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DSB: Sportdirektor Heiner Gabelmann verabschiedet

02.05.2022 18:18

32 Jahre lang prägte Heiner Gabelmann als Sportdirektor des Deutschen Schützenbundes die Geschicke des Verbandes. Nun wurde Gabelmann bei einer kleinen Feier im Kreis der Kolleginnen und Kollegen der Bundesgeschäftsstelle, Vertretern des Präsidiums mit DSB-Präsident Hans-Heinrich von Schönfels an der Spitze und ehemaliger Weggefährten im Restaurant „Treffpunkt“ verabschiedet.

Foto: DSB / DSB-Präsident Hans-Heinrich von Schönfels, Vizepräsident Sport Gerhard Furnier und Bundesgeschäftsführer Jörg Brokamp waren bei der Verabschiedung von Heiner Gabelmann (2.v.l.) auch dabei.
Foto: DSB / DSB-Präsident Hans-Heinrich von Schönfels, Vizepräsident Sport Gerhard Furnier und Bundesgeschäftsführer Jörg Brokamp waren bei der Verabschiedung von Heiner Gabelmann (2.v.l.) auch dabei.

Am 1.1.1990 trat Gabelmann seine neue Stelle in Wiesbaden an, 32 Jahre später präsentiert sich der deutsche Schützenbund sportlich in einem anderen Licht – dank des umtriebigen Sportdirektors, der mit seiner ruhigen Art dennoch starke Akzente setzte. „Ohne dich sähe der DSB anders aus“, adelte von Schönfels die Arbeit des DSB-Urgesteins.

Und dabei war der Beginn alles andere als einfach: Es galt die Wiedervereinigung zu managen, den Verband im sportlichen Bereich personell neu aufzustellen und zu führen sowie die verschiedenen Gruppierungen innerhalb des DSB – olympische Disziplinen, nicht-olympische Disziplinen, Ehrenamt, Mitarbeiter etc. – zu moderieren. Und das in seiner ihm eigenen Art: „Du warst nie einer, der aufbrausend war, der immer nach Lösungen gesucht hat. Ich kann mich nicht an eine Sitzung erinnern, in der wir uns danach nicht in die Augen sehen konnten“, formulierte Gerhard Furnier, als Vize-Präsident Sport enger ehrenamtliche Partner Gabelmanns, dessen besondere Stärke.

Diese hob auch Bundesgeschäftsführer Jörg Brokamp hervor, der die zahlreichen Stationen näher beleuchtete und mit eindrucksvollen Zahlen hinterlegte: 11802 Tage im Amt („Es gibt wohl keinen Sportdirektor, der es so lange in einem Verband aushält!“), 24 Schützentage und acht Olympische Spiele, auf die Brokamp speziell einging. Bei 21 olympischen Medaillengewinnen war Gabelmann dabei, wobei erfreulicherweise die Anzahl der Goldmedaillen am größten war (9 Gold, 7 Silber, 5 Bronze), was Brokamp zu der Aussage veranlasste: „Wenn es rappelt, dann ordentlich!“ Als Höhepunkte nannte er die Olympischen Spiele in Atlanta 1996 und Rio de Janeiro 2016 mit jeweils fünf Medaillen, verschwieg aber auch nicht, dass nicht immer alles glänzte, wie beispielsweise nach den Spielen in London: „Das war keine leichte Zeit, wo es auch persönliche Angriffe und Schuldzuweisungen gegen deine Person gab!“

Foto: DSB / Zum Abschied überreichten Bundesgeschäftsführer Jörg Brokamp und sein Stellvertreter Andreas Friedrich einen gut gefüllten Fresskorb an Heiner Gabelmann.
Foto: DSB / Zum Abschied überreichten Bundesgeschäftsführer Jörg Brokamp und sein Stellvertreter Andreas Friedrich einen gut gefüllten Fresskorb an Heiner Gabelmann.

Ich bin nicht aus der Welt und behalte meine Telefonnummer!

Heiner Gabelmann zu möglichen "Notfall-Anrufen" seiner Ex-Kolleginnen und -Kollegen

Doch die positiven Zeiten überwogen, dies verdeutlichte Gabelmann in seiner Rede (s. auch Podcast "Volltreffer" unten). Vor allem die vielen sportlichen Events waren Höhepunkte würden ihm immer in Erinnerung bleiben „und die Rückendeckung durch die Geschäftsführung, die Kolleginnen und Kollegen und das Ehrenamt. Das war für einen ,Harmoniejunkie‘ wie mich immer wichtig.“ Dass die schwierige Anfangszeit nicht ganz so spurlos an ihm vorüberging, verdeutlichte Gabelmann mit dem für ihn typischen Augenzwinkern: „Als ich anfing war mein Bart noch braun, wurde dann aber schnell meliert!“ In seiner nun nicht mehr „fremdgesteuerten Zeit“ werde er vor allem auf die Jagd gehen und seine eigene Schnapsbrennerei betreiben. Seinem Nachfolger Thomas Abel überreichte er zum Schluss eine Deutschlandfahne, die er bei allen internationalen Wettkämpfen dabei hatte, als symbolischen Staffelstab und versprach: „Ich bin nicht aus der Welt und behalte meine Telefonnummer.“

Mit einem gut gefüllten Fresskorb sowie einem Fotobuch der Kollegenschaft ging die Feier und die DSB-Ära Heiner Gabelmann offiziell zu Ende, und die ein oder andere Träne wurde noch verdrückt. Danke, Heiner!