Weltcup

Florian Kahllund kämpft um Weltcup-Gold – Janine Meißner um Bronze

12.06.2014 13:45

Die Erfolgsserie der deutschen Bogenschützen in diesem Jahr bei Weltcups setzt sich auch in Antalya (Türkei) fort. Nach den Eliminationen im Einzelwettbewerb haben sich Florian Kahllund (Fockbek/Foto) für das Goldfinale mit dem olympischen Recurvebogen und Janine Meißner (Schmitten) für das Bronzefinale mit dem Compoundbogen qualifiziert.

Florian Kahllund war aufgrund seiner herausragenden Qualifikationsplatzierung – der junge Norddeutsche wurde Fünfter – erst im Sechzehntelfinale in die Elimination eingestiegen und besiegte dort den erfahrenen Brady Ellison mit 6:2.

Gegen Seungyun Lee (Südkorea) entwickelte sich ein spannendes Duell. Zunächst ging der Qualifikationszwölfte aus Südkorea in Führung, doch Florian Kahllund glich aus und ging seinerseits mit 4:2 nach vorne. Nach zwei Mal 27:27-Unentschieden hatte der DSB-Schütze die Partie gegen seinen Kontrahenten aus dem Mutterland des Bogensports mit 6:4 gewonnen.

Im Viertelfinale kam es dann zur innerdeutschen Auseinandersetzung gegen Carlo Schmitz (Duisburg) um den Einzug in das Halbfinale. Für beide deutschen Schützen war dies ein großartiger Erfolg. 30:29 hieß es nach der ersten Passe für Florian Kohllund, Carlo Schmitz konterte im zweiten Durchgang mit 29:26 zum 2:2-Satzausgleich.

Nach weiteren drei Pfeilen hatte der Schleswig-Holsteiner mit einem 28:26 erneut die Führung, die auch nach dem 28:28-Remis im vierten Satz Bestand hatte. Nach einem knappen 28:27 hatte Florian Kahllund die Partie vor den Augen von Bundestrainer Oliver Haidn mit 7:3 für sich entschieden.

In der Vorschlussrunde gegen Hsin-Fu Chen (Taiwan) ging der Deutsche nach einem 27:26 mit 2:0 in Führung, bevor der Taiwanese postwendend nach der zweiten Passe durch ein 27:25 ausgleichen konnte. In dieser spannenden Partie hieß es nach der dritten Passe 4:2 für Hsin-Fu Chen, der mit 28:25 vorlegte, nun aber von Florian Kahllund in Durchgang vier mit 28:24 gekontert wurde.

Der fünfte Satz brachte die Entscheidung zugunsten Florian Kahllunds, denn er setzte sich mit 28:27 durch und hatte damit die Begegnung mit 6:4 gewonnen. Sein Gegner im Finale am Sonntag Nachmittag wird der Qualifikationszweite Bonchan Ku (Südkorea) sein.

Carlo Schmitz setzte sich gegen Artyom Gankin (Kasachstan) in seinem Auftaktmatch klar mit 6:0 durch. Auch Ivan Gonzalez (Mexiko) hatte im zweiten Durchgang gegen den Schützen aus dem Ruhrgebiet keine Chance und unterlag mit 1:7. Im Sechzehntelfinale hieß Baard Nesteng (Norwegen) sein Gegner, den der 18-jährige Schüler mit 6:4 vom Platz schickte.

Im Achtelfinale hatte auch Dan Olaru (Moldawien) beim 6:0 das Nachsehen. 26:25, 25:20 und 30:25 hießen die Sätze für den Duisburger. Damit stand er unter den acht Besten in seinem Wettbewerb.

Christian Weiss (Köln) besiegte Diego Torres (Kolumbien) in der ersten Runde 6:4 und hatte in seinem zweiten Match gegen Dmitro Marchenko (Ukraine) beim glatten 6:0 wenig Mühe. Dann aber wartete der Führende nach dem Vorkampf, Woojin Kim (Südkorea), und ließ dem Kölner beim 0:6 keine Chance.

Cedric Rieger (Karlsbad) besiegte Xiaoxiang Dai (China) mit 6:2, unterlag dann aber in der zweiten Runde Marcus Vinicius Dalmeida (Brasilien) mit 4:6.

Bei den Damen bezwang Lisa Unruh (Berlin/Foto) in ihrem Auftaktmatch Laurie Lecointre (Frankreich) mit 6:2, mit dem gleichen Resultat musste auch Claudia Mandia (Italien) in Runde zwei als Verliererin vom Feld. Als einzige deutsche Schützin kam sie aus dem Sechzehntelfinale erfolgreich heraus, in dem sie gegen Simona Bancila (Rumänien) mit 6:4 die Oberhand behielt.

Im Achtelfinale bedeutete Tatiana Segina (Russland) die Endstation für die Silbermedaillengewinnerin von Medellin (Kolumbien). Nach drei unentschiedenen Sätzen gelang der Russin im vierten Satz mit 27:26 ein Teilsieg, der zur 5:3-Führung führte. Ein weiteres Remis von 23:23 reichte ihr zum knappen 6:4 gegen Lisa Unruh.

Elena Richter (Berlin) verließ in der ersten Runde nach einem glatten 7:1 gegen Siret Luik (Estland)den Stand als Siegerin, auch Shu Chi Yuan (Taiwan) wurde in Durchgang zwei glatt mit 6:0 abgefertigt. Im Sechzehntelfinale war diesmal Majra Alejandra Sepulveda (Kolumbien) stärker und gewann 6:2.

Veronika Haidn-Tschalova (Deggendorf) musste in der ersten Runde hat kämpfen, bevor sie Asmat Diasamidze (Georgien) nach 5:5-Remis im Stechen mit 9:6 schlagen konnte. Auch Jeanetta Braun (Großbritannien) war es ein hartes Match, bevor der 6:4-Sieg feststand. 23:22 lautete die entscheidende Passe zum Abschluss der Begegnung. Gegen die Qualifikationszweite Hye Jin Chang (Südkorea) schlug sie sich zwar prächtig, konnte am Ende jedoch eine 4:6-Niederlage nicht verhindern.

Karina Winter (Berlin) unterlag in der ersten Runde Farideh Mirzaei (Iran) mit 4:6. Nach 3:5-Rückstand aus Sicht der Weltmeisterschaftsvierten von 2013 reichte der Iranerin ein 26:26-Unentschieden, um bei 1:1-Punkteteilung den Sieg einzufahren.

Janine Meißner (Schmitten/Foto) hatte mit dem nichtolympischen Compoundbogen in der Auftaktrunde der Direktausscheidung ein Freilos und hatte mit ihrer ersten Gegnerin Sarah Prieels (Belgien) beim 136:129 in Durchgang zwei kaum Probleme.

Im Sechzehntelfinale gelang der jungen Hessin eine Sensation. Sie besiegte die Weltranglistenerste und Führende nach der Qualifikation, Erika Jones (USA), mit 140:138. Die zwischenzeitlichen Führungen der Amerikanerin glich Janine Meißner immer wieder aus und hatte in der letzten Passe dann mit 27:24 Erika Jones abgefangen.

Auch Lokalmatadorin Ecem Cansu Coskum (Türkei) war diesmal kein Stolperstein für die erst 19-Jährige. Mit 140:132 stand sie nach den fünf Passen im Viertelfinale. Mit Albina Loginowa (Russland) wartete dort eine international erfolgreiche und erfahrene Gegnerin, die in der Qualifikation den achten Platz belegte. Doch den Siegeszug der deutschen Compoundschützin konnte auch sie nicht stoppen. Nach 15 Pfeilen hieß die Siegerin mit 139:134 Janine Meißner.

Im Halbfinale hatte Janine Meißner gegen Fatima Almashhadani (Irak) zunächst gute Karten, denn sie führte vor der letzten Passe mit 108:106. Mit 9,8 und 7 konnte sie jedoch ihren Vorsprung nicht verteidi-gen, sondern musste die Schützin aus dem Irak, die auf 10,10 und 9 kam zum 135:132 ziehen lassen. Ihre Gegnerin im kleinen Finale um Bronze am Samstag Nachmittag wird Natalia Awdejewa (Russland) sein.

Sabine Sauter konnte wie Janine Meißner die erste Runde durch Freilos überspringen, musste sich aber dann Laura Longo (Italien) mit 135:143 geschlagen geben. In der ersten Runde der Damen musste nur ihre Schwester Patricia Sauter (Waal) an den Start, die in der Qualifikation Rang 51 erreichte. Sie be-zwang Bibigul Izbassarowa (Kasachstan) noch mit 131:124, doch kam für sie gegen Natalia Awdejewa beim 135:142 im zweiten Durchgang das Aus.

Marcus Laube (Seelze/Foto) siegte bei den Herren in seinem Auftaktmatch der Direktausscheidung gegen Marius Kramer Haslestad (Norwegen) recht sicher mit 144:136, scheiterte dann aber in der zweiten Runde gegen den Qualifikationszwölften Sebastien Peineau (Frankreich) knapp mit 142:143.

Christian Raupach (Lauenau) hatte in der ersten Runde das Pech, gegen Kevin Burri (Schweiz) nach 137:137-Remis in ein Stechen zu müssen, in dem er nach 10:10-Gleichstand den besser zur Scheibenmitte liegenden Pfeil des Schweizers anerkennen musste. Lars Klingner (Panketal) schied gegen Duncan Busby (Großbritannien) mit 137:145 gleich im ersten Match aus.

Alle Ergebnisse des Weltcups der Bogenschützen in Antalya finden Sie nach Abschluss der Wettkämpfe über diesen Link.

Foto Kahllund: © WA/D. Alberga