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DSB: Gerhard Furnier: „Wir planen natürlich alle Meisterschaften!“
Das Bundesligafinale Bogen am 29. Februar 2020 war die letzte nationale Entscheidung in diesem Jahr, die in gewohnter Weise ausgetragen wurde. Danach fielen alle Veranstaltungen der Corona-Pandemie zum Opfer. Gerhard Furnier, Vize-Präsident Sport, äußert sich im Interview zu den schmerzhaften Absagen, einer gelungenen Alternative und gibt einen Ausblick auf das Jahr 2021.
Herr Furnier, die Corona-Pandemie überdeckt momentan alles. Wie frustrierend war das Jahr für den Vizepräsidenten Sport?
Furnier: „Es ist schon sehr frustrierend, wenn man hilflos zusehen muss, dass unsere Mitglieder ihrem Sport nicht mehr nachgehen können. Nach der Absage von vielen Veranstaltungen, auf die unsere Mitglieder hintrainiert haben, tritt langsam auch der Frust bei den Mitgliedern ein.“
Gab es denn bei allen Widrigkeiten auch etwas Positives aus ihrer Sicht?
Furnier: „Der DSB hat natürlich versucht, Wettbewerbe wie z.B. den „Meisterschütze #DuUndDeinVerein“ oder den Deutschland Cup Bogen anzubieten. Gerade der erstmalig durchgeführte Online-Fernwettkampf „Meisterschütze #DuUndDeinVerein“ war für die Mitglieder sehr wichtig, da sich die Mitglieder bundesweit messen konnten und sich dann, wenn auch ohne Zuschauer, im Finale begegneten.“
Die Bundessportleitung ist sich einig, dass wir an die Grenzen der Sportordnung gehen müssen und evtl. sogar einige Punkte nicht erfüllen können!
Es muss und es wird weitergehen! Wie sehen die sportlichen Planungen des DSB für das Jahr 2021 auf nationaler Ebene aus?
Furnier: „Wir planen natürlich alle Meisterschaften. Wichtig für uns ist die Durchführung der Deutschen Meisterschaften sowie der Bundesliga in allen Disziplinen. Ferner werden wir den DSB Pokal anbieten, hier hat sich mit dem Verein Altdorf-Inden bereits ein Ausrichter für das Finale gefunden. Ebenso soll der Wettbewerb "Meisterschütze #DuUndDeinVerein“ wieder angeboten werden.“
Die Termine der Deutschen Meisterschaften sind das eine. Aber wie können sich die Sportler dafür qualifizieren in diesen schweren Zeiten?
Furnier: „Wir haben die Landesverbände gebeten, alles dafür zu tun, eine Möglichkeit zu schaffen, um eine Ringzahl für eine Zulassung zu bekommen. Es ist uns allen klar, dass wir evtl. nicht alle Meisterschaftsebenen bestücken können bzw. einzelne Meisterschaften auch bis hin zu Fernwettkämpfen in den Vereinsheimen haben werden.“
Ist das alles konform mit der DSB-Sportordnung?
Furnier: „Die Bundessportleitung ist sich einig, dass wir an die Grenzen der Sportordnung gehen müssen und evtl. sogar einige Punkte nicht erfüllen können. Beispiele wären das Überspringen von einzelnen Qualifikationsmeisterschaften oder Fernwettkämpfe.“
Gibt es auf DSB-Seite auch Überlegungen, die Deutschen Meisterschaften alternativ auszurichten? Gibt es einen Plan B und C?
Furnier: „Ja, hier gibt es bereits Planungen und Überlegungen. Sollte es nicht möglich sein, die DM wie bekannt durchzuführen, müssten wir zu Ersatzplänen greifen, z.B. Meisterschaften an getrennten Schießstätten, getrennten Wettkampftagen oder Trennung nach olympischen und nicht-olympischen Wettbewerben. Wir müssen in diesem Zusammenhang auf jeden Fall sehr kreativ sein. Ich hoffe natürlich, dass die Mitglieder, sollte es so kommen, Verständnis dafür haben und mitziehen.“
Prognosen sind schwierig. Wie optimistisch sind Sie, dass 2021 sportlich besser wird als 2020?
Furnier: „Ich bin immer optimistisch. Es ist mir klar, dass die Zuführmeisterschaften mit besonderen Problemen zu kämpfen haben. Aber ich denke schon, dass wir 2021 unter Einhaltung der Hygienebestimmungen die Deutschen Meisterschaften und die Bundesligen durchführen können.“