International
Glänzende Leistungen beim IWK in Pilsen
Mit hervorragenden Leistungen und Ergebnissen kehrten die Teilnehmer des Deutschen Schützenbundes vom internationalen Wettkampf „Grand Prix Liberation“ aus Pilsen (Tschechische Republik) zurück.
Im Sportgewehr der Damen war es Sonja Pfeilschifter (Eching/Foto), die nach exzellenten 590 Ringen im Vorkampf souverän mit elf Ringen führend in das Finale der besten Acht ging, hier noch einmal auf glänzende 101,9 Ringe kam und damit am Ende mit 691,9 Ringen 2,2 Ringe höher lag, als der offizielle Finalweltrekord, der seit fast genau zehn Jahren – aufgestellt am 15. Juni 1995 beim Weltcup in München – von Wessela Letschewa (Bulgarien) gehalten wird.
Da der IWK in Pilsen kein Wettkampf war, wo internationale Rekorde erzielt werden können – dies ist nur bei offiziellen Weltcups sowie Welt-, Kontinentalmeisterschaften und Olympischen Spielen möglich – wird diese ausgezeichnete Leistung als neuer Deutscher Finalrekord im Sportgewehr zukünftig gelistet.
Hinter Sonja Pfeilschifter belegte die Olympiasiegerin im Sportgewehr von Sydney 2000, Renata Mauer-Rozanska (Polen), mit 676,1 Ringen den zweiten Platz. Die Differenz auf die Siegerin aus Bayern betrug also 15,8 Ringe. Stephanie Bauer, die für Bayern in Pilsen an den Start ging, kam mit 675,9 Ringen auf Platz drei.
Eine starke Leistung zeigte auch die Olympiafünfte von Athen mit der Sportpistole, Munkhbayar Dorjsuren (Moosach/Foto), die mit 590 Zählern und damit einem Vorsprung von acht Ringen in die Endrunde ging, mit 202,5 Ringen das beste Finale aller Konkurrentinnen schoss und ähnlich deutlich wie Sonja Pfeilschifter mit 792,5 Ringen den Schießstand als Siegerin verließ. Galina Beljajewa (Russland) wurde mit 783,8 Ringen Zweite vor Petra Hykova (Tschechische Republik), die auf 777,9 Zähler kam.
Auch der Wettbewerb mit der Schnellfeuerpistole ging an einen Vertreter des Deutschen Schützenbundes, denn die 775,4 Ringe, die Martin Behrendt (Wittenberge) erzielte, waren von keinem anderen Schützen zu überbieten. 582 Ringe hieß es nach dem Vorkampf für den 23-jährigen Juniorweltmeister von 2002 in Lahti und damit hatte er vor Martin Strnad (Tschechische Republik/770,5 Ringe) und Oleg Khvatsavas (Weißrussland/769,3 Ringe) die Nase vorn.
Mit Marcel Goelden (Warburg) erreichte ein weiterer deutscher Schütze das Finale der besten Sechs. Er belegte nach 577 Ringen im Vorkampf und 188,2 Zählern im Finale mit einem Gesamtergebnis von 765,2 Ringen den fünften Platz.
Einen dreifachen deutschen Erfolg gibt es vom Wettbewerb Freie Waffe der Herren zu melden. Dirk Leiwen (Paderborn/Foto) gewann diese Disziplin mit 1270,2 Ringen (Vorkampf 1172/Finale 98,2) und konnte damit knapp seinen Spitzenplatz vor Claus Hildebrand (Brigachtal), der für Baden-Württemberg startete, halten.
Der Brigachtaler nahm dem Westfalen durch das beste Finale von 99,9 Ringen den Zwei-Ringe-Vorsprung aus dem Vorkampf fast wieder ab und platzierte sich, nur um drei Zehntelringe geschlagen, mit 1269,9 Ringen auf dem zweiten Rang. Das deutsche Erfolgs-Trio wurde durch Ferdinand Stipberger (Schwandorf) komplettiert, der nach 1169 Zählern im Vorkampf und 97,2 Ringen in der Endrunde auf insgesamt 1266,2 Ringe kam und damit Dritter wurde.
Aufgrund des kommenden Weltcups diese Woche in Fort Benning (USA) schickten nicht alle Nationen ihre Topauswahl nach Pilsen, trotzdem war es ein echter Leistungstest für die Schützinnen und Schützen des DSB, denn sie hatten mit widrigen Witterungsverhältnissen zu kämpfen.
Für den Mai ungewöhnlich kühle Temperaturen und dazu gerade am vergangenen Wochenende ein starker Wind, der auf dem Schießstand in Pilsen sehr ungewöhnlich ist, lassen die erzielten Leistungen der deutschen Teilnehmer in einem sehr positiven Licht erscheinen.
Die kompletten Resultate vom Internationalen Wettkampf „Grand Prix Liberation“ in Pilsen finden Sie hier.