Bundesliga

Erste Bundesligameister kamen aus Affalterbach und Berlin

10.10.2011 13:31

Am Wochenende 22. und 23. Oktober fallen in der Bundesliga Luftgewehr die ersten Schüsse der nun bereits fünfzehnten Saison. Alles begann im Herbst 1997, als nach kurzer Beschluss- und Entwicklungsphase die höchste deutsche Mannschaftsklasse im Sport- und Bogenschießen ins Leben gerufen wurde.

 

Nach der Vorrunde trafen sich die besten acht Teams aus den Gruppen Nord und Süd in den Wettbewerben Luftgewehr und Luftpistole im Sportzentrum „Am Schürenkamp“ in Gelsenkirchen, die besten Bogenmannschaften reisten nach Berlin, um in der Schöneberger Sporthalle ihren Meister zu küren.

Alles was sich die Organisatoren von dieser damals neuen Form des Sportschießens erhofft hatten, Spannung und Attraktivität für Sportler, Medien und Zuschauer, realisierte sich im Finale mit dem Luftgewehr. Der SV Affalterbach aus Baden-Württemberg und der NJK Hannover aus Niedersachsen standen sich gegenüber.

Nach einem sehr wechselhaften Verlauf stand es 2:2 nach Siegen von Rajmond Debevec und Johann Zähringer für Affalterbach sowie Anja Augustin und Dunja Beilharz für Hannover. Die wichtige Position fünf musste entscheiden und hier waren der Olympiasieger von 1996 in Atlanta, Christian Klees (Foto), für Hannover und Nationalmannschaftsschütze Swen Schuller die Gegner.

Nachdem es bis kurz vor Ende der Begegnung nach einem Sieg für den Goldmedaillengewinner mit dem Kleinkalibergewehr aussah, drehte Swen Schuller im 38. von 40 Finalschüssen das Blatt und ging hauchdünn in Führung. Christian Klees schaffte in seinen letzten drei Schüssen keine einzige Zehn mehr und als in seinem letzten Versuch, der eine Zehn hätte sein müssen, die 9,7 aufleuchtete, war die Entscheidung zugunsten Affalterbachs gefallen. Kirsten Obel (Foto oben 2.v.l.), Tanja Schmitt (Foto oben links), Rajmond Debevec (Foto oben rechts), Johann Zähringer (Foto oben 2.v.r.) und Swen Schuller (Foto oben Mitte) hießen die ersten Meister mit dem Luftgewehr.

Eine eher klare Angelegenheit war die Partie um Gold und Silber mit der Luftpistole, denn der PSV Olympia Berlin, der als Rekordmeister den Spiegel des Deutschen Schützenbundes bisher fünf Mal gewann, war gegen den Essener SV beim 4:1 deutlich überlegen. Weitaus schwieriger gestaltete sich für die Schützen aus der Hauptstadt das Semifinale, denn die Vereinigten Sportschützen aus Haltern hielten lange Zeit die Partie völlig offen und mussten sich erst gegen Ende knapp mit 2:3 dem späteren Meister geschlagen geben.

Uwe Potteck, Gernot Eder, Torsten Dworzak, Michael Fischeder und Holger Buchmann waren das erste Quintett, das im Wettbewerb mit der Luftpistole im Oberhaus des deutschen Sportschießens mit der Goldmedaille und dem Meisterspiegel gewürdigt wurde.

Anders als die Mannschaften mit Luftgewehr und Luftpistole bilden die Bogenschützen ein Bundesligateam aus drei Mitgliedern. Im Finale treffen nach zwei Vorrundengruppen, in denen „Jeder gegen Jeden“ schießt und zwei Überkreuz-Halbfinals die jeweiligen Sieger aufeinander.

Im Februar 1998 waren es der BC Gelsenkirchen um die Mannschafts-Silbermedaillengewinnerin von Atlanta 1996, Barbara Kegelmann, und das junge Team des Gastgebers von Bergmann Borsig Berlin. Schon in der Gruppenphase standen sich beide Mannschaften gegenüber, dort gab es ein 259:256 für die Berliner.

Im Kampf um den Meistertitel zeigten Wiebke Nulle, Melanie Försterling und Michael Frankenberg für Bergmann Borsig Berlin die beste Leistung aller Mannschaften an diesem Tag und bezwangen ihre Gegner aus dem Ruhrgebiet mit 261:254.

Mit dem Start der Bundesliga wurde in den letzten 14 Jahren das Sportschießen im Winter zu einer starken Marke, bei der Schützinnen und Schützen sich in Wettbewerben auf gleicher Augenhöhe gegenüber stehen. Die oftmals vollbesetzten Hallen beweisen, dass diese Art der Austragung bei den Besuchern gut ankommt und so ist auch in der fünfzehnten Saison die Bundesliga ein attraktives Angebot.