Wie schon gestern beim Auftakt begann auch der zweite Tag der EM für die Mannschaft des Deutschen Schützenbundes sehr erfolgreich. Anne Weigel (Düren) stand mit 370 Ringen hinter der neuen europäischen Titelträgerin Volha Markava (Weißrussland) im Einzel- und mit dem deutschen Team auch im Mannschaftswettbewerb gleich zweimal auf dem Silberplatz und war somit die erfolgreichste DSB-Teilnehmerin des Tages.

Das Siegerergebnis von 377 Ringen der Schützin aus Weißrussland bedeutet gleichzeitig neuen Europarekord. Bianka Keczeli (Ungarn) gewann mit 369 Ringen die Bronzemedaille in diesem Wettbewerb. Daniela Faust (Großenlüder) belegte mit 349 Ringen Platz sieben und einen Rang hinter ihr komplettiert Katrin Wagner (Elxleben) mit 348 Ringen das gute Abschneiden des DSB-Nachwuchses in dieser Disziplin der Laufenden Scheibe.

Silber gab es auch für das deutsche Team, das mit 1067 Ringen hinter den Schützinnen aus Russland, die auf 1085 Ringe kamen, den zweiten Rang belegte. Dritter wurde die Auswahl aus Weißrussland mit 1062 Ringen.

Silke Johannes (Braunschweig/Foto links) verpasste bei den Damen mit ihren 370 Ringen die Medaillenränge und wurde als beste deutsche Teilnehmerin Vierte. Julie Kirr (Andisleben) belegte mit 342 Ringen Platz 15 und Elke Herkt (Suhl) platzierte sich mit 340 Ringen auf dem 16. Rang. Das DSB-Team belegte im Gesamtklassement mit 1052 Ringen den vierten Platz.

Gold ging im Einzelwettbewerb an Audrey Soquet (Frankreich), die mit 388 Ringen nicht zu schlagen war. Mit fünf Zählern Rückstand gewann Galina Avramenko die Silbermedaille und ihre Teamkollegin Ganna Neustroyeva (beide Ukraine) freute sich über 380 Ringe und die Bronzemedaille.

Das Mannschaftsgold bei den Damen ging an die Ukraine, die mit 1126 Ringen und einem neuen Europarekord souverän siegte. Über 40 Ringe lagen nach Abschluss des Wettkampfes im Mannschaftsergebnis zwischen den Gold- und den Silbermedaillen, die an die Schützinnen aus Polen mit insgesamt 1078 Zählern gingen. Der Abstand zwischen dem Zweit- und Drittplatzierten, den Damen aus Russland, war dagegen mit acht Ringen schon etwas enger.

Freude bei der deutschen Equipe auch über das hervorragende Abschneiden in der Luftpistole der Junioren, wo Frederic Dzierzon (Foto rechts) schon nach dem Vorkampf mit 574 Ringen auf dem zweiten Rang liegend in das Finale der besten Acht gegangen war. Der Saarländer konnte in der Endrunde mit 95,8 Ringen seinen Platz verteidigen und wurde mit insgesamt 669,8 Ringen neuer Vize-Europameister hinter Andrei Filaniuk (Weißrussland), der mit 672,8 Ringen den kontinentalen Titel für sich entscheiden konnte. Auf dem dritten Rang lag knapp hinter Dzierzon Mauro Badaracc (Italien) mit 669,7 Ringen.

Sebastian Rosner (Ulm) verpasste mit 569 Ringen soeben das Finale und wurde Neunter, Tobias Steinberger (Traunstein) belegte mit 558 Ringen den 31. Platz. Die Mannschaftswertung ging an Russland mit 1710 Ringen vor Italien mit 1707 Ringen, gefolgt von Moldawien mit 1703 Ringen. Das deutsche Team mit 1701 Zählern am Ende auf Platz vier.

Ohne deutsche Finalbeteiligung der Einzelwettbewerb im Luftgewehr der Juniorinnen, denn Simone Schilling (Gachenbach) belegte mit 392 Ringen den neunten Platz, knapp dahinter auf Rang 11 die beiden anderen DSB-Juniorinnen Kerstin Köhler (Herrenberg) und Kerstin Tusch (Weiden), die beide auf 391 Ringe kamen. Durch diese dichte Leistung der drei Schützinnen im obersten Drittel der Ergebnisliste kam die deutsche Mannschaft in der Teamwertung hinter Russland (1183 Ringe) und Ungarn (1175 Ringe) auf den dritten Rang mit 1174 Ringen und gewann damit die Bronzemedaille.

Sportdirektor Heiner Gabelmann zog zur Hälfte der Veranstaltung ein positives Fazit: „Mit einer Gold-, drei Silber- und einer Bronzemedaille bin ich zufrieden, zumal wir ja aus taktischen Gründen zwei ganz starke Schützen aus dem Juniorenbereich, Dorothee Bauer und Dirk Leiwen, im Luftgewehr an die Senioren abgegeben haben. Diese beiden hätten hier in Göteborg sicherlich gute Medaillenchancen bei den Junioren gehabt, daher ist die Bilanz nicht hundert Prozent aussagefähig.“

Nachzutragen ein Ergebnis vom gestrigen Abend: ohne deutsche Finalbeteiligung gewann Zsofia Csonka (Ungarn) den Europameistertitel in der Luftpistole der Juniorinnen mit 479,9 Ringen vor Ljubow Jaskewitsch (Russland), die 479,1 Ringe erzielen konnte und Rang drei ging an Barbara Vegh (Ungarn) mit 478,2 Ringe.

Alle Ergebnisse von den Europameisterschaften in Göteborg finden Sie hier.