Bundesliga

Faustdicke Überraschung knapp verpasst

04.02.2006 00:00

Eine mögliche Überraschung bahnte sich im zweiten Viertelfinale der Bundesligaendrunde in der Luftpistole an, denn nach der Hälfte des Matches führte die SSGi Bremen-Bassum in den Hochrechnungen gegen die favorisierte Mannschaft vom SV Kelheim-Gmünd mit 3:2.

 

Zwar hatte an der Spitzenposition der Olympiasieger von Atlanta 1996, Roberto Di Donna (Kelheim-Gmünd/Foto links), gegen den Goldmedaillengewinner von Athen 2004 mit der Freien Pistole, Michail Nestrujew (Bremen-Bassum/Foto rechts), das Geschehen diktiert und mit 386:380 klar gewonnen, doch dahinter führte Artur Gevorgjan (Bremen-Bassum) gegen Munkhbayar Dorjsuren (Kelheim-Gmünd) und auch an den Positionen drei und fünf lagen die Schützen aus dem Norden vorne.

Vorteil für Bremen hieß es auch vor den letzten drei Schüssen, denn an den Positionen zwei und fünf lagen die Norddeutschen immer noch in Führung und die Position drei hatte Günter Hettig mit 382:375 gegen Sebastian Rosner für sich und damit für Bremen schon entschieden. Für Kelheim-Gmünd hatte zu diesem Zeitpunkt bereits Thomas Karsch gegen Sascha Sandmann mit 378:370 gepunktet.

Dann die Dramatik: An Position zwei schießt Artur Gevorgjan, nachdem er vier Ringe Differenz zwischen sich und Munkhbayar Dorjsuren gelegt hatte, eine Sechs und bringt die gebürtige Mongolin wieder heran. Die Begegnung steht auf des Messers Schneide. Mit einem Ring Differenz liegt vor dem letzten Schuss jetzt Munkhbayar Dorjsuren in Führung. Doch mit einer Sieben im 40. Wettkampfschuss geht das Duell mit 375:373 an Artur Gevorgjan, der mit einer glatten Zehn abschließen kann.

Hochspannung besonders auf der hinteren Position, denn hier hatte zu Beginn der dritten Serie Thomas Kirchmeier (Kelheim-Gmünd) seine bis dahin auf drei Ringe ausgebaute Führung mit einer Drei verspielt und dem Bremer Stefan Pabstmann einen beruhigenden Vorsprung überlassen müssen.

Im letzten Schuss erlaubt sich Stefan Pabstmann, den sicheren Sieg gegen Thomas Kirchmeier vor Augen, eine 6,7 – ein Aufschrei ging durch die mit rund 600 Zuschauern gut gefüllte Halle – jetzt hatte der Schütze aus Kelheim alles in der Hand. Eine 10,8 setzt den Schlusspunkt unter ein dramatisches Duell, das Thomas Kirchmeier noch mit 365:362 für sich entscheiden kann.

Der vermeintliche Unglücksrabe Thomas Kirchmeier: „Im Augenblick geht es mir noch sehr schlecht, das muss ich erst einmal verdauen. Die Anspannung war unheimlich hoch und bei der Drei ist mir das Handgelenk ein wenig weggesprungen. Ich habe den Schuss nach rechts weggehen sehen und danach habe ich einige Zeit gebraucht, um die Leistungen wieder zu stabilisieren. Ich schieße ja im Prinzip das erste Jahr in der Bundesliga und muss sagen, dass geht ganz schön an die Nerven.“

Damit waren die Würfel zum glücklichen 3:2 für den SV Kelheim-Gmünd gefallen, der nun im Halbfinale steht.

In der Luftgewehrpaarung zwischen der SG Germania Prittlbach und dem ABC Münster zeigte es sich schnell, dass die Westfalen wohl auf verlorenem Posten stehen würden. Lediglich Ursula Tillner konnte auf Position drei gegen Andreas Häusler mithalten und nach einem 391:388 Sieg auch den Ehrenpunkt für ihr Team einfahren.

Mit 4:1 siegten die Bayern, bei denen vor allem an der Spitzenposition Claudia Keck (Foto links) gegen Christine Rommel (Foto rechts) überzeugen konnte. Mit 395:390 ging der Punkt nach Prittlbach und auch Bettina Pfeffermann – den Schützen unter ihrem Mädchennamen Knells besser bekannt und auch die einzige neben Sonja Pfeilschifter, der es gelang, in der Bundesliga optimale 400 Ringe schaffte – gewann ihr Duell gegen Sandra Steinicke mit 388:382 souverän.

Den Prittlbacher Erfolg komplettierten Bernhard Oswald durch ein 393:385 gegen Christine Zimmermann und Erich Schallmair, der Guido Göcking mit 387:383 bezwingen konnte.