Weltcup

DSB-Liegendschützen mit erstklassigen Platzierungen

27.05.2013 11:25

Die deutschen Liegendschützen zeigten am dritten Tag des Weltcups für Gewehr und Pistole auf der Olympiaschießanlage in Garching-Hochbrück hervorragende Leistungen. Henri Junghänel (Breuberg/Foto) wurde im Finale mit 144,0 Ringen Fünfter, Maik Eckhardt (Dortmund) belegte mit 122,7 Zählern den sechsten Rang.

 

Mit den Plätzen fünf und sechs qualifizierten sich die beiden DSB-Vertreter auch für das Finale. Der routinierte Westfale, der nächste Woche Dienstag seinen 43. Geburtstag feiert, kam mit 623,7 Ringen als Fünfter in die Endrunde der besten acht Schützen, der erst 25-jährige Student aus Hessen, der beim ersten Weltcup dieses Jahres in Changwon (Südkorea) mit zwei Siegen erfolgreichster Schütze war, kam knapp hinter seinem Nationalmannschaftskollegen mit 623,4 Zählern in das Finale.

Nach den ersten zwei Durchgängen der Endrunde, in denen jeweils drei Schüsse in einer erlaubten Zeit von nur 100 Sekunden abgegeben werden, stand Maik Eckhardt zusammen mit Nemanja Mirosavljev (Serbien) exakt gleich mit 61,3 Ringen auf den Plätzen sechs und sieben.

Nach den neuen Finalregeln des Internationalen Schießsportverbandes ISSF schied nach zwei weiteren Schüssen Young Jeon Choi (Südkorea) als Erster aus. Der Asiate war mit 625,9 Ringen als Führender in die Endrunde gegangen.

Das Duell mit dem Serben Nemanja Mirosavljev konnte Maik Eckhardt (Foto) nach weiteren Schüssen mit 82,4:81,7 für sich entscheiden, doch in der nächsten Runde waren eine 10,2 und eine 9,9 nicht genug, um den Vorsprung der vor ihm liegenden Kontrahenten zu kompensieren. Weitere zwei Schüsse später er-wischte es dann auch Henri Junghänel in einem spannenden und abwechslungsreichem Finale.

„Es war außergewöhnlich windig und kalt für diese Jahreszeit hier in München“, analysierte Maik Eckhardt nach dem Finale den Wettkampf, „wir müssen aufgrund der neuen Regeln nun auch im Vorkampf sehr schnell schießen. Da lässt sich nicht mehr viel taktieren. Es ist bei schwierigen Bedingungen sehr anspruchsvoll geworden, auch weil man aus Zeitknappheit risikoreiche Schüsse abgeben muss. Wir müssen den ganzen Wettkampf offensiver angehen.“

Henri Junghänel: „Ich hatte heute im Finale ein paar Probleme gehabt. Das fing schon nach dem Wiederaufstehen zur Präsentation an. Ich hatte in der kurzen Zeit nach der Vorstellung der Schützen nicht mehr die Möglichkeit, neu aufzubauen.“

Mickael D’Halluin (Frankreich) gewann den Wettkampf mit 207,3 Ringen. Der Franzose, der erstmals in seiner Karriere in einem Weltcupfinale stand, hatte am Ende einen Zehntelring Vorsprung von Thomas Mathis (Österreich), der auf 207,2 Zähler kam. Die Bronzemedaille in diesem Wettkampf ging mit 186,2 Ringen an Rajmond Debevec (Slowenien).

Mit 621,2 Ringen verpasste Daniel Brodmeier (Niederlauterbach) das Finale als 13. Nur knapp. Besonders haderte der Bayer mit einem Schuss: „Im dritten Durchgang ist mir eine 9,1 passiert, gerade als der Wind, der sonst während des gesamten Vorkampfes kräftig geblasen hatte, etwas abgeflaut war. Das hat mich die Finalteilnahme gekostet.“

Christian Reitz (Raunheim/Foto) verpasste die Medaillen in der zweiten Entscheidung des Tages, dem Schnellfeuerschießen der Herren, nur knapp. 19 Treffer im Finale ergaben am Ende den vierten Platz. Die ersten vier Serien absolvierte er mit jeweils drei Treffern, also Werten, die einer Ringzahl von 9,7 und höher entsprachen. Zusammen mit Roman Bondaruk (Ukraine) lag er damit an dritter Position.

Nach weiteren Serien von vier und abermals drei Treffern, musste Christian Reitz dann aber kurz vor der Entscheidung um die Medaillen den Stand als Vierter verlassen. „Das Licht auf diesem Stand macht mir Schwierigkeiten, denn wenn man nur zu 50 Prozent bei einer Serie seine Visierung sieht, muss man sich nicht wundern, dass nur jeweils drei Treffer dabei herauskommen. Das zog sich vom Anfang des Finales bis zum Ende durch.“

Der Olympiasechste von London 2012 hatte gestern im ersten Halbprogramm 290 Ringe geschossen und lag damit nicht unter den ersten Sechs, die das Finale in diesem Wettbewerb bestreiten. Im zweiten Halbprogramm heute zeigte der 26-jährige Polizeikommissar zusammen mit Yuehong Li (China) mit 294 Ringen die beste Leistung aller 61 Konkurrenten.

Teruyoshi Akiyama (Japan) gewann den Wettbewerb mit 33 Treffern vor Fusheng Zhang (China), der sich mit 29 Treffern die Silbermedaille sicherte. Bronze ging an Roman Bondaruk mit 24 Treffern.

Mit 574 Ringen wurde Philipp Wagenitz (Dresden) im Gesamtklassement auf dem 18. Platz notiert. Drei Ringe hinter ihm folgte Oliver Geis (Mengerskirchen) als dritter Teilnehmer des Deutschen Schützenbundes auf Rang 25.

Alle Ergebnisse des Weltcups in München finden Sie wie immer nach Abschluss der Wettbewerbe über diesen Link.

Foto Reitz: © ISSF