Jugend
Bundesjugendtag Wernigerode: Neuer Vorstand und Baumpflanzaktion
Die Delegierten des 45. Bundesjugendtages haben am 24. September in Wernigerode den Jugendvorstand neu gewählt. Zwei Vorstands-Ehrenämter blieben unbesetzt, weil sich keine Kandidaten gefunden hatten.
Mit drei neuen Gesichtern im Jugendvorstand wird DSB-Vizepräsident Stefan Rinke die künftigen Aufgaben angehen. Mit Ulrike Koini (Bildung), Volker Kuhr (Sport) und Luca Großmann (Öffentlichkeitsarbeit) wurden in drei Ressorts bewährte Ehrenamtliche wiedergewählt. Für das neu benannte Ressort „Nationale und internationale Jugendarbeit“ zeichnet künftig die bis dato Jugendsprecherin Aileen Jedtberg verantwortlich. Als Jugendsprecherin bestätigt wurde Sophia Benterbusch, das Trio ergänzen mit Felix Westhues, ebenfalls Westfalen, und Marie Brohm aus Hessen zwei neue Gesichter. Weitere Kandidaten für den vierten Sprecherposten wurden nicht gefunden. Auch bei der Wahl von zwei weiteren Vorstandsmitgliedern gab es nur eine Bereitschaftserklärung, hier wurde Saskia Pluschke aus Niedersachsen gewählt. Zuvor waren mit Henrik Quast und Niklas Christ zwei Jugendsprecher feierlich verabschiedet worden.
65 Delegierte von 19 Landesverbänden hatten vor der Wahl drei Passagen der Jugendordnung geändert. Der Vorschlag der Jugendleitung, dass künftig unter sämtlichen Delegierten eines Mitgliedsverbandes zwei Delegierte unter 27 Jahre alt sein sollen, ansonsten würde die einzelne Delegiertenstimme individuell entfallen, hatte mit 38 Ja-Stimmen die notwendige Zweidrittel-Mehrheit allerdings verfehlt. In seinem Grußwort hatte DSB-Präsident Hans-Heinrich von Schönfels, der später als Wahlleiter fungierte, die zuletzt wieder steigende Mitgliederzahl als Ergebnis „einer lebhaften und gezielten Nachwuchsarbeit an der Basis“ bezeichnet. „Es ist nicht nur der Schießsport, den wir vertreten, wir vertreten auch die Gesellschaft“, gab er den Delegierten mit auf den Weg. Sorge bereite auch dem DSB die geplante Mittelkürzung für den Sport im Bundeshaushalt 2024, das würde die Bedingungen „drastisch“ verschlechtern.
Eröffnet worden war der Jugendtag am Freitag mit einem Salutschießen vor dem Wernigeröder Rathaus, anschließend hatte Oberbürgermeister Tobias Kascha die Delegierten und Gäste zu einem Empfang eingeladen. Wie das Stadtoberhaupt hatte auch Sachsen-Anhalts Innenministerin Dr. Tamara Zieschang auf die im Harz tief verwurzelte Tradition des Schützenwesens, die auch die Zeit der DDR überstanden hatte, verwiesen. Sie wisse um die kontroverse Diskussion um den Schießsport, sagte die CDU-Politikerin und betonte: „In den Vereinen wird der verantwortungsbewusste Umgang mit der Waffe gelehrt.“
Der Freizeitteil hatte am Sonnabend mit dem Besuch des „Harzdrenalin“ mit der 458 Meter langen Hängebrücke für etwas Kick gesorgt. Im Anschluss fand die von der Schützenjugend Sachsen-Anhalt ins Leben gerufene Aktion „10.000 Bäume für den Harz“ mit dem Pflanzen von 200 Bäumen im Wernigeröder Stadtwald ihren erfolgreichen Abschluss. Immo Kramer, stellvertretender Oberbürgermeister, dankte ausdrücklich für die Spende. Von 2000 Hektar des Stadtwaldes ist die Hälfte „tot“, so der Dezernent. Grund sei eine Kombination aus Trockenheit und Borkenkäfer. Eduard Korzenek, Präsident des gastgebenden Landesverbandes, übergab den Scheck in Höhe von 15.000 Euro, die die Aktion bundesweit erbracht hatte. Die Schützenjugend das Gaues Sulzbach (Oberpfalz) gab in Person der stellvertretenden Gau-Jugendleiterin Manuela Scharrer 400 Euro dazu: „Das haben wir anlässlich des 100-jährigen Gaujubiläums gesammelt.“
Im nächsten Jahr findet der Jugendtag vom 20. bis 22. September in Ilmenau (Thüringen) statt, für das Jahr darauf wurde Münster in Westfalen als Austragungsort genehmigt.
(Michael Eisert)