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Entscheidungen im Bundesfahnenwettbewerb des DSB

22.03.2007 00:00

Am vergangenen Wochenende ist auf Schloss Callenberg bei Coburg der Bundesfahnenwettbewerb des Deutschen Schützenbundes und FahnenFleck in seine entscheidende Phase getreten: In Anwesenheit der Vertreter aller 18 für die Endrunde qualifizierten Vereine gab DSB-Vizepräsident Hans Keller die jeweils drei schönsten Fahnen in jeder Kategorie bekannt. Die einzelnen Platzierungen werden allerdings erst im Rahmen der Feierstunde beim 55. Deutschen Schützentag am 28. April 2007 in Saarbrücken verkündet.

 

Nachdem die aus allen Teilen Deutschlands vollzählig angereisten Delegationen ihre Bewerberfahnen im Schloss Callenberg abgegeben hatten, begann die zweitägige Endausscheidung mit einem gemütlichen Schützenabend in der Coburger Traditionsgaststätte „Münchner Hofbräu“. Die Fahnen der Schützenvereine und ihre vielfältigen Motive seien das hervorstechende und über allen Köpfen sichtbare Zeichen der jeweiligen Traditionen, des Sportschießens und der Zusammengehörigkeit, sagte DSB-Vizepräsident Hans Keller zur Begrüßung. Der Bundesfahnenwettbewerb habe den Zweck, „die Vereine bei der Pflege ihrer Traditionen zu unterstützen“. Dankenswerterweise habe sich mit der Firma FahnenFleck ein starker Partner gefunden, der diese Idee kompetent und mit der nötigen Großzügigkeit unterstütze.

Während sich am nächsten Vormittag die Vereinsvertreter bei einer Besichtigungstour die malerische Vestestadt anschauten, begab sich die Jury im Roten Salon von Schloss Callenberg, dem Sitz des Deutschen Schützenmuseums, an die Arbeit. Jeweils sechs Fahnen aus den drei Kategorien „vor 1900“, „1901 – 1950“ und „nach 1950“ waren in die Endausscheidung gekommen, jeweils drei mussten für die drei ersten Plätze ausgesucht werden.

Die Jury (Foto) bestand aus DSB-Vitzepräsident Hans Keller, DSB-Protektor Prinz Andreas von Sachsen-Coburg und Gotha, der Meisterin des Stickhandwerks Brigitte von Lutzau aus Hamburg, dem Restaurator der Veste Coburg, Wolfgang Schwahn, Ferdinand Grah, dem ehemaligen Geschäftsführer des Westfälischen Schützenbundes, und Stefan Grus, dem Leiter des Deutschen Schützenmuseums. Kriterien waren die Qualität der bildlichen Darstellung, die Originalität der Motive und der Ornamentik, die Umsetzung der Aussage, natürlich auch die Qualität der Herstellung und die Erhaltung der Fahne.

Die Tatsache, dass die Fahnen nun nicht nur anhand der zum Teil umfangreichen Bewerbungsunterlagen und Fotodokumentationen sondern „in natura“ zu begutachten waren, machte die Auswahl für die Jury nicht leichter - im Gegenteil. Vizepräsident Keller zeigte sich „beeindruckt“ von dem Reichtum der Fahnen, „von dem Aufwand und der Liebe, die bei ihrer Gestaltung und Fertigung eingeflossen sind, von der Freude am Detail und dem verwendeten Material“. Noch einmal erhielten die Vereinsdelegationen die Gelegenheit, ihre Fahne vorzustellen und Einzelheiten zu erläutern.

Eigentlich, so die einhellige Meinung der Jury, „hätten alle als Sieger nach Hause fahren sollen“, wie Hans Keller schließlich die Ergebnisverkündung einleitete, „jede einzelne Fahne ist ein Schmuckstück und hätte eine Preis verdient“. Doch wie in jedem Wettkampf so müsse auch im Bundesfahnenwettbewerb des DSB eine Reihenfolge aufgestellt und Platzierungen vergeben werden.

Die Qualifikation für den Deutschen Schützentag in Saarbrücken erreichten (Reihenfolge innerhalb der Kategorien zufällig):

Kategorie 1 (bis 1900): Schützengilde 1418 zu Bernau (Brandenburgischer Schützenbund), Schützengesellschaft Stadt München (Bayerischer Sportschützenbund), Sportschützenverein Stuttgart-Untertürkheim (Württembergischer Schützenverband)

Kategorie 2 (1901 – 1950): Schützengilde Reutlingen 1290 (Württembergischer Schützenverband), Schützengilde der Stadt Uelzen von 1270 (Niedersächsischer Sportschützenverband), Schützengilde „Kuhflucht“ Farchant (Bayerischer Sportschützenbund)

Kategorie 3 (nach 1950): Schützengilde Hubertus 1751 Deiningen und Eisenbahnersportverein München Ost (beide Bayerischer Sportschützenbund), Schützengesellschaft Langeln 1792 (Landesschützenverband Sachsen-Anhalt)

Die folgenden Vereinsfahnen hatten sich für die Endausscheidung in Coburg qualifiziert und sind dort ausgeschieden:

Kategorie 1 (bis 1900): Schützengilde Dannenberg von 1528 (Niedersächsischer Sportschützenverband), Koblenzer Schützengesellschaft 1359 (Rheinischer Schützenbund), Schützengilde Eislingen (Württembergischer Schützenverband)

Kategorie 2: Schützengesellschaft Tell Froschhausen (Hessischer Schützenverband), Bevenser Gilde (Niedersächsischer Sportschützenverband), Schützenverein Höchst am Main 1360 (Hessischer Schützenverband)

Kategorie 3 (nach 1950): Schützengilde Diana Hirschau (Oberpfälzer Schützenbund), Kgl. Priv. Feuerschützengesellschaft Laufen (Bayerischer Sportschützenbund), Schützenverein „Vier Tore“ Neubrandenburg (Landesschützenverband Mecklenburg-Vorpommern)

 

Auch die „Verlierer“ fuhren gutgelaunt nach Hause: Zum einen gehören auch ihre Vereinsfahnen immerhin zu den sechs schönsten ihrer Kategorie in Deutschland, zum anderen hatten sie zwei schöne Tage in Coburg verbracht und dabei viele Gleichgesinnte aus ganz Deutschland kennen gelernt.

Bericht: Stefan Grus

Foto Jury: Christian Nentwig