International

DSB-Team sammelt fünf Goldmedaillen am zweiten EM-Tag

15.03.2007 00:00

In fünf Entscheidungen des zweiten Tages der Europameisterschaften für Luftdruckwaffen in Deauville (Frankreich) blieben die Sportlerinnen und Sportler des Deutschen Schützenbundes siegreich. Gold gewannen Anne Weigel (Düren/Foto Mitte) in der Einzelentscheidung der Juniorinnen im Mix-Wettbewerb der Laufenden Scheibe, Jessica Mager (Solingen) im Einzel mit dem Luftgewehr, das Juniorinnenteam in der Mannschaftswertung der Laufenden Scheibe sowie die deutschen Junioren mit der Luftpistole und die Juniorinnen mit dem Luftgewehr.

371 Ringe waren das Maß aller Dinge für die Juniorinnen in der Laufenden Scheibe. Dieses Ergebnis von Anne Weigel war von ihren Kontrahentinnen heute nicht zu überbieten und damit gewann die 19-jährige Rheinländerin nach dem Weltmeistertitel im vergangenen Jahr nun auch die kontinentale Meisterschaft. Hinter ihr kamen Ekaterina Danilenko (Russland/367 Ringe) und Anastasia Savelyeva (Ukraine/365 Ringe) auf den Medaillenrängen ins Ziel.

Christine Dossler (Ansbach/Foto rechts) belegte mit 357 Ringen Platz vier und Elena Neff (Berlin/Foto links) wurde mit 352 Zählern auf dem achten Rang notiert. Die drei jungen Damen des Deutschen Schützenbundes gewannen mit insgesamt 1080 Ringen den Europameistertitel ganz knapp nur mit einem Ring Vorsprung vor dem Team aus Russland, das mit 1079 Zählern die Silbermedaille gewann. Dritte wurden die Schützinnen aus der Ukraine mit 1069 Ringen.

Trainer Reinhard Rüger hochzufrieden: "Die Juniorinnen haben einen sehr guten Wettkampf geschossen. Trotz einer leichten Erkältung hat Anne Weigel eine klasse Leistung gezeigt. Auch Christine Dossler konnte nach kleinen Schwierigkeiten in den letzten Wochen, die auch damit zusammenhingen, dass sie mitten im Abitur steckt und die Schule natürlich Vorrang hat, heute überzeugen."

Christine Dossler, die mit drei Zehnern zum Schluss das Gold für die Mannschaft sicherte: "Wenn ich vorher gewusst hätte, dass nur drei Zehner das Mannschaftsgold bringen würden, hätte ich das niemals geschafft. Manchmal ist es wirklich gut, wenn man nicht alles weiß."

Große Freude auch bei den Junioren mit der Luftpistole, denn auch sie gewannen mit einem Ring Vorsprung die Goldmedaille in der Teamwertung. Duplizität der Ereignisse: auch hier waren die Russen diesmal nur zweiter Sieger. 1715 Ringe reichten Dominik Sänger (Schrecksbach/Foto), Christian Reitz (Kriftel) und Tobias Heider (Zwiesel) um ganz oben auf dem Siegerpodest zu stehen. 1714 Ringe erzielte Russland und auf Rang drei mit 1710 Ringen kamen die Nachwuchsschützen aus Italien.

Dominik Sänger ging mit 573 Ringen als Vierter in das Finale der besten Acht. Auch Christian Reitz hatte mit 572 Ringen als Siebter nach dem Vorkampf die Entscheidung um die Medaillen erreicht. Tobias Heider schloss mit 570 Ringen und dem 11. Platz seinen Wettkampf ab.

In dieser Entscheidung sah es bis zum fünften Durchgang gut für den jungen Hessen aus, denn Dominik Sänger lag nach ordentlichem Beginn auf Rang drei. Doch eine 8,0 im sechsten und eine 8,2 im siebten Durchgang ließen alle Chancen für den 18-jährigen Schüler schwinden. Er fiel auf Rang acht zurück und beendete seinen Wettkampf dort mit insgesamt 669,7 Ringen.

Besser erging es seinem Mannschaftskollegen Christian Reitz, der sich in diesem Finale nach vorne schoss, konstante Leistungen um die Zehn erzielte und am Ende mit 670,8 Ringen Platz vier erreichte. Neuer Europameister wurde Andrea Amore (Italien) mit 673,6 Ringen knapp vor Alexei Kirijewski (Israel) mit 673,4 Zählern und Rinat Ajupow (Russland), der mit 672,1 Ringen die Bronzemedaille gewann.

 

„Der Internationale Wettkampf in Wiesbaden hatte ja schon gezeigt, dass unsere Junioren im Augenblick sehr stark schießen“, so Bundestrainerin Bärbel Georgi zu den Ergebnissen ihrer Schützlinge, „wir haben mit Tobias Heider ja einen absoluten Neuling im Team. Dominik Sänger sowie auch Christian Reitz haben nach kleinen Unsicherheiten heute einen sehr guten Wettkampf bestritten. Alle drei über 570 Ringe im Vorkampf, da bin ich wirklich stolz auf die Jungs.“

Stolz auf ihre Mädels war auch Bundestrainerin Claudia Kulla, die in den Gewehrdisziplinen den Nachwuchs betreut. Das deutsche Team mit Jessica Mager (Solingen/Foto), Yvonne Reiter (Freilassing) und Mareike Ostkamp (Datteln) gewann mit 1176 Ringen einen weiteren Mannschaftstitel für den Deutschen Schützenbund.

Wie es heute in der Teamleitung des russischen Schützenverbandes aussah, wenn die Sprache auf deutsche Mannschaften kam, mag man sich gar nicht vorstellen, denn zum dritten Mal an einem einzigen Tag blieb die „Sbornaja“ einen Ring hinter den Deutschen. Mit jeweils 1175 Ringen kamen Dänemark und Russland auf die Plätze zwei und drei, getrennt nur durch die besseren letzten Serien der Skandinavier.

Jessica Mager ging mit 396 Ringen als Vierte nach dem Vorkampf in das Finale. Die Medaillenchancen standen gut, denn Patricia Dreer (Österreich) und Desislawa Balabanowa (Bulgarien) – nach dem Vorkampf auf den Plätzen zwei und drei – hatten wie die junge Rheinländerin 396 Ringe auf ihrem Konto. Mit 398 Zählern führte Daria Scharipowa (Ukraine).

Die Spitzenreiterin war im Finale schon nach ihrer Eröffnung mit 8,9 eingeholt und nach dem zweiten Durchgang lagen Patricia Dreer und Jessica Mager sogar vor Daria Scharipowa. Die Juniorin aus Österreich zeigte ein beherztes Finale und baute ihren Vorsprung bis zur Hälfte der Endrunde auf 1,3 Ringe aus.

Bewegung kam wieder in das Publikum, als Patricia Dreer im sechsten Durchgang eine 9,6 erzielte, damit Jessica Mager die Chance eröffnete, wieder nahe heranzukommen. Eine 10,8 der jungen Deutschen machte große Hoffnung im DSB-Lager, doch noch konnte die Österreicherin mit einer 10,6 kontern und einen kleinen Vorsprung halten.

Aufstöhnen bei den deutschen Anhängern, als im achten Finaldurchgang eine 9,2 für Jessica Mager auf der Anzeigetafel stand. Doch sie beweis ihre Nervenstärke und schon in der nächsten Serie schlug sie mit einer 10,8 wieder zurück. Im Abschlussdurchgang schwächelte die Österreicherin mit einer 9,3 erneut und diesmal ließ sich Jessica Mager (Foto Mitte) nicht mehr aufhalten. Ihre 10,1 im letzten Schuss reichte mit insgesamt 498,4 Ringen zum Europameistertitel vor Patricia Dreer (Foto links), die auf 498,1 Ringe kam. Dritte wurde Daria Scharipowa (Foto rechts) mit 497,8 Zählern.

 

Yvonne Reiter kam mit 391 Ringen auf den 32. Platz, Mareike Ostkamp belegte mit 389 Ringen im Gesamtklassement Rang 38.

Überglücklich natürlich Trainerin Claudia Kulla: „Ich bin richtig happy, mehr kann man nicht erreichen. Es erinnert mich an das Jahr 2000, als ich angefangen habe. Da haben wir das Gleiche schon einmal geschafft. Nach den gestrigen Erfolgen der Junioren war ich selbst heute schon etwas entspannter, ohne natürlich zu wissen, wie es bei den Juniorinnen ausgehen würde. Jede Veranstaltung folgt eigenen Gesetzmäßigkeiten und man ist als Trainer immer gefordert.

Über die Einzelmedaillen hinaus, die für sich allein schon phantastisch sind, zählt natürlich das großartige Mannschaftsgefüge. Wenn man sieht, wie sich unsere jungen Schützinnen und Schützen in den Wettkampf reingehängt haben, wie sie für das Team gekämpft haben, dann macht das richtig Spaß. Alle unsere Gewehrschützen fahren mit Gold nach Hause und das ist einfach toll.“

 

Den Wettkampf der Damen in der laufenden Scheibe gewann Audrey Corenflos (Frankreich/385 Ringe) vor Irina Izmalkowa (Russland/376 Ringe) und Galina Awramenko (Ukraine/374 Ringe). Daniela Faust (Großenlüder) belegte als einzige deutsche Teilnehmerin in diesem Wettbewerb den neunten Platz mit 355 Zähler.

Alle bisherigen Ergebnisse finden Sie hier.

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