Weltcup
Erneut Weltcup-Silber für Christian Reitz
Wie bereits beim letzten Weltcup vor einer Woche in Mailand (Italien) hat Christian Reitz (Raunheim/Foto) nun auch beim Heim-Weltcup auf der Olympiaschießanlage in Garching-Hochbrück mit der Schnellfeuerpistole die Silbermedaille gewonnen.
Der 25-jährige Olympiadritte von Peking 2008 musste sich nach 30 Treffern im Finale nur Teruyoshi Akiyama (Japan) beugen, der mit 34 Treffern den Finalweltrekord einstellte und den Wettbewerb gewann. Dritter wurde Daeyoong Kim (Südkorea) mit 25 Treffern.
Zu einem kuriosen Augenblick kam es nach der letzten Serie des Japaners, denn zunächst standen auf der Anzeige keinerlei Treffer für ihn. Dies hätte bedeutet, dass es noch ein Stechen geben würde, denn bei null Treffern für den Asiaten hätten Christian Reitz und Teruyoshi Akiyama beide 30 Treffer gehabt. Kurz darauf jedoch die Meldung, dass ein technischer Fehler die vier Treffer des Japaners nicht angezeigt hätten.
Christian Reitz hatte sowieso nicht auf die Technik vertraut und sich keine Gedanken über ein Shoot-off gemacht, wie er nach dem Finale erklärte: „Es hätte mich gewundert, wenn er keinen einzigen Treffer erzielt hätte. Es sah zwar einen Augenblick so aus, als aber der Monitor vor mir blau wurde, wusste ich, dass es ein Anzeigefehler sein musste. Ich konnte in dieser Saison bei Weltcups jedes Finaltraining mitnehmen und habe überall gute Leistungen gezeigt. Die Technik stimmt einigermaßen, natürlich gibt es immer noch ein paar Kleinigkeiten, an denen man feilen muss, aber man muss ja auch bis London noch etwas zu tun haben. Ich bin jedenfalls optimistisch, denn es sieht schon ganz gut aus.“
Mit 586 Ringen war er nach dem Vorkampf als Zweiter hinter Roman Bondaruk (Ukraine), der auf 588 Ringe kam, in die Endrunde gegangen. Nach 294 Zählern gestern im ersten Halbprogramm, erzielte Christian Reitz heute 292 Ringe.
Ralf Schumann (Dusslingen) verfehlte mit 581 Ringen knapp das Finale und wurde Siebter. Der dreimalige Olympiasieger absolvierte das erste Halbprogramm gestern mit 290 Zählern und erzielte im zweiten Halb-programm heute Vormittag 291 Ringe.
„Durch kleine Fehler sind gestern viele Ringe weggegangen, weil ich zu heftig am Abzug gearbeitet hatte, heute haben wir da ein wenig Dampf rausgenommen. Trotz des knappen Scheiterns am Finale und der noch nicht ganz zufriedenstellenden Ringzahl sind wir auf einem guten Weg Richtung Olympische Spiele in London. Wir kennen die Fehler und wissen, woran wir in den nächsten Wochen verstärkt arbeiten müssen. Das bekommen wir in den Griff, da bin ich sicher. Ich fahre nach London, um zu gewinnen. Das ist mein Anspruch an jeden Wettbewerb, in dem ich starte. Wenn alles gut läuft, kann ich auch gewinnen, aber dazu ist es notwendig, die Technik gut auszuführen und alles das umzusetzen, was wir uns im Training erarbeitet haben. Wenn dies in London gelingt, ist alles möglich.“
Philipp Wagenitz (Dresden) belegte mit 571 Ringen den 23. Platz.
Daniel Brodmeier (Niederlauterbach/Foto) hat im Liegendschießen mit dem Kleinkalibergewehr mit 701,2 Ringen (Vorkampf 598/Finale 103,2) den siebten Platz belegt.
Der 24-jährige Elektroniker zeigte einen starken Vorkampf. Er begann mit drei optimalen Serien von jeweils 100 Ringen, absolvierte den vierten Durchgang mit 99 Zählern, legte noch einmal 100 Ringe nach und schoss mit 99 Ringen aus.
Zusammen mit Valerian Sauveplane (Frankreich) und Marco De Nicolo (Italien) befand er sich damit in der Verfolgerrolle hinter den beiden führenden Schützen Weiyi Wang (China) und Jinseop Han (Südkorea), die beide auf 599 Ringe in der Qualifikation kamen.
Im Finale begann der Bayer mit 10,1, 10,2 und 9,8, ein Beginn, der in diesem Klassefeld, wo die Schützen so eng beieinander lagen, nicht ausreichte, um in die Medaillenränge zu kommen. Daniel Brodmeier fiel auf Rang sieben zurück und behielt diesen Platz bis zum Ende des Finales.
Daniel Brodmeier nach dem Finale: „Mein Wettkampf war super, lediglich im Finale habe ich ein paar Zehntel zu wenig geschossen. Es haben einfach ein paar „dicke“ Zehner gefehlt, aber insgesamt war es mit 103,2 Ringen kein schlechtes Finale. Dazu kommt, dass die Konkurrenz wirklich ausgezeichnet geschossen hat. Im Vorkampf hatten wir schwierige Bedingungen, es herrschte ein böiger Wind, später kam noch die Sonne hinzu – es war schon ganz interessant, heute hier zu schießen.“
Maik Eckhardt (Dortmund) wurde 38. mit 594 Ringen, Henri Junghänel (Breuberg), der dritte Teilnehmer des Deutschen Schützenbundes in diesem Wettbewerb, kam mit 593 Ringen auf den 42. Platz.
Weiyi Wang siegte mit 704,0 Ringen (Vorkampf 599/Finale 105,0) vor dem Spezialisten im Liegendschießen, Sergei Martinow (Weißrussland), der mit 702,1 Zählern (Vorkampf 597/105,1) und dem besten Finalergebnis Zweiter wurde. Die Bronzemedaille ging an Marco De Nicolo mit 701,8 Ringen (Vorkampf 598/Finale 103,8).
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