Rebecca Frank (Foto links) war in der Anfangsphase des Finales die interessanteste Schützin, denn sie feuerte in Windeseile Schuss um Schuss auf das in zehn Meter Entfernung stehende Ziel. Nach fünf Minuten war die erste Serie mit 98 Ringen komplett und nach 17 Minuten und 35 Sekunden ging die Münchnerin vom Stand – eine rekordverdächtige Zeit. Mit insgesamt 393 Ringen setzte sie ihren Kontrahenten an Position fünf, Andre Knop (Foto rechts), gehörig unter Druck, denn der hatte gerade die erste Serie mit 94 Ringen beendet und durfte sich im weiteren Verlauf des Wettkampfes bei ausstehenden 30 Schuss nur noch eine Neun erlauben, um den Gleichstand zu erzielen. Nach dem 13. Versuch und weiteren zwei Neunern von Andre Knop war dieser Punkt entschieden. Rebecca Frank gewann am Ende klar mit 393:383. 

Alle anderen Schützen gingen das Finale langsamer an. Nach der ersten Serie aber zeichnete sich ein Trend ab, der die HSG München fast in allen Partien ein bis zwei Ringe vorne sah. Lediglich an Position eins kämpften Sonja Pfeilschifter und Dick Boschman in einem ganz engen Match. 

Silvia Rachl (Foto links) an Position vier für die Münchner, schoss im Verlauf der Begegnung etwas schneller als Daniel Butterweck (Foto rechts), lag zu Beginn der letzten Phase deutlich vor ihrem Gegner aus Westfalen, hatte nach anfänglichem Rückstand die Partie mit einer optimalen 100er-Serie im zweiten Durchgang gedreht und kam nach weiteren Serien von 99 und 98 mit einem Gesamtergebnis von 393 Ringen ins Ziel. 

Die Schießsportfans in der vollbesetzten Anger-Sporthalle in Coburg wussten zu diesem Zeitpunkt, dass auch der zweite Mannschaftspunkt nach München gehen würde, denn bei noch ausstehenden neun Schüssen konnte Daniel Butterweck selbst bei 90 Ringen das Ergebnis von Silvia Rachl nicht mehr erreichen. Er kam letztendlich auf 386 Ringe.

Nur wenige Minuten später erfolgte die Duplizität der Ereignisse, denn Isabella Straub beendete ihr Match nach drei Mal 99 Ringen mit einer 97er-Serie und auch hier stand fest, dass ihr gegner Dirk Leiwen aus Elsen keine Chance mehr haben würde, das Gesamtergebnis von 394 Ringen zu übertreffen. Der Westfale schoss seinen Wettkampf in Ruhe zu Ende, erreichte 392 Ringe, konnte aber nicht mehr verhindern, dass der Titelgewinn für die Münchner bereits nach rund 40 Minuten feststand. 

Verhaltener Jubel noch bei den Fans der HSG, der sich erst am Ende der Begegnung richtig Bahnbrach. Zuvor hatten die Münchner nach einem weiteren 395:393-Sieg von Thomas Farnik an Position drei gegen Nadine Schüller auf 4:0 erhöht, bevor auch die Spitzenbegegnung zwischen Sonja Pfeilschifter, die gestern mit 400 Ringen das Optimalergebnis erzielen konnte, und Dick Boschman mit einem 397:397-Unentschieden zu Ende ging. 

Da die Gesamtbegegnung zwischen der HSG München und Hubertus Elsen bereits mit 4:0 entschieden war, wurde kein Stechen mehr ausgeführt. Zum ersten Mal in ihrer Vereinsgeschichte ist die HSG München damit Meister mit dem Luftgewehr der Bundesligasaison 2009/2010. Hubertus Elsen war ein tapferer Gegner, der jedoch an diesem Tag, den Münchnern klar unterlegen war. 

Einen Live-Ticker vom Bundesligafinale finden Sie über die Links: http://bundesligaticker.meyton.info und www.dm-finale.de