Weltcup

Gelungene WM-Generalprobe im Trapschießen

23.05.2005 00:00

Knapp eine Woche vor den Weltmeisterschaften der Wurfscheibenschützen in Lonato zeigte der amtierende Titelträger im Trap, Karsten Bindrich (Eußenhausen/Foto), beim ISSF-Weltcup in Rom eine hervorragende Leistung und wurde nach einem Shoot-off um die Medaillen Dritter.

 

Wie der spätere Sieger, Adam Vella (Australien), und der Zweite, Hongtao Xu (China), hatte der 32-jährige Thüringer nach Abschluss des Finales 141 Treffer auf seinem Konto. Schon die erste Finalscheibe aber brachte die Entscheidung zuungunsten von Karsten Bindrich, denn er traf diesmal nicht, während seine beiden Konkurrenten erfolgreich blieben und Platz eins und zwei unter sich ausmachten.

Für den WM-Wettbewerb, der ja heute in einer Woche in seine Entscheidung geht, ist dieser dritte Platz von Rom allerdings ein äußerst positives Resultat für den Titelverteidiger, der im Vorkampf 119 Treffer erzielte und im Finale 22 Mal erfolgreich blieb.

Stefan Rüttgeroth (Gieboldehausen) zeigte eine ansprechende Leistung und wurde mit 115 Treffern auf Rang 15 notiert, während Hermann Mironow (Rheinböllen) bei seinem ersten großen Auftritt in einem Weltcup mit 107 Treffern und Platz 63 erst einmal den internationalen Wind, der auf solch einer Veranstaltung bläst, kennen lernen musste.

Auch bei den Damen waren die deutschen Teilnehmerinnen in dieser Disziplin sehr erfolgreich. Die Olympiafünfte von Athen, Susanne Kiermayer (Kirchberg/Foto), gelangte mit 66 Treffern als Fünfte ins Finale und diesen Platz konnte sie nach 16 getroffenen Zielen in dieser Endrunde mit insgesamt 82 Treffern auch verteidigen.

Sonja Scheibl (Itzstedt) und Jana Beckmann (Magdeburg) belegten mit jeweils 63 Treffern den 14. und 15. Platz. E Gao (China), die Bronzemedaillengewinnerin im Doppeltrap von Athen, gewann den Wettbewerb mit 94 Treffern souverän vor Elena Tkach (Russland), die in der Gesamtwertung auf 89 Treffer kam und Zweite wurde sowie Stacey Roiall (Australien), die mit 86 getroffenen Scheiben auf Rang drei folgte.

Pech hatte der Olympiasieger von 1988 in Seoul im Skeet, Axel Wegner (Brandis), denn auch er hatte gegen seine Konkurrenten im Stechen nicht die besten Karten und musste trotz 120 Treffer als Zehnter beim Finale der besten Sechs zuschauen. Nur für einen der fünf Kandidaten im Stechen stand ein Finalplatz bereit und diesmal war Jorge Atalah (Chile) der Glücklichste, der am Ende dann den sechsten Platz belegte.

Torsten Hapke (Wedemark) kam auf 117 Treffer und wurde 27., drei Treffer dahinter Tino Wenzel (Ibbenbüren/Foto) mit dem 46. Rang. Ennio Falco gewann den Wettbewerb mit 149 Treffern vor Vincent Hancock (USA) mit 148 Treffern und Di Jin (China) mit 146 getroffenen Zielen.

Nach 61 Treffern fanden sich bei den Damen Vanessa Hauff (Stuttgart) und Christine Brinker (Ibbenbüren) auf den Plätzen 22 und 23 wieder. Ganz vorne gab es einen chinesischen Doppelerfolg durch Ying Liu und Ning Wie, die beide zunächst 92 Treffer erzielten und dann im Stechen Gold und Silber unter sich ausmachten. Dritte wurde Katiuscia Spada (Italien) mit 90 Treffern.

Bundestrainer Wilhelm Metelmann nach Abschluss der Wettkämpfe: „Karsten Bindrich hatte im Trap einfach Pech, dass er die erste Scheibe hat ziehen lassen. Aber wenn man in der Entscheidung um Gold, Silber und Bronze steht, ist das ein hervorragendes Ergebnis, zumal Karsten Bindrich leicht erkrankt war. Er ist schon mit Halsproblemen angereist und musste hier noch vom russischen Mannschaftsarzt mit Antibiotika behandelt werden, damit er überhaupt starten konnte. Ich hoffe, dass er diese Leistung auch in die nächste Woche mitnehmen kann.

Stefan Rüttgeroth hatte den Anfang mit einer 20er-Serie verpatzt, die er nicht mehr aufholen konnte und bei Hermann Mironow merkte man, dass er bei seinem ersten großen internationalen Start doch noch sehr aufgeregt war. Bei Susanne Kiermayer wäre bei den Damen vielleicht ein wenig mehr drin gewesen, aber sie konnte sich mit ihren 16 Treffern im Finale nicht mehr heranschießen.

Für Christine Brinker lief es diesmal im Wettkampf einfach schlecht. Bei Serien von 21, 20 und noch einmal 20 Treffern hat sie gerade auf den letzten drei Ständen noch einmal vier Fehler gemacht und damit war sie ganz und gar raus. Sie muss lernen, auch im Rennen zu bleiben, wenn es mal nicht so läuft, wie man sich das wünscht.

Alles in Allem haben wir aber als Team eine gute Verfassung für die kommenden Weltmeisterschaften und gehen guten Mutes in die WM-Wettbewerbe hinein. Wir waren in Rom in drei Finals vertreten und Axel Wegner hätte es beinahe auch geschafft, aber mit dem Shoot-off haben wir es im Augenblick nicht so. In Changwon hatten wir schon Pech, jetzt hier wieder durch Axel und auch durch Karsten, aber jede Serie geht irgendwann einmal zu Ende und wenn es dann vielleicht in Lonato umgekehrt ist, bin ich hochzufrieden.“

Die kompletten Ergebnisse aller Wettbewerbe beim Weltcup der Wurfscheibenschützen in Rom finden Sie hier.