International
DSB-Präsident Ambacher erneuert Forderung nach mehr Ausbildungsplätzen
In seiner Rede vor der Delegiertenversammlung am 03. Mai 2003 beim Deutschen Schützentag in Aachen ging Präsident Josef Ambacher (Foto) bereits auf die aktuelle Ausbildungssituation in Deutschland ein. Er forderte damals die Verbandsmitglieder auf, für die Jugendlichen – und nicht nur für die, die im DSB organisiert sind – ausreichende Lehrstellen zur Verfügung zu stellen.
Wörtlich sagte Ambacher in Aachen: „Wie in den letzten Tagen bekannt geworden ist, fehlen in diesem Jahr in Deutschland über 140.000 Ausbildungsplätze für Jugendliche. Junge Menschen ohne Perspektiven und Chancen – das ist der eigentliche soziale Sprengstoff in unserem Land.
Ich appelliere an Sie, liebe Schützenschwestern und Schützenbrüder, tun Sie, was in Ihrer Macht steht, um nach Möglichkeit keinen unserer Jugendlichen und Junioren ohne Ausbildung und ohne Arbeit zu lassen. Geben Sie bitte meinen Aufruf in Ihren Landesverbänden an die Bezirke, Kreise und in Ihre eigenen Vereine weiter: Lassen Sie die jungen Leute nicht im leeren Raum stehen, schaffen Sie Ausbildungsplätze in Ihren Betrieben. Es gibt viele Unternehmer in unseren Reihen, auch kleinere und mittlere, und Handwerksbetriebe – und auch wenn so mancher gleich zusammenzuckt bei dem Gedanken an das Geld, das es kostet und an die Arbeit, die es mit sich bringt, - trotzdem: Wir müssen uns unserer Verpflichtung gegenüber den jüngeren Menschen bewusst sein.
Denn wir Schützen und unsere Vereine sind nicht nur Sportvereine, wir sind als Solidaritätsgemeinschaften auch von unserer Tradition her gegenseitig füreinander verantwortlich, und das gilt ganz besonders für unsere Jugend. Gefragt ist jetzt ein ganzheitliches Denken und Handeln im Sinne der nachfolgenden Generationen.“
Nachdem jetzt auch Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement und Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn (beide SPD) sowie der Vorstandsvorsitzende der Bundesanstalt für Arbeit, Florian Gerster, zum „Tag der Ausbildung“ in einer großflächigen Briefaktion an die Chefetagen der führenden Konzerne in Deutschland gewandt haben – 100.000 Schreiben wurden an Unternehmen geschickt, mit der Bitte Lehr- bzw. Ausbildungsplätze zur Verfügung zu stellen – sieht sich der Präsident des Deutschen Schützenbundes in seiner Haltung bestärkt, noch einmal seine Bitte von Aachen, gerade an potentielle Lehrherren im DSB, zu erneuern.
Der Deutsche Schützenbund selbst geht mit gutem Beispiel voran. Nach der Ausbildung einer Kauffrau für Bürokommunikation im Bereich Öffentlichkeitsarbeit mit anschließender Anstellung, bildet der DSB derzeit eine junge Dame zur Sport- und Fitness-Kauffrau aus. Auch in seinen Landesverbänden kommt der DSB den Wünschen der Politik nach: beim Bayerischen Sportschützenbund geht die zur Zeit amtierende Weltmeisterin mit der Sportpistole, Munkhbayar Dorjsuren, ebenfalls einer Ausbildung zur Sport- und Fitness-Kauffrau nach.
Wie das Institut der deutschen Wirtschaft mitteilt, wird 2003 die Zahl der Ausbildungsplätze im Vergleich zum Vorjahr um rund vier Prozent zurückgehen. In dieser Hinsicht ist die erneute Forderung des DSB-Präsidenten deutlich nachvollziehbar.