Jugend

DSJ: Erster Online-Workshop zum Thema „Demokratieförderung und Rassismus im Sport“

20.10.2020 15:06

In unserem Alltag begleitet sie uns auf jedem Schritt. Ob in den Nachrichten, bei Wahlen oder in Strukturen des Sports: Die Demokratie ist fast immer Teil unseres Lebens. Doch gibt es immer wieder Personen, Gruppen und Ideen, die sie angreifen und gefährden. Wo die Probleme liegen, wie man mit ihnen umgeht und wie politisch man dabei sein darf, sind Fragen, die sich der Sport in diesem Kontext ständig stellen muss.

Um sich diesem Themenkomplex zu widmen, traf sich am Montag, den 12. Oktober 2020, eine Gruppe von Jugendvertretungen des DSB und seiner Landesverbände in einem Online-Workshop der Sportjugend Hessen zum Thema „Demokratieförderung und Rassismus im Sport“.

Referentinnen waren Angelika Ribler von der Sportjugend Hessen und Alexandra Faulhaber von „DemoS – Sport stärkt Demokratie“. Vor dem Hintergrund der „Black-Lives-Matter“ Bewegung der letzten Monate thematisierten die Referentinnen die Bereiche Demokratie, Mitbestimmung, sowie Rassismus und seine Folgen. Themen mit denen sich auch die AG „Schützen gegen Extremismus, für Vielfalt und Demokratie“ des DSB seit einiger Zeit beschäftigt.

Der Workshop gab den Teilnehmenden die Chance, sich selbst zu dem Thema zu äußern und von persönlichen Erlebnissen zu berichten. Neben den eigenen Erfahrungen wurden den Teilnehmenden auch die Erfahrungen Betroffener geschildert und auf Formen des Rassismus´ aufmerksam gemacht. Diese treten im Alltag häufig auf, werden aber oftmals bewusst oder unbewusst nicht thematisiert. Beispiele, wie das Rassismus-Experiment des ZDF, führten dabei eindrücklich vor Augen, wie Menschen aufgrund ihres Aussehens tagtäglich diskriminiert werden. In diesem Zusammenhang wurden die Teilnehmenden für das Thema sensibilisiert und ihnen wurde erklärt, warum bestimmte, teils umgangssprachliche Aussagen oder Fragen verletzen können.

Wie politisch darf der Sport sein?

Als weiteren Themenkomplex bezogen die Referentinnen die Auswirkungen, die Fremdenhass auf die Demokratie hat, mit ein und stellten auch die Frage: Wie politisch darf oder muss der Sport sein? Anhand von Fallbeispielen wurde deutlich, wie Demokratie auch im Kleinen angezweifelt und angegriffen wird. Sei es im Verein, auf Landes- oder sogar Bundesebene. Den Teilnehmenden wurde für diese Fälle das Handwerkzeug gegeben, um gekonnt mit fragwürdigen Äußerungen und Verhalten umzugehen.

Eine der wichtigsten Botschaften des Abends dazu lautet: Man sollte auch immer die Perspektive des Betroffenen einnehmen. Wenn sich Hass gegen Personen richtet, werden oftmals erst die Täter zurechtgewiesen, doch die Betroffenen bleiben allein. Wichtig ist, auf sie zuzugehen und ihnen zu zeigen, dass sie unterstützt werden.

Nach vielen Tipps, neuem Wissen und einem regen Austausch endete der Workshop mit der Erkenntnis, dass ein Treffen nicht ausreichend ist, um sich mit diesen komplexen Themen auseinander zu setzen. Doch das Interesse ist geweckt und die DSJ plant, weitere Workshops dieser Art anzubieten.

(Zoe Hofmann)