Deutsche Meisterschaften

Erster Titelträger bei DM 2008 heißt Andreas Häusler

29.08.2008 00:00

Mit der Entscheidung in der Freien Waffe begannen die Deutschen Meisterschaften 2008 für Gewehr, Pistole, Laufende Scheibe und Armbrust 10 Meter auf der Olympiaschießanlage in Garching-Hochbrück. Andreas Häusler (München/Foto links) gewann den Auftaktwettbewerb mit 1268,2 Ringen (Vorkampf 1173/Finale 95,2) und trug sich als Erster in die Siegerliste dieses Jahres ein. Ferdinand Stipberger (Regensburg) belegte Platz zwei mit 1266,8 Zählern (Vorkampf 1170/Finale 96,8) vor Olympiateilnehmer Maik Eckhardt (Dortmund/Foto rechts), der mit 1265,4 Ringen (Vorkampf 1170/Finale 95,4) Dritter wurde.

 

Andreas Häusler ging mit drei Ringen Vorsprung aus dem Vorkampf in die Endrunde der besten Acht hinein. 397 Ringe im Liegendschießen, 391 Zähler im Stehend- und 385 Ringe im Kniendanschlag brachten den Feuerwehrmann aus München auf Rang eins nach der Qualifikation.

Doch diese drei Ringe bedeuteten keine Sicherheit, denn schon im dritten Durchgang des Finales schoss Andreas Häusler eine 7,7 und verlor fast seinen gesamten Vorsprung. Als der Schütze aus der bayerischen Landeshauptstadt in der sechsten Serie eine 8,6 erzielte, Maik Eckhardt aber mit 10,3 und Ferdinand Stipberger mit einer 10,4 konterten, fand sich Andreas Häusler plötzlich sogar auf Rang drei wieder.

Doch auch die beiden nun führenden Routiniers ließen schon im achten Durchgang mit 8,4 und 8,2 wieder Federn, sodass sich der Münchner wieder auf die Spitzenposition vorkämpfte und seinen knappen Vorsprung durch eine 10,7 und eine 10,3 in den beiden letzten Schüssen sichern konnte.

„Es war eine ganz besondere Motivation für mich, neben einem Schützen wie Maik Eckhardt zu stehen, der so viele Erfolge in den letzten Jahren errungen hat“, so der strahlende Sieger nach dem Finale, „im Finale musste ich schon mit meinen Nerven kämpfen, aber als ich gemerkt habe, dass die anderen auch nur Menschen sind, habe ich noch einmal versucht, in den letzten drei Schüssen alles zu geben und das hat auch geklappt.“

Im letzten Schuss sicherte sich Sebastian Hahn (Weihenzell) bei den Junioren den Meisterschaftstitel durch eine 10,4 und gewann den Wettbewerb mit insgesamt 1251,8 Ringen (Vorkampf 1157/Finale 94,8). Zweiter wurde Julian Justus (Homberg/Ohm), der durch eine 8,4 im letzten Durchgang noch von der Spitze verdrängt wurde. Der Hesse belegte Platz zwei mit 1251,4 Ringen (Vorkampf 1160/Finale 91,4) vor Kai Jaugsch (Halle), der mit 1249,3 Ringen (Vorkampf 1154/Finale 95,3) Dritter wurde.

 

Eine Glanzvorstellung lieferte mit der Luftpistole Frederic Dzierzon (Marpingen/Foto), der sich vom dritten Rang nach dem Vorkampf – dort hatte der 24-jährige Saarländer 579 Ringe erzielt – mit 102,6 Ringen im Finale auf den Spitzenplatz vorkämpfte und mit insgesamt 681,6 Zählern den Titel gewann.

Vor dem Systemelektroniker von der Saar standen mit Jan-Erik Aeply (München) und Abdullah Ustaoglu (Karlsruhe) zwei ganz erfahrene Schützen. Der bayerische Landestrainer hatte mit 582 Ringen das beste Vorkampfergebnis erzielt, der Nationalkaderschütze aus Baden-Württemberg hatte es auf 580 Ringe in der Qualifikation gebracht.

Mit zwei hohen Zehnern eröffnete Frederic Dzierzon das Finale und machte von seinem Drei-Ringe-Rückstand auf Jan-Erik Aeply einiges gut. Im dritten Durchgang übernahm der Saarländer dann die Führung, denn der Routinier aus Bayern startete eher mittelprächtig. Nach einer 9,7 folgten vier hohe Achter und warfen Jan-Erik Aeply zur Hälfte des Finales auf Rang drei zurück, am Ende wurde er Sechster.

Auch Abdullah Ustaoglu hatte im Finale nicht die Ringzahlen aufzuweisen, die sonst für den diplomierten Ingenieur zu Buche stehen und er fiel auf Rang fünf zurück, während von den hinteren Positionen der Alt-Internationale Hans-Jürgen Bauer-Neumaier (Saaldorf) und der Olympiadreizehnte von Peking, Hans-Jörg Meyer (Wolfenbüttel), Position um Position aufrückten.

Der 40-jährige Bayer zog ein konstantes Finale durch und belegte nach 577 Ringen im Vorkampf und exakt 100,0 Ringen im Finale mit 677,0 Zählern Platz zwei vor Hans-Jörg Meyer, der sich nach 575 Ringen im Vorkampf und 100,6 Ringen im Finale von Platz sechs mit insgesamt 675,6 Ringen auf den Bronzeplatz in der Gesamtwertung vorschoss.

Das Finale der Damen war von ständigen Positionswechseln geprägt. Lediglich Stefanie Thurmann (Frankfurt/Oder/Foto links) war die einzige Konstante in diesem Feld, denn die 26-jährige Sportsoldatin aus Brandenburg lag bis auf einen Durchgang immer an der Spitze des Feldes und gewann schließlich mit 478,5 Ringen (Vorkampf 383/Finale 95,5) den deutschen Meistertitel.

Mit einer 10,6 begann sie ihre Endrunde, musste sich aber zur Hälfte des Finales den Angriffen von Antje Noeske (Neubrandenburg) erwehren, der es auch gelang, Stefanie Thurmann nach der fünften Serie von der Spitze zu verdrängen. Doch der Schützin aus Mecklenburg-Vorpommern gelang es nicht, diese Position zu halten und konnte zum Ende nicht mehr in die Entscheidung um die Medaillen eingreifen.

Zweite wurde nach den zehn Serien im Finale Munkhbayar Dorjsuren (Schweinfurt/Foto rechts), deren 475,9 Ringe (Vorkampf 381/Finale 94,9) Platz zwei bedeuteten, gefolgt von Kerstin Nelson (Böblingen), die mit 474,9 Ringen (Vorkampf 377/Finale 97,9) Dritte wurde.

„Der Druck und der Stress waren nach Olympia ein wenig raus“, so die glückliche Siegerin nach dem Finale, „für mich bedeutet diese Meisterschaft jedoch etwas ganz besonderes, denn schon zwei Mal bin ich hier bei Deutschen Meisterschaften mit der Luftpistole als Vorkampferste in das Finale gegangen und es hat es für den Titel nicht gereicht. Zum ersten Mal hat es heute beim dritten Anlauf geklappt. Aller guten Dinge sind drei.“

 

 

Neuer Deutscher Meister mit der Luftpistole wurde bei den Junioren Manuel Heilgemeier (Buchenberg) mit 669,4 Ringen (Vorkampf 573/Finale 96,4) vor Tobias Heider (Zwiesel) mit 668,4 Zählern (Vorkampf 569/Finale 99,4). Um Rang drei musste gestochen werden, denn sowohl Christoph Schultheiß (Vöhringen) als auch Dominik Sänger (Schrecksbach) hatten 665,4 Ringe erzielt. Im Shoot-off behielt Dominik Sänger mit 10,5:10,1 die Oberhand und gewann die Bronzemedaille.

Bei den Juniorinnen siegte Maximiliane Geerds (München) mit 472,8 Ringen (Vorkampf 377/Finale 95,8) vor Aline Hahlbrock (Grohnde), die zwei Zehntelringe dahinter mit 472,6 Zählern (Vorkampf 374/Finale 98,6) Rang zwei belegte. Dritte wurde Carina Endler (Kirchweyhe) mit 471,0 Ringen (Vorkampf 376/Finale 95,0).

 

Neuer Deutscher Meister mit der Schnellfeuerpistole wurde bei den Junioren Dennis Knittel (March) mit 761,7 Ringen (Vorkampf 567/Finale 194,7). Fast 20 Ringe betrug sein Vorsprung vor dem Zweiten, Tobias Backes (Rheingönheim), der mit 742,6 Ringen (Vorkampf 551/Finale 191,6) Silber gewann. Auf Rang drei kam Johann Moor (Göggingen) mit 723,2 Ringen (Vorkampf 536/Finale 187,2).

 

 

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Alle bisherigen Resultate der Deutschen Meisterschaften 2008 in Garching-Hochbrück finden Sie hier.