte sich zunächst nicht vorstellen, die zweifache Belastung von Beruf und Ehrenamt lange durchzuhalten, wurde ein Mann von Format. In seiner Amtszeit verdoppelte sich die Mitgliederzahl des Deutschen Schützenbundes auf über eine Million und mit den Goldmedaillen bei den Olympischen Spielen 1972 und 1976 durch Conny Wirnhier und Karlheinz Smieszek, um nur zwei Beispiele zu nennen, fiel auch die sportliche Bilanz seiner Präsidentschaft erfolgreich aus.

Obwohl jederzeit durch seine Familie unterstützt, gab Alfred Michaelis beim 31. Deutschen Schützentag 1982 in Westerland auf Sylt aus beruflichen Gründen sein Amt ab. Der Deutsche Schützenbund verlieh ihm zum Dank für seine herausragende Arbeit den Titel „Ehrenpräsident“, eine Auszeichnung, die in der langen Geschichte des Verbandes nur zwei Mal vorher vergeben wurde.

Der Deutsche Schützenbund wünscht seinem Ehrenpräsidenten Alfred Michaelis alles nur erdenklich Gute zum 90. Geburtstag und gratuliert sehr herzlich.