Olympische Spiele
EM-/Olympia-Qualifikation KK 3x40: Jolyn Beer erfüllt sich Traum von Olympia
Jolyn Beer wird - vorbehaltlich der Zustimmung und Nominierung durch den DOSB - die deutschen Farben im Wettbewerb KK-Gewehr 3x40 bei den Olympischen Spielen in Tokio vertreten. Die Gewehrschützin setzte sich in Hannover in der internen Qualifikation souverän mit 28 Ringen Vorsprung in drei Programmen gegen sieben andere Athletinnen durch. Zudem stehen nun die sechs Schützen für die EM in Osijek fest.
Beer verdiente sich Platz eins und das Olympia-Ticket redlich: Jedes der drei Vollprogramme konnte sie für sich entscheiden (1175, 1181, 1182), trotzte Wind und Wetter und hielt dem Druck als Favoritin stand: "Es ist eine Riesen-Erleichterung. Es ist gerade ein Mount Everest von meinen Schultern gefallen.“
Es ist gerade ein Mount Everest von meinen Schultern gefallen!
Jolyn Beer über ihre Erleichterung nach der erfolgreichen Qualifikation
Am Freitag wurde das erste Programm geschossen bei Temperaturen um 7°C. Die Kühle war das eine, der böige, starke Wind das andere. „Insgesamt waren das sehr anspruchsvolle Windbedingungen“, konstatierte Bundestrainer Claus-Dieter Roth, der am Samstag etwas wärmere und am Sonntag perfekte Bedingungen vorfand. Beer kam mit allen Umständen klar, „obwohl ich mir vorher viel Stress gemacht habe und ein wenig Angst hatte, auch wenn ich vorher so stabil und konstant geschossen hatte.“
Doch sie musste sich keine Sorgen machen. Die Zehner fielen in allen Stellungen in Serie, der Vorsprung wuchs kontinuierlich: „Während des Schießens hatte ich schon einen Moment des Realisierens, weil ich einen so großen Vorsprung hatte. Es ging nur noch darum, irgendwie ins Ziel zu kommen.“
Hinter Beer gab es einen packenden Sechskampf um die zwei weiteren EM-Plätze. Amelie Kleinmanns rettete sich trotz eines schwachen dritten Wettkampfes als Zweitplatzierte ins Ziel. Anna Janßen distanzierte mit einer starken 1181 im finalen Durchgang Konkurrentin Tina Lehrich um einen Ring. „Ausgehend von den äußeren Bedingungen war das ein sehr gutes Leistungsniveau bei den Frauen. Die Ergebnisse lassen auf einen weiteren Quotenplatz bei der EM hoffen“, zeigte sich Roth zufrieden.
Ich hoffe und glaube, dass wir nicht so schlechte Chancen haben!
Maximilian Dallinger zu den Aussichten, bei der EM den Tokio-Quotenplatz zu gewinnen
Der Quotenplatz ist natürlich auch für die Männer das Ziel. Diesen werden Maximilian Dallinger, Max Braun und Dennis Welsch in Angriff nehmen. Dallinger setzte sich als Erster durch (3507), Braun (3496) und Welsch (3491) folgen. Dabei legte Welsch ein furioses Finale mit dem Bestwert von 1182 Ringen hin. Dallinger hatte gemischte Gefühle: „Das ganze Wochenende war mehr schlecht als recht. In erster Linie zählt aber die Qualifikation. Bei der Vor-Qualifikation waren die Ergebnisse deutlich höher.“ Ein hohes Ergebnis ist bei der EM sicherlich erforderlich, um den Quotenplatz zu gewinnen. Dallinger ist jedoch durchaus optimistisch: „Vor der EM wollen wir noch ein bisschen Gas geben, dann wollen wir mal sehen, was möglich ist. Ich hoffe und glaube, dass wir nicht so schlechte Chancen haben.“