International
DSB-Geschäftsführer Michel sorgt sich um IAU
Seit der Europameisterschaft in Thaon-lesVosges/Frankreich befindet sich die Internationale Armbrust Union (IAU) in einer akuten Krise und steht vor einer Aufsplitterung in zwei Weltverbänden: einen für 10m sowie 30m und einen für die Feldarmbrust, wobei das Präsidium der IAU dazu mehr oder weniger schweigt.
Der Bundesgeschäftsführer des Deutschen Schützenbundes, Peter Michel, der sich in der Vergangenheit immer wieder für die Belange der Armbrustschützen stark gemacht hat, wandte sich nun in einem offiziellen Schreiben an die Mitgliedsverbände der IAU, um die bevorstehende Aufsplitterung zu verhindern. Hier einige Passagen des Schreibens:
Eine Ursache der derzeitig misslichen Situation ist eine ständige Konkurrenz zwischen den 10m und 30m sowie dem Feldarmbrust-Bereich. Obwohl beide Disziplinen wichtige Bestandteile für den Weltverband darstellen, haben sie ihr Eigenleben unter dem Dach der IAU mit allen Eifersüchten nie aufgegeben.
Eine andere Ursache sind die antiquierten Strukturen der IAU, die sich in der Satzung und den Sportregeln manifestieren.
Die Sorgen um die Zukunft des Armbrustsports veranlassen uns zu diesem Schreiben an alle Mitgliedsorganisationen der IAU. Wir sind der Meinung, dass eine Trennung beider Bereiche in zwei Weltverbänden nicht sinnvoll ist und diese dann nicht überleben werden.
Der Deutsche Schützenbund wird sich trotz seiner Größe nicht einem Weltarmbrustverband anschließen. Der Armbrustsport, eine der ältesten Sportarten im Schießen, wird durch diese Schwächung auch national in den einzelnen Staaten an Bedeutung und damit an finanzieller Förderung verlieren. Er wird hinsichtlich seines internationalen Stellenwertes um 40 Jahre zurück fallen. Der DSB schlägt vor, die bestehenden Synergien, die vor allem in Europa, dem Kernkontinent dieser Sportart, vorhanden sind, zu bündeln und gezielt einzusetzen.
Wir schlagen daher folgende Schritte vor:
Schaffung eines gemeinsamen Regelwerkes für Satzung und alle Disziplinen ab dem 01.01.2005, und zwar mit folgender Unterteilung:
1. Regeln allgemein
2. Regeln Match 30 m
3. Regeln Match 10 m
4. Regeln Sport (Feldarmbrust)
5. Regeln Finale
Diese Entwürfe werden zur Zeit erstellt. Ergänzend hierzu weisen wir darauf hin, dass die Satzung geändert bzw. modernisiert werden muss, wobei vor allem die Strukturen des Präsidiums und der Technischen Komitees neu geregelt werden müssen.
Der Sitz bleibt in der Schweiz als Kernland der Armbrust. Eine deutliche Erhöhung der Beträge für die Mitglieder muss überprüft werden.
Die Einberufung einer außerordentlichen Generalversammlung; wenn dies aufgrund der jetzigen Satzung nicht möglich sein sollte, Sitzung des bisherigen Präsidiums Anfang 2003, um die ordentliche Generalversammlung Mitte 2003 vorzubereiten und eine entsprechende neue Satzung mit Regeln vorzulegen.
Es gibt ein Angebot des Deutschen Schützenbundes, diese Sitzungen in Wiesbaden am Sitz des Bundesleistungszentrums und der Geschäftsstelle im Januar/Februar durchzuführen.
Es kann und darf nicht sein, dass der internationale und nationale Armbrustsport Belangen oder Interessen geopfert werden, und in der Zukunft nur noch mit nationalen Veranstaltungen und Meisterschaften ein unbedeutendes Dasein fristet. Denken Sie daran, die Existenz des Armbrustsports steht auf dem Spiel.