International
Gold und zwei Mal Bronze für deutsche EM-Schützen
Mit insgesamt 1728 Ringen sicherte sich die deutsche Damenmannschaft in der Besetzung Barbara Lechner (Triftern/Foto rechts), Sonja Pfeilschifter (Eching/Foto Mitte) und Britta Großecappenberg (Hamm/Foto links) heute Morgen vor Russland (1721 Ringen) und Weißrussland (1712 Ringe) die Goldmedaille in der Teamwertung des Sportgewehrs bei den Kleinkaliber-Europameisterschaften in Belgrad. Eine Bronzemedaille ging an Barbara Lechner im Einzelwettbewerb und das Schnellfeuerteam des Deutschen Schützenbundes.
Mit jeweils 578 gingen Barbara Lechner und Sonja Pfeilschifter als Dritte und Vierte nach dem Vorkampf in die Entscheidung der besten Acht im Sportgewehr. In Führung lag Tatjana Goldobina (Russland) mit 583 Ringen, gefolgt von Natalya Kalnish (Ukraine), die auf 582 Zähler kam.
Es wurde ein spannendes Finale, denn nach drei Schüssen lag Barbara Lechner plötzlich nur noch einen Zehntelring hinter der Zweiten aus der Ukraine. Die 22-jährige Angehörige der Bundeswehr eröffnete mit 10,0, 10,2 und 10,7, während Natalya Kalnish durch eine 8,5 im zweiten und eine 8,7 im dritten Durchgang ihren sicheren Vorsprung verspielte.
Sonja Pfeilschifter begann mit 9,6 und 9,1 und lag nach drei abgegebenen Schüssen hinter Tatsiana Kasiantsova (Weißrussland) auf Rang fünf. Zur Hälfte des Finales hatte Natalya Kalnish die Positionen wieder zurecht gerückt und führte mit zwei Ringen vor Barbara Lechner, die nach einer 8,9 im fünften Schuss sogar hinter Sonja Pfeilschifter zurückfiel. Die Olympiasechste von Athen machte nun mit 10,4 und 10,5 im vierten und fünften Durchgang wieder Boden gut und lag zeitweise sogar auf Rang drei .
Während ganz vorne Tatjana Goldobina nie in Gefahr kam, steigerte sich nun auch Natalya Kalnish und konnte alle Angriffe von Barbara Lechner, die gegen Ende des Finales wieder enorm stark wurde, abwehren.
Mit 682,1 Ringen gewann Tatjana Goldobina schließlich vor Natalya Kalnish, die am Ende 680,1 Ringe aufwies, und mit dem besten Finalergebnis von 100,5 Zählern kam Barbara Lechner schließlich mit insgesamt 678,5 Ringen auf den hervorragenden Bronzeplatz.
Sonja Pfeilschifter schloss mit zwei Mal 9,4 Ringen ihren Wettkampf ab und dies bedeutete den fünften Rang in dieser hochklassigen Konkurrenz und insgesamt 676,9 Ringe. Britta Großecappenberg belegte mit 572 Zählern den 12. Rang.
Bundestrainer Claus-Dieter Roth war hochzufrieden mit dem Ergebnis seiner Schützinnen: „Klar, habe ich mir etwas ausgerechnet nach dem dritten Durchgang, als Barbara so knapp hinter Kalnysh lag, doch bin ich froh, dass es am Ende eine Brozemedaille für uns gegeben hat, denn die Weißrussin Kasiantsova war während des gesamten Finales gefährlich. Barbara Lechner und Sonja Pfeilschifter haben einen hochklassigen Wettkampf geboten und ihre bisherigen Saisonleistungen eindrucksvoll bestätigt.“
In der Schnellfeuerpistole erzielte der dreifache Olympiasieger Ralf Schumann (Foto) insgesamt 577 Ringe und verpasste damit das Finale als Siebter nur ganz knapp. Mit einem Zähler mehr hätte es zum sechsten Rang und damit zum Finale gelangt. Martin Behrendt (Wittenberge) erreichte 572 Ringe und wurde 15., Klaus-Dieter Schmidt (Lauscha) kam auf insgesamt 569 Ringe und damit auf Rang 19.
Der Olympiasieger von Sydney 2000, Sergei Alifirenko (Russland/786,2 Ringe), gewann den Wettbewerb mit neuem Finalweltrekord vor Sabin Chaushew (Bulgarien/773,7 Ringe) und Nicola Maffei (Italien/773,7 Ringe). Nachdem der Bulgare und der Italiener nach dem Finale ringgleich waren, musste ein Shoot-off entscheiden, dass Sabin Chaushew mit 50,2:48,6 für sich entscheiden konnte.
Die deutsche Mannschaft gewann in der Teamwertung mit 1718 Ringen Bronze, wobei das Trio von Bundestrainer Peter Kraneis bis zum letzten Durchgang bangen musste, denn die Schützen aus der Tschechischen Republik waren nur knapp hinter den Deutschen. Martin Strnad (Tschechische Republik) musste unter 288 Ringen bleiben, ansonsten wären die Tschechen vor dem Team des DSB gewesen.
Der Tscheche, der in dieser Saison schon hervorragende Resultate hatte, erzielte jedoch nur 278 Ringe im letzten Vorkampfdurchgang und damit war der dritte Platz für die DSB-Auswahl sicher. Gold gewann Russland mit 1738 Ringen vor der Ukraine, die auf 1730 Ringe kam.