International
Europacup-Finale ohne deutsche Medaillen
Perfekt organisiert und auf einer ausgezeichnet vorbereiteten Schießanlage, fand am vergangenen Wochenende in Hannover die diesjährige Europacupsaison der Pistolenschützen mit den Finalwettkämpfen ihr Ende.
Zwanzig Sportler aus zehn Nationen gingen in den Wettkämpfen Standardpistole und Zentralfeuerpistole an die Feuerlinie und kämpften um die begehrten Medaillenplätze. Dabei wurden sie stark motiviert durch die Auslobung von Geld- und Sachpreisen der namensgebenden Firma „LAPUA“.
Die diesjährigen Wettkämpfe waren von einem hohen Niveau gekennzeichnet. Leider konnten sich die Deutschen Teilnehmer nicht mit Medaillen belohnen. Diese holten sich am Samstag mit der Zentralfeuerpistole der Norweger Paal Hembre mit 584 Ringen und entscheidenden 19 Innerzehnen vor dem Franzosen Boris Artaud mit ebenfalls 584 Ringen, aber nur 16 Innerzehnen. Den Bronzeplatz sicherte sich Tomas Tehan (Tschechien) mit 582 Ringen.
Die deutschen Starter erreichten durch Michael Schleuter (Düren/Foto 2.v.r.) den achten Platz mit 574 Ringen, Pierre Michel (Velbert/Foto 2.v.l.) Platz zehn mit 572 Ringen und Patrick Meyer (Köln/Foto rechts) den 16. Rang mit 566 Ringen.
Um in Medaillennähe zu kommen, war ein 580-er Ergebnis notwendig, was jedoch im Jahresverlauf über alle Wettkämpfe keiner der deutschen Schützen zu leisten vermochte. Ehrenhalber muss aber gesagt werden, dass die DSB-Schützen auf Gegner trafen, die das Sportschießen nicht nur „Hobby“-mäßig betreiben. Nachwuchsleistungssportler und Militärangehörige haben bessere Voraussetzungen sich in der Ergebnisspitze zu etablieren.
Vorab gab es kaum ein Zweifel am Sieger in der Standardpistolen-Konkurrenz am zweiten Finaltag. In Person von Joao Costa (Portugal) stand der Seriengewinner an der Feuerlinie und wurde seinem Ruf wieder einmal gerecht.
Mit fünf Ringen Abstand zum Zweitplatzierten Boris Artaud (Frankreich/574 Ringe) siegte er sicher mit 579 Ringen und ließ auch dem Schweizer Christian Klauenboesch (569 Ringe), der die Bronzemedaille gewann, keine Siegchance. Bester Deutscher in diesem hochklassigen Starterfeld war Pierre Michel, der sich trotz vorausgehender schlechter Trainingsleistungen mit 568 Ringen auf den sechsten Platz schoss. Mit relativ ausgeglichenen Serien belegte Patrick Meyer (566 Ringe) den neunten Rang. Michael Schleuter vergab mit Serien von 91 und 90 Ringen im Zehn-Sekunden-Durchgang, nach je 192 Ringen in 150- und 20 Sekunden, eine bessere Platzierung. Er erzielte abschließend 565 Ringe und wurde damit auf dem elften Rang notiert.
Für Michel war es in diesem Jahr das beste Ergebnis, Meyer blieb einen Ring unter seiner Bestleistung und Schleuter erreichte sein zweitbestes Ergebnis in diesem Jahr.
„Damit ist die Zielstellung und Orientierung für das nächste Jahr gegeben, die da heißt, Verbesserung der persönlichen Bestleistungen in beiden Disziplinen und damit die Grundlage für ein positives Ergebnis bei den Europameisterschaften in Baku zu legen und beim EC-Finale 2017 im schwedischen Karlstad die Nase vorn zu haben,“ so Trainer Jürgen Wiefel (Foto links).
Beitrag: Jürgen Wiefel
Foto: Eckhard Frerichs