Weltcup
Florian Schmidt gewinnt Bronze mit der Freien Pistole
Florian Schmidt (Frankfurt/Oder/Foto rechts) hat beim Weltcup der Sportschützen auf der Olympiaschießanlage in Garching-Hochbrück im ersten Wettbewerb des zweiten Tages die Bronzemedaille mit der Freien Pistole gewonnen. Der 22-jährige Brandenburger erzielte 661,2 Ringe (Vorkampf 565/Finale 96,2) und belegte damit hinter Tomoyuki Matsuda (Japan/Foto Mitte), der mit 663,7 Ringen (Vorkampf 565/Finale 98,7) den Wettbewerb gewann und Wei Pang (China/Foto links) mit 663,3 Ringen (Vorkampf 571/Finale 92,3) den dritten Platz.
Die Medaillenentscheidung war für die Zuschauer in der gut gefüllten Finalhalle höchst spannend, denn Florian Schmidt, der als Vierter nach dem Vorkampf in die Endrunde gegangen war, eröffnete seinen Wettkampf mit einer 10,2, einer 10,3 und einer 10,1 und war damit hinter dem führenden Chinesen Wie Pang an die zweite Position gerückt.
Der Chinese, das wurde schnell klar, war in diesem Finale nicht der Stärkste. Trotz seiner sechs Ringe Vorsprung aus dem Vorkampf war seine Führung nicht unangefochten, denn zwei Mal 8,6 in den Durchgängen eins und drei brachten ihn wieder auf Tuchfühlung mit den anderen Schützen.
Tomoyuki Matsuda, bis dahin Dritter, zog zur Hälfte des Finales wieder an Florian Schmidt vorbei, der sich nun der Verteidigung des dritten Ranges widmen musste, denn von hinten kamen Joao Costa (Portugal) und der mehrfache Welt- und Europameister Michail Nestrujew (Russland) stark auf.
Nach einer 8,1 und einer 8,3 von Florian Schmidt im siebten und achten Durchgang war der Portugiese zwei Serien vor dem Ende mit dem jungen Deutschen ringgleich. In den beiden letzten Runden setzte Florian Schmidt seinen Schuss jeweils einmal ab, erzielte aber dann mit einer 10,4 und einer abschließenden 10,2 das beste Resultat seiner direkten Konkurrenten und sicherte sich den Bronzeplatz.
Im letzten Durchgang verlor Wie Pang seine Führung gegen Tomoyuki Matsuda, der damit sechs Ringe Vorsprung auf den Chinesen aufholte und diesen sogar kurz vor dem Ziel überflügelte.
„Es war erst mein dritter Weltcup überhaupt und meine zweite Finalteilnahme nach Rio, wo ich in das Top Team des Deutschen Schützenbundes gekommen bin“, erläuterte ein glücklicher Florian Schmidt (Foto) nach dem Finale, „ich bin diese Entscheidung ganz locker angegangen, habe mir keinen Kopf gemacht, obwohl es natürlich noch um die Punkte für die Olympiaqualifikation geht. Ich denke, diese Lockerheit hat zu meiner guten Leistung beigetragen.“
Bundestrainer Peter Kraneis: „Das ist sicherlich zehn Jahre her, dass wir eine Medaille in der Freien Pistole gewonnen haben. Florian Schmidt hat heute ganz stark geschossen.“ Der Bundestrainer hat ein sehr gutes Gedächtnis, denn exakt zehn Jahre ist es her, dass Guido Rudolph 1998 beim Weltcup in Argentinien das letzte Edelmetall holte. Es war damals Gold.
Hans Jörg Meyer (Wolfenbüttel) wurde mit 561 Ringen 13., Abdullah Ustaoglu (Karlsruhe) erzielte 557 Ringe und belegte in der Gesamtwertung den 21. Platz.
Im zweiten Wettbewerb des Tages hatte keine deutsche Schützin das Finale mit der Sportpistole erreicht. Munkhbayar Dorjsuren (Schweinfurt) wurde mit 579 Ringen als beste Teilnehmerin des DSB auf Rang zwölf notiert, Stefanie Thurmann (Frankfurt/Oder) belegte mit 571 Zählern Rang 35 und Claudia Verdicchio (Buchheim) kam mit 566 Ringen auf den 46. Platz.
Wenjun Guo (China) siegte mit 789,6 Ringen (Vorkampf 588/Finale 201,6) vor Slawomira Szpek (Polen), die mit 785,7 Zählern (Vorkampf 584/Finale 201,7) die Silbermedaille gewann. Mit insgesamt 785,2 Ringen (Vorkampf 586/Finale 199,2) kam Lalita Yauleuskaya (Australien) auf den dritten Rang.
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