Europameisterschaften

EM-Bronze durch Junior Oliver Geis mit der Schnellfeuerpistole

08.08.2011 15:42

In der einzigen Entscheidung des Tages hat Oliver Geis (Mengerskirchen/Foto) bei den Europameisterschaften in Belgrad mit der Schnellfeuerpistole bei den Junioren die Bronzemedaille gewonnen.

 

Nach 570 Ringen im Vorkampf stand fest, dass der 20-jährige Hesse als Dritter in das Finale der besten Sechs gehen würde, wo nach der neuen ISSF-Regel jeder Schuss ab 9,7 mit einem Traffer, jeder Wert darunter mit Nichttreffer gewertet wird. Alle sechs Schützen starten wieder bei Null, nehmen aber die Treffer pro Runde mit.

Nach vier Serien musste der Schütze mit dem bis dahin schlechtesten Resultat ausscheiden, es traf Atana Kowatschew (Bulgarien), der sieben Treffer erzielt hatte. Oliver Geis stand da bereits bei 13 Treffern und konnte beruhigt den nächsten Serien entgegensehen.

Nach dem Ausstieg von Oleg Barbanow sowie Andrei Schpepetkow (beide Russland) waren nur noch Alexander Alifirenko (Russland), Oliver Geis und Clement Bessaguet (Frankreich) im Rennen. Oliver Geis führte mit 19 Treffern, dahinter seine beiden Konkurrenten mit jeweils 18 Treffern.

Der Russe begann mit vier Treffern die Serie – alle Schützen schießen einzeln – Oliver Geis traf zweimal und durch seine drei Treffer zog der Franzose mit Oliver Geis dadurch auf insgesamt 21 Treffer gleich, während Alexander Alifirenko mit 22 Treffern bereits im Finale um Gold und Silber stand.

Stechen also zwischen Oliver Geis und Clement Bessaguet, das der Franzose mit 4:2 für sich entschied. Bronze mit 21 Treffern für den Teilnehmer des Deutschen Schützenbundes. In der entscheidenden Serie traf der junge Russe nur einmal, während der Franzose mit drei Treffern an ihm vorbeizog und neuer Europameister mit insgesamt 24 Treffern wurde.

Oliver Geis freute sich über den Medaillengewinn: „Ich bin wirklich sehr zufrieden, besonders unter diesen Wetterbedingungen hätte ich nicht damit gerechnet, aber der Wettkampf hat mir richtig Spaß gemacht. Der Vorkampf hat nicht ganz das gebracht, was ich von mir erwartet hatte, aber mit einer Medaille bin ich doch sehr glücklich. Es war sehr heiß, das belastet sehr stark und unter diesen Einflüssen die Konzentration so lange zu halten, ist sehr schwer. Im Finale darf man sich nicht ablenken lassen, darf nicht zu oft auf die Tafel schauen, sondern man muss sich auf seinen eigenen Wettkampf konzentrieren. Klar liegen dann ab einem bestimmten Zeitpunkt die Nerven blank, es ist eben ein interessanter Modus, besonders attraktiv sicherlich für die Zuschauer.“

Maximilian Schenk (Steinbach-Hallenberg) belegte mit 561 Ringen Platz zehn, Aaron Sauter (Beerfelden) kam mit 544 Zählern auf den 14. Platz. Neuer Europameister in der Mannschaftswertung wurde Russland (1714 Ringe) vor Bulgarien (1694 Ringe) und Frankreich (1690 Ringe). Das Team des Deutschen Schützenbundes wurde mit 1675 Ringen Vierter.

Junioren-Bundestrainerin Bärbel Georgi freute sich ebenfalls mit ihren Schützlingen: „Unser „Dream-Team“ hat gut funktioniert. Zuerst waren wir nach der ersten Halbserie etwas traurig, weil es bei Oliver nicht so richtig lief, aber ich wusste genau, dass er in der zweiten Hälfte das wieder gutmachen konnte. Ich freue mich für ihn, weil es sein erstes Jahr ist, in dem er über 580 Ringe geschossen hat und damit hat er die Medaille absolut verdient. Für Aaron Sauter tut es mir ein wenig leid, dass er nun zum zweitenmal hintereinander Probleme mit seiner Waffe hatte. Im vergangenen Jahr hat es ihn auch eine gute Platzierung gekostet und hier in Belgrad nun schon wieder. Da müssen wir einmal genau fahnden, woran es gelegen hat und das Problem dann ein für allemal abstellen.“

Die kompletten Ergebnisse der Europameisterschaften in Belgrad finden Sie nach Abschluss der Wettbewerbe über diesen Link.