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Gesamtvorstand: Mit großer Einigkeit zum Deutschen Schützentag
Der Deutsche Schützentag in Schwäbisch Gmünd in diesem Jahr (1. bis 3. Mai) warf bereits auf der DSB-Gesamtvorstandssitzung in Wiesbaden seine Schatten voraus und stand thematisch besonders im Fokus. Dabei demonstrierten DSB-Präsidium und die Landesverbände große Einigkeit.

Bevor in knapp zwei Monaten der Deutsche Schützentag ansteht, gab von Schönfels seinen turnusmäßigen Bericht ab, in dem er zum einen die positive Entwicklung der Mitgliederzahlen (+12.000) hervorhob („Besonders erfreulich ist der überdurchschnittliche Anstieg bei der Jugend!“), zum anderen aber auch die Notwendigkeit einer Beitragsanpassung betonte, um den satzungsgemäßen Aufgaben des Verbandes nachzukommen. Diese erläuterte Gerd Hamm als Vizepräsident Finanzen ausführlich, nannte beispielhaft die Punkte Förderung des ehrenamtlichen Engagements bei den DSB-Events; eine höhere Eigenfinanzierung des Leistungssports (vor allem der nicht-olympischen Disziplinen); die Förderung von Tradition und Brauchtum und notwendige Investitionen in die DSB-Liegenschaften sowie eine gemeinsame Sport-Software. Der Gesamtvorstand fasste den einstimmigen Beschluss, einen gemeinsamen Antrag von DSB-Präsidium und Landesverbänden zu einer Beitragsanpassung von 1,50 Euro (pro Jahr) ab dem 01.01.2027 bei der Delegiertenversammlung in Schwäbisch Gmünd zu stellen. „Dieser gemeinsame Beschluss von Präsidium und Gesamtvorstand ist auch eine gute Basis für einen positiven Beschluss im Rahmen der Delegiertenversammlung“, blickte Hamm optimistisch voraus und dankte den Vertretern der Landesverbände im Gesamtvorstand für ihr Votum.
Ebenfalls einstimmig wurde die Aufnahme einer neuen Aktivenordnung verabschiedet. In der Delegiertenversammlung beim Deutschen Schützentag sollen neben der geplanten Beitragsanpassung auch Änderungen an der Satzung beschlossen werden, die der Gesamtvorstand ebenfalls mit seinem einstimmigen Votum unterstützte. Und auch ein neues Präsidium wird in Schwäbisch Gmünd gewählt. DSB-Präsident Hans-Heinrich von Schönfels und seine Vizepräsidenten stellen sich allesamt zur Wiederwahl.
Erwartet werden in Schwäbisch Gmünd einige Ehrengäste wie Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl oder Volker Bouffier, der ehemalige Ministerpräsident des Landes Hessen und heutiges DOSB-Vorstandsmitglied mit besonderen Aufgaben. Außerdem werden verdiente Mitglieder ausgezeichnet (u.a. sechs Ehrenmitgliedschaften als höchste Auszeichnung im DSB) sowie die Bundes(jugend)schützenkönige ermittelt. Ab 2027 beim Deutschen Schützentag in Schwerin, dies beschloss der Gesamtvorstand, wird ein dritter Bundeskönig ausgeschossen, dann im Auflagebereich.
Ein Thema, das den Schießsport seit nunmehr einigen Jahren umtreibt und von elementarer Bedeutung ist, ist die drohende Bleibeschränkung. „Nunmehr liegt der Beschränkungsvorschlag der Europäischen Kommission auf dem Tisch, der eine grundsätzliche Beschränkung der Verwendung und des Inverkehrbringens bleihaltiger Munition im Freien vorsieht“, erläuterte Andreas Friedrich, der stellvertretende Geschäftsführer. Allerdings gebe es weitreichende Ausnahmeregelungen und klare Unterschiede zwischen Kugel- und Schrotmunition. Denn während im Kugelbereich nach einer fünfjährigen Übergangsfrist eine weitreichende Ausnahmeregelung greift – einzige Bedingung ist, dass die Munition nur auf einem Schießstand verschossen werden darf – und alles beim alten bleibt, sind die Anforderungen für die Flintenstände und -schützen weitaus restriktiver: So soll es nach einer ebenfalls fünfjährigen Übergangsfrist zu einer Ausnahmeregelung (zunächst befristet für weitere 10 Jahre nach Ende der Übergangsfrist) für die weitere Verwendung von Blei-Schrot kommen, vorausgesetzt der entsprechend anerkannte Schießstand erfüllt eine Reihe bürokratischer Auflagen (z.B. Meldepflichten) und hält bestimmte bauliche (z.B. Wall/Netze etc.) und betriebliche (Prüf- und Reinigungsintervalle) Vorgaben ein.
„Die Bedingungen sind realitätsfern und illusorisch. Der DSB wird in enger Abstimmung mit dem Deutschen Jagdverband eine Stellungnahme einreichen, um noch Verbesserungen für unsere Flintenschützen zu erzielen“, so Friedrich. Von Schönfels sagte: „Der Deutsche Schützenbund war einer der ersten Verbände in Europa, der sich des Themas Blei intensiv angenommen hat und federführend in Europa in dieser Diskussion ist. Dass die Einschränkungen im Kugelbereich vom Tisch sind, ist eine sehr gute Nachricht.“