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Heuss-Pokal für das Deutsche Schützenmuseum

26.04.2008 00:00

Der Landesschützenmeister des Badischen Sportschützenverbandes, Manfred Nessel (Foto rechts), übergab DSB-Präsident Josef Ambacher (Foto links) während der Sitzung des Gesamtvorstandes heute in Wiesbaden den Wanderpokal der Bundesrepublik Deutschland als Leihgabe für Deutsche Schützenmuseum auf Schloss Callenberg.

 

Der rund 50 Zentimeter hohe Silberpokal mit Deckel wurde 1954 vom ersten Bundespräsidenten, Theodor Heuss, als Preis für den Deutschen Mannschaftsmeister gestiftet. Teilnahmeberechtigt waren die Landesverbände mit je einer Mannschaft aus fünf Startern, die je drei Mal 20 Schuss mit dem Kleinkalibergewehr auf 50 Meter abgaben.

Die Siegermannschaft erhielt Pokal und Urkunde und – zwecks persönlicher Überreichung durch den Bundespräsidenten – eine Einladung in dessen Dienstgebäude, damals noch die „Villa Hammerschmidt“ in Bonn, inklusive Wermut und Havanna-Zigarre im Salon. Theodor Heuss (Foto unten links) war den Schützen besonders zugetan und hatte 1951 in Köln die Wiedergründung des Deutschen Schützenbundes nach dem Zweiten Weltkrieg proklamiert.

Diejenige Mannschaft, die den Pokal entweder fünf Mal hintereinander oder acht Mal insgesamt gewann, durfte ihn behalten. Bei den Deutschen Meisterschaften 1954 siegten die Badener Schützen mit den Karlsruhern Walter Gehmann (Foto Mitte), Rudolf und Albert Sigl, Helmut Schlenker und Otto Müller. Die beiden Sigl und Helmut Schlenker waren auch 1958 noch dabei, als die Badener Mannschaft – ergänzt durch die Rheinfeldener Fritz Zimmermann (Foto rechts) und den späteren mehrfachen Weltmeister und Olympiateilnehmer Karl Wenk – den „Heuss-Pokal“ zum fünften Mal nacheinander gewann, der daraufhin in den Besitz des Landesverbands überging.

Ab 1959 wurde dann um den von Georg von Opel gestifteten „Wanderpokal des Präsidenten des Deutschen Schützenbundes“ geschossen. Die Badener mussten sich erstmals den jungen Schützen aus dem Nordwestdeutschen Schützenbund um die späteren Olympiasieger Peter Kohnke und Bernd Klingner geschlagen geben. Auch der prächtige „Opel-Pokal“ wird ab Ende Mai 2008 im Deutschen Schützenmuseum zu sehen sein.

Beitrag: Stefan Grus