Weltmeisterschaften
„Goldiger“ WM-Abschluss der deutschen Gewehr-Mannschaft
Am letzten Tag der 51. Weltmeisterschaften Sportschießen in Granada (Spanien) wurde André Link (Mundelsheim/Foto) mit neuem Finalweltrekord von 456,1 Ringen Weltmeister im Wettbewerb Freie Waffe bei den Junioren. Eine weitere Goldmedaille ging an Eva Rösken (Ehrenkirchen) mit dem Sportgewehr der Damen über die nichtolympische 300-Meter-Distanz.
Darüber hinaus erzielten die deutschen Gewehr-Junioren mit 3483 Ringen die Silbermedaille mit der Mannschaft. In der Besetzung André Link, Johannes Früh (Langfurth) und Maxi Dallinger (Lengdorf) mussten sie nur Frankreich den Vortritt lassen, das mit 3498 Ringen neuer Weltmeister wurde. Den dritten Rang belegte die Schweiz mit 3478 Ringen.
Im Einzelwettbewerb zog André Link mit 1171 Ringen als Dritter in das Finale ein. Nach dem Kniendanschlag führte der 19-jährige Schüler und auch nach dem Liegendschießen hatte er auf Position eins zwei Zehntelringe Vorsprung vor Gernot Rumpler (Österreich).
Nach den beiden Serien Stehendschießen waren Alexis Reynaud (Frankreich) und der Österreicher an Andre Link vorbeigezogen. Durch eine 10,5 im dritten Schuss der Elimination kämpfte er sich wieder in Führung, ganz knapp vor seinen beiden Rivalen und mit einer 9,5 im letzten Schuss brachte er die Goldmedaille unter Dach und Fach. Zweiter wurde der Franzose mit 455,7 Ringen, Dritter Gernot Rumpler mit 443,9 Zählern.
Johannes Früh wurde mit 1159 Ringen auf dem 13. Platz notiert, Maxi Dallinger kam in der Gesamtwertung mit 1153 Zählern auf Rang 19.
Eva Rösken (Foto) wurde nach 193 Ringen im Kniend-, 198 Zähler im Liegendanschlag sowie 190 Ringen in stehender Position mit 581 Ringen neue Weltmeisterin, vor Elin Ahlin (Schweden), die mit 580 Ringen die Silbermedaille gewann. Dritte wurde Erin McNeil (USA) mit578 Ringen.
Die viermalige Weltmeisterin Beate Gauß (Odenheim) wurde mit 554 Ringen auf dem 22. Platz notiert. Sonja Pfeilschifter (Großhöhenrain) brach, an dritter Position liegend, im letzten Durchgang der Schlagbolzen und sie konnte ihren Wettkampf nicht beenden.
"Das war der größte Erfolg in meiner 300-Meter-Trainerkarriere beim Deutschen Schützenbund", sagte ein glücklicher Rudi Krenn, "trotz des Riesenpechs von Sonja Pfeilschifter hatten wir hier ein tolles Team, waren gut vorbereitet und haben letztlich auch Erfolg gehabt."
Mit neuem Weltrekord (1717 Ringe) gewann Polen den Mannschaftswettkampf vor der Schweiz (1707 Ringe) und Estland (1698 Ringe).
Über die 300-Meter-Distanz kam Christian Dressel (Adelsdorf) als einziger Starter des DSB bei den Herren im Wettkampf Freies Gewehr mit 1163 Ringen auf den 15. Platz.
Ole Kristian Bryhn (Norwegen) siegte vor Cyril Graff (Frankreich). Beide erzielten 1175 Ringe, doch der Skandinavier hatte mit 54:42 das bessere Innenzehnerverhältnis. Odd Arne Brekne (Norwegen) gewann mit 1174 Ringen die Bronzemedaille.
Im nichtolympischen Wettbewerb Zentralfeuerpistole verfehlte Christian Reitz (Raunheim/Foto) als Vierter mit 583 Ringen knapp das Medaillenpodest. Yusuf Dikec (Türkei) gewann deutlich mit 588 Zählern vor Oleksandr Petriw (Ukraine), der mit 585 Ringen den zweiten Platz belegte. Die Bronzemedaille ging mit 584 Ringen an Tomas Tehan (Tschechien).
Torben Engel (Holzheim) kam mit 572 Zählern und Rang 38 ins Ziel, Pierre Michel (Velbert) belegte mit 566 Ringen den 50. Platz. Mit 1721 Ringen belegte das Team des Deutschen Schützenbundes Rang elf. Neuer Mannschaftsweltmeister wurde die Ukraine (1746 Ringe) vor Russland (1737 Ringe) und Brasilien (1736 Ringe).
Bei den Junioren war Lucas Michael Jourdan (Mörfelden) bester deutscher Schütze. Der junge Hesse belegte mit 562 Ringen den 22. Platz. Knapp dahinter Adrian Dubravic (Immelborn) auf Rang 25 mit 560 Zählern und Florian Thünemann (Fließem) kam mit 559 Ringen auf Platz 28.
Der neue Weltmeister heißt Alexander Chichkov (USA). Der Amerikaner gewann die Goldmedaille mit 587 Ringen klar vor Dario di Martino (Italien) mit 579 Zählern und Ji Won Jang (Nordkorea) mit 578 Ringen.
China gewann die Mannschaftswertung vor Frankreich. Beide Teams hatten 1717 Ringe erzielt, die Chinesen jedoch mit 58:51 das bessere Innenzehnerverhältnis. Die Bronzemedaille holten sich die Schützen aus Russland mit 1710 Ringen. Das deutsche Team belegte mit 1681 Ringen den neunten Platz.
Die abschließenden Skeetwettbewerbe der Herren und Junioren werden am Abend in einer gesonderten Meldung kommentiert.
Die kompletten Resultate der WM Sportschießen in Granada finden Sie nach Abschluss der Wettbewerbe über diesen Link.
Fotos Link und Rösken: © Jürgen Heise