International

Frank von Dincklage erreicht Achtelfinale beim Grand Prix in Wyhl

17.06.2004 00:00

Frank von Dincklage (Berlin/Foto rechts) schaffte heute beim Einzelwettbewerb des Grand Prix in Wyhl im olympischen Recurvebogen die aus deutscher Sicht positive Überraschung. Der junge Berliner überstand zwei Runden der Direktausscheidung in diesem Weltklassefeld und musste sich erst im Achtelfinale Haifeng Xue (China/Foto links) mit 158:167 geschlagen geben.

 

 

 

In der ersten Runde bezwang er Harish Chand Kerai (Indien) mit einem respektablen 166:157, bevor er sich in Runde zwei mit Jacek Proc (Polen) auseinandersetzen musste. Nach drei Passen mit jeweils sechs Schuss, die in vier Minuten abgegeben werden müssen, stand Frank von Dincklage mit 160:151 als sicherer Sieger fest.

 

Eine gute Leistung zeigte auch Matthias Hummel (Berlin), der hier im südbadischen Örtchen unweit des Kaiserstuhls zum erstenmal überhaupt in eine Direktausscheidung bei den Erwachsenen gekommen war. Zum Auftakt schlug er Viktor Masiutin (Russland) mit 158:153, bevor dann aber der gestrige Drittplatzierte nach der Qualifikation, Wenyuan Chen (China), eine heute zu hohe Hürde darstellte und den Berliner mit 166:158 schlagen konnte.

 

Für die anderen drei Deutschen kam das Aus gleich zu Beginn. Udo Böttcher (Peine) unterlag Laurence Godfrey (Großbritannien) mit 156:165 und Jens Pieper (Braunschweig) verlor gegen Cheng Pang Wang (Taiwan) mit 158:161. Alexander Fröse (Lützenhausen/Foto links), für den es hier in Wyhl auch darum ging, mit dem Erreichen des Viertelfinales die vom Nationalen Olympischen Komitee für Deutschland (NOK) geforderte Endkampfchance nachzuweisen, lag nach der ersten und zweiten Passe gegen den hocheingeschätzten Roy Nash (Großbritannien/Foto rechts), der gestern in der Qualifikation Platz vier belegen konnte, in Führung, musste sich dann aber in den letzten sechs Pfeilen dem Briten noch mit 154:158 beugen.

 

Von den sechs deutschen Bogenschützinnen, die heute im Einzelwettbewerb an den Start gingen, konnte keine DSB-Sportlerin das Sechzehntelfinale überstehen. In der zweiten Runde kam es zum Länderduell Deutschland gegen die Ukraine und die Schützinnen aus der ehemaligen Sowjetunion gewannen dieses Duell souverän mit 3:0. Cornelia Pfohl (Berlin) mit 154:159 gegen Tetyana Berezhna, Anja Hitzler (Alfdorf) mit 155:159 gegen Kateryna Palekha und Veronika Haidn-Tschalova (Deggendorf) gegen Olena Sadovnycha mussten die Segel streichen. Darüber hinaus schied auch Barbara Kegelmann (Herten) knapp mit 144:145 gegen Malgorzata Sobieraj (Polen) in dieser Runde aus.

 

Bundestrainer Viktor Bachmann blieb dabei äußerlich ganz ruhig und analysierte sachlich: „Es ist der alte Fehler, an dem wir schon lange feilen. Wir arbeiten daran, die Schüsse mit mehr Konsequenz abzugeben. Sich an die Linie zu stellen und den gesamten Wettkampf mit der nötigen Stringenz mutig durchzuführen, ist die Grundlage dafür, auch in einem solchen Weltklassefeld weiter nach vorne, im Endeffekt dann nahe an die Medaillenränge heran zu kommen.“

 

In der Auftaktrunde hatte es gerade für diese vier vorher genannten Schützinnen gut ausgesehen, denn Anja Hitzler (Foto links) konnte mit einem 153:147-Erfolg gegen Kirstin Lewis (Südafrika/Foto rechts) und Barbara Kegelmann mit einem klaren 151:143 gegen Erika Reyes Evaristo (Mexiko) überzeugen. Auch Veronika Haidn-Tschalova erreichte mit 145:142 gegen ihre Rivalin um das von ihr für den Deutschen Schützenbund gewonnene Olympiaticket, Elena Maffioli (Italien), die nächste Runde, während Cornelia Pfohl sich gegen die starke Justyna Marpinek (Polen) mit 155:153 durchsetzen konnte.

 

Schon in der ersten Runde mussten Wiebke Nulle (Berlin) mit 152:163 gegen Hui Ju Wu (Taiwan) und Sabine Striegl (Mühldorf) gegen die Gewinnerin des Grand Prix von Welzheim 2000, Ying He (China), das Feld räumen.

 

Am morgigen Freitag in Wyhl die Einzelentscheidung im Compound- und Recurvebogen. Andrea Weihe (Saalfeld) wird dabei die einzige Vertreterin des Deutschen Schützenbundes sein. Sie geht im nichtolympischen Compoundbogen an den Start.