Europameisterschaften

EM-Qualifikation Dortmund & Wiesbaden: Steffen-Dix und Schwald ganz stark

15.12.2025 10:17

Nun können auch die letzten DSB-Schützen die Feiertage angehen: Die EM-Qualifikationen Luftgewehr in Dortmund und Luftpistole in Wiesbaden am 13./14. Dezember wurden erfolgreich absolviert, die Nominierungsvorschläge für die Junioren-Teams wurden gemacht, bei den Erwachsenen qualifizierten sich die am besten platzierten Sportler für die zweite und finale EM-Qualifikation.

Foto: DSB / Präsentierte sich bei der EM-Qualifikation Teil 1 in Wiesbaden von seiner besten Seite: Michael Schwald.
Foto: DSB / Präsentierte sich bei der EM-Qualifikation Teil 1 in Wiesbaden von seiner besten Seite: Michael Schwald.

Luftgewehr: Quartett stößt zur finalen Qualifikation dazu
Hannah Steffen-Dix, Nele Stark, Bernd Fischer und Max Ohlenburger heißt das Quartett, das sich in Dortmund durchsetzte. Dabei trat vor allem Steffen-Dix überzeugend auf, die mit einem Schnitt von 628,9 Ringen über die drei Programme das Starterfeld bei den Frauen dominierte: „Herausheben möchte ich Hannah Steffen-Dix, die war sehr gut unterwegs“, lobte Bundestrainer Wolfram Waibel zurecht. Auch Nele Stark hatte am Ende knapp vier Ringe Vorsprung und qualifizierte sich somit für die finale EM-Qualifikationsrunde, die beim Grand Prix in Ruse/SLO (16. bis 18. Januar 2026) ausgetragen wird. Dann sind auch Bernd Fischer und Max Ohlenburger dabei, die im Männerfeld fünf Ringe Vorsprung vor der Konkurrenz hatten. Die Sieger von Dortmund konkurrieren in Ruse nun mit den dafür gesetzten WM-Teilnehmern Anna Janßen, Hanna Bühlmeyer, Lea Ruppel, Maximilian Dallinger, Maximilian Ulbrich und Daniel Bühlmeyer um die jeweils drei Plätze für die EM in Jerewan/ARM (28. Februar bis 4. März 2026).
Während bei den Erwachsenen die finale Qualifikation noch ansteht, ist die Messe bei den Junioren gelesen: Dabei gab es bei den Junioren mit Benedikt Ascher einen überragenden Athleten, wie auch Bundestrainerin Claudia Kulla meint: „Hervorzuheben sind sicherlich die Leistungen von Benedikt Ascher, der über drei Qualifikationswettkämpfe einen Schnitt von 629,7 Ringen schoss und dabei zweimal die 630er Marke überbot.“ Neben Ascher wurden Luis Eichenseer und Luca Preisinger zur Nominierung vorgeschlagen, bei den Juniorinnen setzte sich mit Katrin Grabowski, Hannah Wehren und Theresa Schnell ein Trio durch, das bereits über EM-Erfahrung verfügt. Schnell reist als Titelverteidigerin zur EM in Burgas/BUL (11. bis 14. Februar 2026), die für die erfahrene Kulla eine Besonderheit bereithält: „So lange wie ich Bundestrainerin bin (seit 2000, Anm. d. Red.), sind wir noch nie in Bulgarien zu einer EM gewesen. Vermutlich war die EM in Varna, an der ich selbst noch als Sportlerin teilgenommen hatte, die letzte große europäische Veranstaltung in Bulgarien.“

Luftpistole: Michael Schwald ganz stark
Jeweils zwei 60-Schuss-Programme absolvierten die Luftpistolen-Schützen am Bundesstützpunkt in Wiesbaden. Dabei erwies sich Michael Schwald als Dominator: Bärenstarke 588 Ringe legte er vor, darunter war eine perfekte 100er Serie zum Abschluss, und ließ eine 580 im zweiten Programm folgen. Da konnte die Konkurrenz nur staunen und gratulieren. Andreas Köppl, der sich als Zweitplatzierter ebenso für die finale Qualifikation beim H&N-Cup in Garching-Hochbrück (20. bis 23. Januar 2026) qualifizierte, hatte 31 (!) Ringe Rückstand. Bei den Frauen setzte sich ein Trio für die zweite Runde durch: Maxi Vogt (1141 Ringe) siegte vor Svenja Berge (1140 Ringe) und Susanne Neisinger (1138 Ringe). Alle knackten die 570 Ringe, Vogt gar zweimal. Da WM-Teilnehmerin Monika Karsch auf ihren Start verzichtet, schlug Bundestrainerin Claudia Verdicchio-Krause Neisinger als weitere Starterin für die finale Qualifikation vor. Dort sind neben den oben Genannten die WM-Teilnehmer Doreen Vennekamp, Michelle Skeries, Christian Reitz, Robin Walter und Paul Fröhlich dabei.
Für die Druckluft-EM in Bulgarien schlug Bundestrainerin Jördis Grabe das Oktett Aileen Pitschke, Charlotte Laube, Lea Hadeler, Franziska Thürmer, David Obenaus, Leon Kabisch, Lucas Struck und Finn Neumann vor. Pitschke (1117 Ringe) und Laube (1115 Ringe) lagen klar vor dem Juniorinnen-Teilnehmerfeld, Lea Hadeler, als eine der jüngsten Teilnehmerinnen, wurde Dritte vor Thürmer. Bei den Junioren gewann David Obenaus souverän, in beiden Durchgängen lag er vorne und übertraf als einziger der acht Athleten einmal die 570 Ringe: „Mit meiner Leistung bin ich zufrieden, aber ausreichend ist diese noch nicht. Dennoch bin ich glücklich, dass ich am Ende auf dem ersten Platz gelandet bin und mein persönliches Ziel erreichen konnte. Doch mein persönliches Highlight ist, dass ich mit meinen Kaderkollegen und Trainingspartnern Leon Kabisch und Lucas Struck, die auch aus Brandenburg kommen, zusammen zur EM fahren darf“, so Obenaus. Auch Leon Kabisch, Obenaus´ Teamkollege bei Bundesligist PSV Olympia Berlin, war gut unterwegs. Lucas Struck und Finn Neumann behaupteten sich knapp im Verfolgerfeld.
"Die Ergebnisse bei der Qualifikation waren gut. Die Entwicklung der jungen Jahrgänge (u.a. 08 Hadeler und Neumann jeweils unter den Top Vier) ist sehr erfreulich. Mit Aileen Pitschke hat sich die Sportpistolen Vize-Europameisterin von 2025 für die Druckluft-EM souverän qualifiziert, und ihre sportliche Entwicklung mit der Luftpistole geht in die richtige Richtung. Die Plätze eins bis drei bei den Jungs durch die drei Brandenburger hat mich nicht so überrascht, alle drei haben eine sehr gute Entwicklung im Kader genommen und konnten diese bei der Qualifikation auch zeigen bzw. bestätigen. Die drei werden auch das Team zur Junioren-EM bilden, was für mich als Nachwuchs-Bundestrainerin ein erstmaliges Novum ist, dass alle drei aus dem gleichen Landesverband kommen", meinte Jördis Grabe.

Folgende Sportler nehmen an der EM-Qualifikation teil

Foto: DSB / So sieht das voraussichtliche EM-Team Luftgewehr-Junioren aus, v.l.: Co-Trainer Rainer Bauer, Hannah Wehren, Luis Eichenseer, Theresa Schnell, Benedikt Ascher, Bundestrainerin Claudia Kulla, Katrin Grabowski, Luca Preisinger.
Foto: DSB / So sieht das voraussichtliche EM-Team Luftgewehr-Junioren aus, v.l.: Co-Trainer Rainer Bauer, Hannah Wehren, Luis Eichenseer, Theresa Schnell, Benedikt Ascher, Bundestrainerin Claudia Kulla, Katrin Grabowski, Luca Preisinger.

Luftpistole in Wiesbaden: Celina Becker (Ubstadt-Weiher), Svenja Berge (Bad Camberg), Susanne Neisinger (Wien), Sarah Tauermann (Grasleben), Maxi Vogt (Schöllkrippen), Carlotta Richter (Tandern), Eduard Baumeister (Plankstadt), Philipp Grimm (Freiberg a. N.), Andreas Köppl (Lampenricht), Michael Schwald (Lörrach), Hugo Fries (Tübingen)
Junioren: Franziska Abram (Brilon), Tjark Buchwald (Neumünster), Lydia Böhmer (Oberhof), Darius Dann (Neuried), Ronja Gmeinder (Weinried), Leon Kabisch, Lucas Struck (beide Frankfurt/Oder), Lea Hadeler (Wehrbleck), Finn Neumann (Langweid), Charlotte Laube (Mostenhenning), David Obenaus (Plessa OT Kahla), Aileen Pitschke (Erfurt), Anakin Sarrach (Booßen), Franziska Thürmer (Witzenhausen), Moritz Steiner (Gundelfingen), Lucy Wernecke (Dresden)

Luftgewehr in Dortmund: Max Braun (Kämpelbach), Bernd Fischer (Mengen), Marc Hülsmann (Bielefeld), David Koenders (Neubiberg), Justus Ott (Ansbach), Bastian Blos (Solingen), Max Ohlenburger (Idstein), Melissa Ruschel (Wietze), Hannah Steffen-Dix (Ohlweiler), Hannah Wehren (Freising), Anita Mangold (Ulm), Katrin Grabowski (Niedernhausen-Engenhahn), Katharina Mentzel (Wiesbaden), Nele Stark (Güglingen), Larissa Wegner (Calw-Heumaden)
Junioren: Florian Beer (Mähring), Hannah Wehren (Freising), Katrin Grabowski (Niedernhausen-Engenhahn), Hannah Anastasiadis (Einbeck), Annabelle Lotter, Xenia Mund (beide München), Benedikt Ascher (Waldkirchen), Lenja Möller (Wiesbaden), Marie Billion (Uedem), Liana Müller, Viktoria v. Schönfels (beide Grebenhain), Moritz Faltinat (Wunstorf), Marlon Feldhaus (Lähden), Alyssa Ott (Burgbernheim), Sarah Flach (Grebenhain-Crainfeld), Finnja Rentmeister (Voerde), Brianna Grasberger (Wald a.d. Alz), Theresa Schnell (Thalmässing), Jonas Hüttner (Burglengenfeld), Alexander Karl (Eschede), Linus Lichtwald (Königsbach-Stein)

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