International

EM-Finale Freie Waffe ohne deutsche Beteiligung

10.07.2005 00:00

Die deutschen Herren haben in der Disziplin Freie Waffe am Sonntag Mittag den Einzug in das Finale der besten Acht bei den Europameisterschaften der Kleinkaliberwettbewerbe in Belgrad verpasst. In der einzigen Entscheidung der olympischen Disziplinen am heutigen Tag werden andere um die Medaillen kämpfen.

 

Das junge Team von Bundestrainer Claus-Dieter Roth hatte schon nach dem Liegendschießen kaum noch Chancen, sich in den vorderen Rängen zu platzieren. Armin Rothmund (Foto) und Claus Hildebrand (beide Brigachtal) erzielten 392 Ringe, während der Silbermedaillengewinner von Athen 2004, Christian Lusch (Bühl), in seiner olympischen Paradedisziplin nur 391 Zähler nach den 40 Schuss auf seinem Konto hatte.

Nach dem Stehendanschlag – hier erzielten Christian Lusch 381 Ringe, Claus Hildebrand 375 Zähler und Armin Rothmund 371 Ringe – lag das deutsche Trio auf den Plätzen 26, 45 und 52. 772 Ringe für Christian Lusch, 767 Ringe für Claus Hildebrand und 763 Ringe für Armin Rothmund standen auf der Anzeigetafel im neuen Sportski Centar Kovilovo, rund 15 Kilometer von der Belgrader Innenstadt entfernt.

Ganz vorne hatte sich mit Mario Knögler (Österreich) ein Routinier als Führender vor den letzten 40 Schuss im Kniendanschlag in die Ergebnisliste eingetragen. Seine Resultate waren heute bei 398 Ringen im Liegendanschlag und 386 Zählern im Stehendschießen zunächst eine Klasse für sich und mit insgesamt 784 Ringen betrug sein Vorsprung vier Ringe auf die folgenden Jozef Gönci (Slowakei) und Doron Egozi (Israel), die mit 780 Ringen zunächst auf den Plätzen zwei und drei folgten.

Im anschließenden Kniendanschlag konnte Christian Lusch mit 388 Ringen sich noch unter die Top 20 schießen und belegte nach dem Vorkampf mit insgesamt 1160 Zählern Rang 17. Armin Rothmund zeigte im letzten Drittel des Wettkampfes ebenfalls einen Leistungsanstieg und platzierte sich mit 387 Ringen in kniender Position und einem Gesamtresultat von 1150 Ringen auf dem 37. Rang, während Claus Hildebrand mit 381 Ringen in dieser Stellung etwas zurückfiel und mit 1148 Ringen schließlich 42. wurde.

Das Fazit von Bundestrainer Claus-Dieter Roth nach dem Wettkampf: „Wir hatten natürlich mehr erwartet und es sah nach dem Training gestern auch gut aus bei allen Dreien. Mit einem Ergebnis um die 1160 oder zumindest Mitte bis Ende Fünfzig hatte ich schon gerechnet. Christian Lusch hat ausgerechnet in seiner starken Disziplin, dem Liegendschießen, alle Chancen heute hier eingebüßt, denn wie man sieht, fehlten ihm diese fünf bis sechs Ringe, die er in liegender Position verloren hat, zur Teilnahme am Finale. Für Claus Hildebrand und Armin Rothmund waren es die ersten Europameisterschaften bei den Erwachsenen und da bläst doch ein anderer Wind als bei den Junioren oder im Weltcup.“

Als Achter ging Sergei Martinow (Weißrussland) mit 1165 Ringen in die Entscheidung der besten Schützen in diesem Wettkampf und dies beweist die Aussage des Bundestrainers auch in exakten Zahlen.

Sergei Kowalenko (Russland/1265,5 Ringe) gewann den Europameistertitel in der Freien Waffe vor dem aus der deutschen Bundesliga bestens bekannten Jozef Gönci (Slowakei/1264,9 Ringe), der für den amtierenden Deutschen Meister BSV Buer-Bülse antritt, und Rajmond Debevec (Slowenien/1264,5 Ringe). Mario Knögler, der Führende nach dem Vorkampf mit 1171 Zählern, wurde durchgereicht und beendete den Wettkampf mit 1263,3 Ringen als Sechster.

Aufregung noch kurz vor dem Finale, denn Thomas Farnik (Österreich), der eigentlich die Endrunde erreicht hatte, kam nicht durch die obligatorische Nachkontrolle, weil seine Jacke eine zu hohe Steifigkeit aufwies und wurde daraufhin ausgeschlossen.

Nachdem dadurch auch die österreichische Mannschaft, die nach dem Vorkampf mit 3504 Ringen das beste Ergebnis geschossen hatte, disqualifiziert wurde, gewann Russland (3497 Ringe) die Teamwertung vor der Slowakei (3473 Ringe) und Norwegen (3472 Ringe). Das Team des Deutschen Schützenbundes kam mit 3458 Ringen auf den 11. Platz.

In der Laufenden Scheibe Mix der Junioren wurde Nils Poltermann (Kühnhausen) mit 386 Ringen bester Teilnehmer des Deutschen Schützenbundes. Jan Busch (Homburg) erzielte 379 Ringe und wurde 12., während Carsten Krausse (Mellenbach) mit 370 Ringen den 19. Platz belegte. Hier siegte Pawel Sawinski (Polen/392 Ringe) vor Tomas Caknakis (Tschechische Republik/391 Ringe).

Die Tschechische Republik (1157 Ringe) gewann den Mannschaftstitel vor Polen (1156 Ringe) und Russland (1151 Ringe). Das Team des DSB kam mit 1135 Ringen auf Platz fünf.