Bundesliga

Favoriten lassen Federn

17.01.2006 00:00

Ein wenig verwundert rieben sich die Experten der Bundesliga Bogen die Augen, als sie die Resultate des dritten Wettkampftages in der Gruppe Nord Revue passieren ließen. Da verlor Vizemeister SV Querum zwei Mal und dies gegen Rheydt sowie Aufsteiger Hanau. Da unterlag der SV Dauelsen gleich drei Mal, musste sich darüber hinaus gegen Rheydt mit einem Unentschieden zufrieden geben und Bergmann Borsig Berlin muss nach fünf Niederlagen sogar um seine Endrundenteilnahme fürchten und sich gegen den Abstieg wehren.

 

Doch zum Ablauf: Zunächst lief alles nach Plan, denn die bisher als Favoriten gehandelten Teams aus Querum, Dauelsen, Laufdorf und von Bergmann Borsig Berlin gewannen ihre Auftaktpartien und alles sah danach aus, als würden im Sportforum Berlin schon die Würfel in Bezug auf die Endrunde am 25. Februar 2006 in Dauelsen fallen.

Doch in der zweiten Runde begannen die Überraschungen. Der Tabellenführer SV Querum unterlag dem Rheydter TV mit 253:256 und gleichzeitig musste sich auch der Verfolger SV Dauelsen mit 242:254 Sherwood Herne beugen. Was war geschehen ? Jeweils in der dritten Passe erlaubten sich zunächst Henning Lüpkemann (Dauelsen/Foto) und wenig später auch Jens Pieper (Querum) eine „Fahrkarte“ und dies warf ihre Teams entscheidend zurück.

Auch in der nächsten Runde lief es gegen die beiden hohen Favoriten. Während Dauelsen sich gegen den Rheydter TV zu einem 253:253-Unentschieden quälte, erwischte es die Braunschweiger Vorstädter zum zweiten Mal hintereinander. Michael Frankenberg und Thomas Zeh – er war für Jens Pieper ins Team gekommen – hatten jeweils eine schwächere Passe mit nur 26 Ringen und dies wurde von den Westdeutschen zum Sieg gegen den Vizemeister der vergangenen Saison genutzt.

Während der SV Querum nun aber die Negativserie stoppen konnte und sich in den darauf folgenden Partien keinen Ausrutscher mehr erlaubte, ließ sich der SV Dauelsen auch noch vom Aufsteiger Blau-Gelb Hanau mit 254:255 düpieren und verlor zum Schluss noch das Prestigeduell gegen den SV Querum knapp mit 256:257. Der Versuch von Dauelsen, mit dem 55-jährigen Erwin Wollny das bisherige Erfolgstrio Henning Lüpkemann, Holger Rohrbeck und Sebastian Rohrberg zu entlasten, ist bei einem Sieg, einem Unentschieden und zwei Niederlagen in den ersten vier Partien nicht von Erfolg gekrönt worden.

Einer der Gewinner des dritten Wettkampftages war dagegen der BSC Laufdorf um Marcus Müller (Foto), der sich nun mit 24:18 Zählern hinter den führenden Mannschaften von Querum (33:9 Punkte) und Dauelsen (30:12 Punkte) auf dem dritten Tabellenplatz etablieren konnte und vor dem letzten Wettkampftag gute Aussichten auf einen Finalplatz besitzt.

Um den vierten Tabellenplatz wird es spannende Wettkämpfe geben, denn vor den abschließenden sieben Begegnungen für jeden Verein am 11. Februar 2006, wieder im Sportforum Berlin, liegen gleich vier Clubs, nur durch einen Punkt getrennt, auf den Plätzen vier bis sieben.

Der zweimalige Bundesligameister Bergmann Borsig Berlin hatte einen rabenschwarzen Tag erwischt, konnte nur zwei Partien für sich entscheiden und verlor erheblich an Boden. Trotz Einsatz von gleich sechs Schützen verloren die Hauptstädter nach den ersten beiden siegreichen Begegnungen fünf Mal hintereinander und finden sich nun hinter dem punktgleichen Aufsteiger Blau-Gelb Hanau mit 20:22 Zählern auf Platz fünf wieder und müssen aufpassen, dass sie am Ende nicht auf Rang sieben sogar absteigen.

Mit fünf Siegen waren der Rheydter TV und Sherwood Herne besonders erfolgreich und konnten mit jetzt 19:23 Zählern zu Bergmann Borsig und Hanau aufschließen. Neben Berny Camps und Jan-Christoph Ginzel, die bisher die tragenden Säulen bei den Hernern waren, schoss diesmal auch der dritte Schütze, Juta Pollmann, sehr stabil und trug somit zur guten Leistung seines Clubs entscheidend bei. Mit Erwin Janssen, Thomas Zielinski und Andreas Heuwing hatte der Rheydter TV in allen sieben Begegnungen das gleiche Team auf dem Feld, das sich an diesem Tag mit zehn Pluspunkten hervorragend aus der Affäre ziehen konnte.

Für den zweiten Aufsteiger Bau-Union Berlin sind jedoch schon vor dem abschließenden Wettkampftag alle Hoffnungen auf den Verbleib in der höchsten deutschen Mannschaftsklasse verflogen. Das Team, das mit zwei Mal 251 Ringen diesmal sein bestes Ergebnis hatte, verlor alle sieben Begegnungen, steht mit 3:39 Zählern hoffnungslos abgeschlagen auf dem letzten Platz und wird in der nächsten Saison einen weiteren Anlauf in der 2. Bundesliga starten.

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