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Gesamtvorstand: Die Struktur und die Finanzen stehen im Fokus

14.03.2023 15:12

Die Gesamtvorstandssitzung des Deutschen Schützenbundes am Samstag, 11. März, in Wiesbaden stand unter dem Eindruck der schrecklichen Gewalttat in Hamburg. Nach einer Schweigeminute standen u.a. die Punkte Strukturänderung und Finanzen auf der Tagesordnung.

Foto: DSB / DSB-Präsident Hans-Heinrich von Schönfels bei seinem Bericht im Gesamtvorstand.
Foto: DSB / DSB-Präsident Hans-Heinrich von Schönfels bei seinem Bericht im Gesamtvorstand.

DSB-Präsident Hans-Heinrich von Schönfels bat die Delegierten zu Beginn der Sitzung mit einer Schweigeminute der Opfer und der Verletzten zu gedenken: „Es ist die Zeit der Trauer, unsere Anteilnahme gilt den Hinterbliebenen der Opfer und ich hoffe, dass die Verletzten möglichst rasch und vollständig genesen.“

In seinem Bericht ging von Schönfels neben der nun erwartbaren Debatte um eine Verschärfung des Waffenrechts auf die geplante Strukturänderung des Deutschen Schützenbundes ein, die u.a. die Installierung eines hauptamtlichen Vorstandes vorsieht: „Seit wenigen Tagen liegt der Entwurf vor, der die Zukunft zum Wohle des DSB und des Schützenwesens gestalten soll. Es sind Änderungen enthalten, die nun diskutiert werden müssen“, so der Präsident. Unterstützung bekam er von Prof. Dr. Marcus Stumpf als Vizepräsident Verbandsentwicklung & Ethik, der die letzten Veränderungen am Entwurf und den geplanten weiteren Beteiligungsprozess vorstellte. Der vorliegende Entwurf soll nun in verschiedenen Formaten mit den Landesverbänden weiter diskutiert werden, ehe auf der diesjährigen Herbstsitzung des Gesamtvorstandes die dann aktuelle Version angepasst werden soll - eine endgültige Beschlussfassung ist auf dem Deutschen Schützentag 2025 geplant. „Wir wollen den DSB für die Zukunft gut aufstellen, und das tut man mit Weitsicht und am besten dann, wenn es dem Verband gut geht“, so der Präsident.<u5:p></u5:p>

Der zweite große Komplex betraf das Thema Finanzen. Der zuständige DSB-Vizepräsident Gerd Hamm stellte den Delegierten die aktuellen und die zu erwartenden Zahlen der kommenden Jahre vor und sagte: „Auf der Tagesordnung der Delegiertenversammlung wird auch ein Antrag auf Anpassung des Mitgliederbeitrags stehen. Geplant ist eine Erhöhung der Beiträge über alle Altersbereiche um 50 Cent zum 1. Januar 2025 sowie um weitere 50 Cent zum 1. Januar 2027. Das DSB-Präsidium hat sich nach intensiven Diskussionen und eingehender Prüfung der Haushaltszahlen dazu entschieden, diesen Antrag zu stellen. Und zwar nicht aus einer akuten Notlage heraus, sondern im Sinne einer vorausschauenden, verantwortungsbewussten Finanzplanung für die Zukunft des Gesamtverbandes.“<u5:p></u5:p>

Hamm begründete den Antrag mit einer Auflistung von zahlreichen Fakten zu steigenden Kosten sowie zusätzlichen Aufgaben und Anforderungen, die in den letzten Jahren hinzugekommen sind bzw. in der Zukunft zu berücksichtigen sind, und die allesamt einen finanziellen Mehrbedarf erforderlich machen. „Im Moment können wir noch von den Rücklagen zehren, die über die letzten Jahre aufgebaut wurden, und damit die negativen Haushaltsabschlüsse der Jahre 2022 bis 2024 ausgleichen. Dennoch halte ich es für angemessen, nach acht Jahren Beitragsstabilität und den Preissteigerungen der letzten Jahre in sämtlichen Bereichen, eine moderate Beitragsanpassung vorzunehmen.“

Hamm konnte dabei auch auf ein entsprechendes Votum des DSB-Finanzausschusses verweisen, der es ebenfalls mit Blick auf die finanzielle Zukunftssicherung des DSBs als angeraten sah, eine rechtzeitige Anpassung der Beiträge ins Auge zu fassen. Ähnlich äußerten sich auch die Rechnungsprüfer des DSB in ihrem Bericht, der mündlich von Jochen Willmann vorgetragen wurde. Er sagte: „Wenn die Leistungen in Zukunft aufrechterhalten werden sollen, muss aus Sicht der Rechnungsprüfer über eine Beitragserhöhung nachgedacht werden.“

Natürlich war auch der anstehende Deutsche Schützentag Thema. In anderthalb Monaten treffen sich die Delegierten bereits wieder, dann vom 27. bis 30. April im Heidekreis. Wilfried Ritzke, Präsident des gastgebenden Niedersächsischen Sportschützenverbandes und DSB-Präsidiumsmitglied, informierte über die Planungen. „Wir sind auf die Zielgerade eingebogen und freuen uns auf die große Schützenfamilie. Wir rechnen mit ca. 2000 Teilnehmern am Schützenumzug und hoffen auf 800 Teilnehmer am Schützenball, bei dem die Proklamation der Bundes(jugend-)schützenkönige erfolgt“, so Ritzke.

Und auch der Sport fand selbstverständlich seinen Platz in der Sitzung. Sportdirektor Thomas Abel skizzierte das Sportjahr 2023 mit zahlreichen Höhepunkten und insgesamt fünf Quotenplatz relevanten Turnieren mit dem Höhepunkt der Bogensport-Weltmeisterschaft in Berlin. Er berichtete den Mitgliedern des Gesamtvorstandes von eingeführten sportlichen Tests für alle Kaderathleten, die diese bewältigen müssen. „Wir wollen keine Marathonläufer oder Gewichtheber hervorbringen, wir glauben aber, dass eine konditionelle Grundlage sinnvoll ist, um die Regenerationsfähigkeit zu steigern, bessere sportliche Voraussetzungen zu schaffen und überhaupt die Gesunderhaltung zu fördern.“