Die 25-jährige Bundeswehrsoldatin, die bei der Weltmeisterschaft in München mit fünf Medaillen erfolgreichste WM-Starterin des Deutschen Schützenbundes war, siegte bei idealen Bedingungen mit 598 (100-100-99-100-100-99) Ringen und 41 Innenringzehner vor der Weltmeisterin und Weltrekordhalterin Bettina Bucher aus der Schweiz, die ebenfalls 598 Ringe erzielte, aber lediglich 36 Innenringzehner auf ihrem Konto verbuchte. Auf Rang drei platzierte sich die WM-Bronzemedaillengewinnerin Catherine Houlmont aus Frankreich mit 598 Zählern und 32 Innenringzehner.

Mit einem weiteren internationalen Topresultat von 597 Ringen wurde die 36-jährige Team-Vizeweltmeisterin und Titelverteidigerin Gudrun Wittmann (Fischbachau/Foto) hervorragende Fünfte. Dabei führte die Chemielaborantin nach makellosen fünf Hunderterserien hintereinander zunächst das Feld überlegen an, bevor sie in der letzten Serie aufgrund nachlassender Konzentration drei Neuner kassierte und aus den Spitzenpositionen herausfiel.

Die 29-jährige Christine Waldert (Burk) und die 39-jährige Sandra Georg (Ruhpolding) wurden mit jeweils 592 Ringen auf den Rängen 12 und 13 notiert. Die als Mitfavoritin gehandelte 38-jährige Team-Vizeweltmeisterin Harriet Holzberger (Forstinning) konnte an diesem Tag ihr Leistungspotenzial nicht abrufen und landete mit 589 Ringen auf dem 14. Platz.

Bei den Herren siegte Lubos Opelka (Tschechien) mit Egalisierung des Weltrekords von 600 Ringen vor Johan Gustafsson (Schweden) mit 598 Zählern und Tomas Jerabek (Tschechien) mit ebenfalls 598 Ringen. Als bester Deutscher erreichte der 34-jährige Europameister Richard Dietzsch (Oberau/Foto) mit guten 596 Ringen den 10. Platz. Der deutsche Rekordhalter schoss bereits in der ersten Serie zweimal 9,9 – dann folgte eine Hunderterserie bevor in der dritten Serie eine weitere 9,9 auf dem Monitor aufleuchtete. Nach zwei perfekten Hunderterserien folgte in der Endphase des Wettkampfes noch mal ein Neuner.

Der 41-jährige Sportserviceleiter Matthias Raiber (Ulm) und frischgebackene Deutscher Meister im Liegendkampf kam mit 595 (100-99-98-100-98-100) Ringen auf den 14. Platz.

Am zweiten Wettkampftag konnte die WM-Bronzemedaillengewinnerin Eva Friedel auch im Dreistellungskampf mit dem Sportgewehr ihre Extraklasse erneut unter Beweis stellen. Nach 196 Ringen im Liegend-, 191 Ringen im Stehend- und 198 Ringen im Kniendschießen und einer Gesamtringzahl von 585 Zählern und 26 Innenringzehner sicherte sie sich hinter der mehrfachen Welt- und Europameisterin Charlotte Jakobsen (Dänemark), die ebenfalls 585 Ringe schoss, aber drei Innenringzehner mehr hatte, die Silbermedaille. Dritte mit 581 Ringen wurde Marina Schnider aus der Schweiz.

Im Dreistellungskampf mit dem Freigewehr holte sich der Weltmeister mit dem Kleinkalibergwehr Peter Sidi (Ungarn) mit 1175 Ringen die Goldmedaille vor Per Sandberg (Schweden) mit 1173 Ringen und Rene Kristiansen (Dänemark) mit 1171Ringen.

Der 34-jährige Feinmechaniker Christian Dreßel (Adelsdorf) konnte im gesamten Wettkampfverlauf nie mit der Spitze mithalten und landete abgeschlagen mit 1147 Ringen auf dem 18. Platz. Mit dem Standardgewehr triumphierte erneut Lubos Opelka mit neuem Europarekord von 591 Ringen vor Per Sandberg und Stian Bogar (Norwegen), die jeweils 588 Ringe er-zielten.

Beim abschließenden Super Finale, wo jeweils die ersten zwei Damen und Herren in den fünf absolvierten ISSF-300-Meter-Gewehrdisziplinen um ein beträchtliches Preisgeld im Liegendanschlag kämpften, demonstrierte die Sportsoldatin Eva Friedel erneut ihre Nervenstärke und konnte hinter der Schweizerin Bettina Bucher den ausgezeichneten zweiten Platz erringen.

Alle Ergebnisse des Europacupfinales der 300-Meter-Gewehrschützen in Pilsen finden Sie über diesen Link.

Oberes Foto: © DSB/Schreyer

Beitrag: Rudi Krenn