International
Erfolge mit der Freien Pistole bleiben weiter aus
Der Deutsche Schützenbund muss weiterhin auf einen Quotenplatz mit der Freien Pistole für die Olympischen Spiele in Peking warten. Bei den Kleinkaliber-Europameisterschaften im spanischen Granada kam Florian Schmidt aus Frankfurt an der Oder als bester Deutscher nicht über Rang 22 und 553 Ringe hinaus.
Abdullah Ustaoglu aus Kralsruhe wurde mit 545 Ringen 33., weitere drei Plätze und einen Ring schwächer platzierte sich Patrick Lengerer aus Lichtenstein. „Bei Abdullah hatte ich auf 560 Ringe gehofft“, bilanzierte Bundestrainer Peter Kraneis. „Die Freie Pistole gehört zu unseren schwächsten Disziplinen. Immerhin geben die beiden jungen Schützen Anlass zu Optimismus.“
Gold ging an den Bulgaren Tanyu Kiriakow (Foto rechts) mit 663,5 Ringen (Vorkampf 567 + Finale 96,5). Der Russe Vladimir Gontscharow (Foto links) gewann mit 662,1 Ringen (568 + 94,1) Silber, Bronze holte sich der Italiener Francesco Bruno mit 660,5 Ringen (562 + 98,5).
Russland siegte in der Mannschaftswertung mit 1695 Ringen vor Italien (1680) und der Ukraine (1659). Mit Abstand zu den Medaillenrängen kam Deutschland mit 1642 Ringen auf den siebten Platz.
Auch nach dem Trapwettbewerb gab es lange Gesichter in der deutschen Delegation. Das Team landete auf dem 17. Platz mit 341 Scheiben. Karsten Bindrich (Eußenhausen) erzielte für Platz 30 117 Treffer, Stefan Rüttgeroth (Gieboldehausen) traf 116 Scheiben und wurde 42., Marc Pöhlitz (Wandlitz) erreichte mit 108 Scheiben den 76. Platz.
Es siegte der Franzose Yves Tronic mit 147 Scheiben (123 + 24) vor seinem Landsmann Stephane Clamens mit 143 Treffern (121 + 22) nach zusätzlichen vier Stechtreffern. Bronze blieb dem Kroaten Josip Glasnovic mit 143 Scheiben (122 + 21), der die vierte Scheibe im Stechen verpasste. Im Team gewann Frankreich mit 362 Scheiben vor Kroatien (359) und San Marino mit 357 Treffern.
Die Junioren schnitten kaum besser ab. Mit dem Team wurden sie nach 314 Scheiben Zwölfter. Es siegte Spanien mit 348 Treffern vor Russland (335) und Frankreich (333).
Im Einzel kam Tim Hauffe (Drosen) mit 112 Scheiben als bester Deutscher auf den 16. Platz. Daniel Wiesemann (Suhl) wurde mit 103 Treffern 38., Jan Ole Jena (Bovenden) erreichte mit 99 Scheiben den 45. Platz. Der Spanier Carlos Rubio schaffte mit 139 Treffern (119 + 20) einen Heimsieg. Silber ging an den Ungarn Andras Szollar mit 137 Scheiben (117 + 20) vor dem Portugiesen Paulo Jorge Diego Rosario mit 135 Treffern (118 + 17).
Dagegen sicherten sich die Juniorinnen mit der Sportpistolen-Mannschaft (Foto) die Bronzemedaille mit 1684 Ringen. „Die drei Kaderneulinge haben gezeigt, was sie können“, sagte erfreut Bundestrainerin Bärbel Georgi. Russland sicherte sich mit 1704 Ringen Gold vor Polen mit 1685 Ringen.
Im Einzel war Kathrin Goepfrich aus Bretten als Neunte mit 564 Ringen beste Deutsche. Maximiliane Geerds aus München wurde mit 562 Ringen 13. Dana Behm (Frankfurt/Oder) erreichte mit 558 Ringen den 15. Rang.
Es siegte die Russin Alena Suslonowa mit 773,8 Ringen (572 + 201,8) vor der Polin Milena Szustorowska mit 771,0 Ringen (573 + 198,0). Bronze ging ebenso an eine Russin mit Irina Chernowa mit 769,4 Ringen (569 + 200,4).
Mit der Standardpistole auf 25 Meter gewann der Franzose Franck Dumoulin mit 571 Ringen. Im Stechen nach jeweils 570 Ringen gewann im russischen Duell Sergei Poliakow Silber gegen Mikail Nestrujew durch ein 47:46.
Bei den Junioren holte Christian Reitz (Foto) aus Kriftel sein zweites Gold dieser Titelkämpfe. Er besiegte nach jeweils 569 Ringen den Russen Leonid Ekimow mit 48:46. Bronze holte sich der Ungar Balazs Pal mit 562 Ringen. Philipp Wagenitz blieb mit einem Ring weniger nur der undankbare vierte Platz.
An den Medaillen vorbei zielten die drei deutschen Damen in der ersten Großkaliberentscheidung über 300 Meter im Liegendkampf. Harriett Holzberger (Düsseldorf) wurde mit 593 Ringen Fünfte. Sonja Pfeilschifter (Ismaning) belegte mit 588 Ringen den 19., Sandra Weber (Ruhpolding) mit 585 Ringen den 22. Rang.
Mit dem Team kam Deutschland mit 1766 Ringen auf den fünften Platz. Es siegte Dänemark mit 1782 Ringen vor Norwegen (1774) und Schweden (1771).
Silber holten dagegen die Herren Sebastian Moises (Windsbach), Matthias Raiber (Ulm) und Hubert Schäffner (Wegscheid) in der Teamwertung mit insgesamt 1782 Ringen. Schweden gewann mit 1785 Ringen Gold, Bronze ging mit 1780 Ringen an Weißrussland. Damit haben sich alle drei deutschen Starter für die Einzelentscheidung am Dienstag qualifiziert.
Die deutschen Trap-Juniorinnen blieben am Vorabend ohne Medaille. Manja Eggestein (Dresden) fehlte ein Treffer zum Finaleinzug und belegte den siebten Platz mit 58 Treffern. Christiane Göhring (Zella-Mehlis) wurde mit 56 Treffern Neunte.
Es siegte die Franzsösin Elodie Conesa mit 83 Scheiben (66 + 17) vor Abbey Burton aus Großbritannien mit 82 Treffern (67 + 15) und Karina Cantarero (Spanien) mit 80 Scheiben (62+18). Russland stellte die einzige komplette Mannschaft und erzielte 173 Ringe.
Alle bisherigen Ergebnisse der EM in Granada finden Sie hier.
Bericht: Harald Strier
Fotos: Werner Wabnitz