Olympische Spiele

Final Qualifier Doha: Starke Leistungen werden nicht belohnt

29.04.2024 09:35

Beim Final Qualifier der Flintenschützen in Doha/QAT (19.-29. April) zeigten die deutschen Skeetschützen starke Leistungen. Allen voran Eva Reichert und Tilo Schreier, die erst im Shootoff am Finaleinzug scheiterten, aber verdeutlichten, dass die Leistung und der Weg stimmen.

Foto: DSB / Vincent Haaga, Tilo Schreier und Sven Korte schossen in Doha stark, belohnten sich aber nicht mit dem erhofften Quotenplatz.
Foto: DSB / Vincent Haaga, Tilo Schreier und Sven Korte schossen in Doha stark, belohnten sich aber nicht mit dem erhofften Quotenplatz.

Bei den Männern ging es für das DSB-Trio Vincent Haaga, Sven Korte und Schreier um die Quotenplätze. Und dementsprechend konzentriert und hochklassig begannen sie: Nach Tag eins und 50 Scheiben waren Korte und Schreier fehlerlos, Haaga hatte nur einmal verfehlt. Zwar konnte das Niveau nicht ganz gehalten werden, aber Schreier mit 122, Haaga mit 121 und Korte mit 118 Treffern zeigten, dass die Skeet-Männer international vorne mit dabei sind. Schreier erreichte neben sieben anderen Schützen das Shootoff um einen (!) Finalplatz und scheiterte letztlich, weil er die zwölfte Scheibe verfehlte. „Ich bin zufrieden mit dem Vorkampf, hatte ein sehr gutes Gefühl. Schade, dass am Ende eine Taube fehlt“, kommentierte er das Ergebnis.

Auch die Frauen zeigten Top-Leistungen, allen voran Eva Reichert: Die 24-Jährige schoss mit hoher Konstanz und am Ende eine perfekte 25, die sie auf 119 Treffer und in das Shootoff mit vier anderen Schützinnen um den letzten Finalplatz brachte. Im Stechen scheiterte sie als Dritte relativ früh (Axel Krämer: „Im Shootoff war sie etwas überfordert!“), dennoch war sie vollkommen einverstanden mit ihrer Leistung: „Das war ein geiler Wettkampf. Ich habe mich selbst übertroffen und habe niemals gedacht, dass ich so hoch schieße. Schade, dass es nicht für das Finale gereicht hat, aber ich bin megafroh über mein Ergebnis.“ Valentina Umhöfer (113) und Nele Wißmer (112), die mit Reichert das EM-Team bilden, schossen ordentlich.

Bundestrainer Axel Krämer zollte seinen Athleten ein Kompliment: „Es war einer der härtesten Wettkämpfe in meiner Laufbahn: Die Luft war so dick, es ging um die Quotenplätze und die Leistung und -dichte war so hoch. Ich bin unwahrscheinlich zufrieden. Leider ist Tilo im Shootoff rausgeflogen und das mit 122 Treffern. Man muss an die Maximalleistung gehen, um ganz vorne zu landen. Und da spielen die Bedingungen wie 36°C, Windböen und schlechte Sicht keine Rolle. Bei den Frauen hat Eva eine absolut starke Leistung gezeigt. Wir sind gut auf dem Weg, aber natürlich ist es auch etwas traurig, wenn man so nah dran war, aber das Ding nicht zu fassen bekommt.“

Foto: DSB / Nele Wißmer, Eva Reichert und Valentina Umhöfer zeigten beim Final Qualifier gute bis ansprechende Leistungen.
Foto: DSB / Nele Wißmer, Eva Reichert und Valentina Umhöfer zeigten beim Final Qualifier gute bis ansprechende Leistungen.

Lange Zeit zum Verschnaufen haben die Skeeter und anderen DSB-Schützen nicht, denn es geht nahtlos mit dem Weltcup in Baku/AZE (2. bis 11. Mai) weiter, am 30. April fliegen die ersten Athleten nach Aserbaidschan. Und Tilo Schreier gibt das Motto für alle vor: „Wir machen weiter, der nächste Wettkampf kommt ja schon bald.“

Das deutsche Team in Doha
Skeet: Vincent Haaga (Suhl), Sven Korte (Ibbenbüren), Tilo Schreier (Loitz), Eva Reichert (Tittmoning), Nele Wißmer (Suhl), Valentina Umhöfer (Saal an der Saale)
Trap: Andreas Löw (Schönbronn), Paul Pigorsch (Süptitz), Bettina Valdorf (Cottbus), Christiane Köhler (Schwallungen)
Betreuer: Axel Krämer, Uwe Möller, Jürgen Raabe, Frank Günther, Ralf Lewandowski

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