Die erst 18-jährige Berlinerin war nach den beiden Qualifikationsrunden mit 564 Ringen als Zehnte in die Direktausscheidung der besten 32 Schützinnen gegangen, traf in den ersten beiden Runden auf zwei Französinnen und besiegte zunächst Clothilde Diedierlaurent mit 114:108 und anschließend Cecilia Diop mit 117:114, bevor sie im Viertelfinale gegen Jennifer Nichols (USA) antreten musste.

Auch die Amerikanerin hatte mit 114:117 das Nachsehen gegen Elena Richter, die dann im Semifinale in einer rein deutschen Begegnung Eva Müller (Röthenbach) ganz knapp mit 116:115 schlug. Im Finale um Gold wartete jedoch mit der Weltmeisterschaftsdritten von Leipzig 2007, Natalia Erdiniewa (Russland), eine international erfahrene Topschützin, die schon im Vorkampf mit 583 Ringen das Feld anführte und der Berlinerin beim 117:108-Erfolg keine Chance ließ.

Die Russin hatte ihrerseits im Halbfinale den Siegeszug von Christina Schäfer (Düren) mit 114:107 gestoppt. So kam es im Kampf um die Bronzemedaille wiederum zu einem Duell zwischen zwei Teilnehmerinnen des Deutschen Schützenbundes, das nach zwölf Pfeilen knapp mit 113:112 zugunsten von Christina Schäfer ausging. Eva Müller wurde in diesem hochklassigen Feld somit Vierte.

Christina Schäfer schaltete in der ersten Runde der Elimination Susanne Poßner (Berlin) mit 118:113 aus, besiegte in Runde zwei Veronika Haidn-Tschalova (Deggendorf) nach 115:115-Gleichstand im Stechen mit 10:9 und warf auch im Viertelfinale mit Karina Winter (Berlin) beim 114:111 eine weitere Nationalmannschaftskollegin aus dem Rennen.

Anja Hitzler (Alfdorf) erreichte als Einzige der sieben angetretenen DSB-Schützinnen nicht die Direktausscheidung der besten 32 und wurde mit insgesamt 543 Ringen auf dem 36. Platz notiert.

Im Wettbewerb der Herren erreichte Hallenweltmeister Sebastian Rohrberg (Langwedel) nach Siegen gegen Ron van der Hoff (Niederlande/117:112) und Pierre Marsella (Frankreich/118:113) als bester deutscher Schütze das Viertelfinale, wo er jedoch von Marco Galiazzo (Italien) gestoppt wurde.

Der Olympiasieger von Athen 2004 gewann nach spannendem Kampf und 115:115-Gleichstand im Stechen knapp mit 10:9, zog ins Halbfinale ein, gewann dort gegen Jea Hun Chung (Südkorea) mit 119:117 und bezwang auch im Finale um Gold seinen Nationalmannschaftskollegen Michele Frangilli (Italien) mit 120:117. Bronze gewann Sung Chil Hong (Südkorea), der sich gegen Jea Hun Chung mit 116:115 durchsetzte.

Daniel Hartmann (Röthenbach), der zur Zeit beste deutsche Schütze in der Bundesliga, bezwang in der ersten Runde der Direktausscheidung Willy Ardiet (Frankreich) mit 116:114, bevor er in Runde zwei gegen Thomas Aubert (Frankreich) mit 117:120 unterlag. Für Jan-Christopher Ginzel (Sprockhövel) war bereits in der ersten Runde beim 113:115 gegen Pierre Marsella das Aus in diesem Wettbewerb gekommen.