Europameisterschaften
H&N-Cup München: Zweimal Bronze und EM-Nominierungsvorschlag
Der H&N-Cup auf der Olympia-Schießanlage in Garching-Hochbrück (22. bis 26. Januar) hatte für die DSB-Schützen eine besondere Bedeutung: Denn die jeweils zwei Wettkämpfe waren im Luftgewehr und Luftpistole zugleich die EM-Qualifikation. Anna Janßen und Christian Reitz gewannen jeweils einmal Bronze und wurden im Anschluss wie weitere DSB-Protagonisten zur EM-Nominierung vorgeschlagen.

Im Luftgewehrbereich schlug Bundestrainer Wolfram Waibel Hanna Bühlmeyer, Anna Janßen, Anita Mangold, Maximilian Dallinger, Maximilian Ulbrich und David Koenders für die Druckluft-EM in Osijek/CRO (1. bis 13. März) vor. Seine Bundestrainer-Kollegin Claudia Verdicchio-Krause benannte für den Luftpistolen-Bereich die Athleten Christian Reitz, Paul Fröhlich, Philipp Grimm, Monika Karsch, Doreen Vennekamp und Susanne Neisinger. Der Nominierungsvorschlag muss nun noch vom Bundesausschuss Spitzensport bestätigt werden.
Nun fehlen noch die Pistolen-Juniorinnen und -Junioren, die in München ebenfalls zwei Programme schießen, bevor Bundestrainerin Jördis Grabe ihren Nominierungsvorschlag macht.
Luftpistole: Christian Reitz überzeugt im hochkarätigen Teilnehmerfeld
Der H&N Cup stellt den Startschuss in ein langes nach-olympisches Sportjahr mit der ISSF-Weltmeisterschaft in Kairo (Ägypten, 6. bis 18. November 2025) als Saisonabschluss und Höhepunkt dar. Für die deutschen Teilnehmer ging es aber zunächst um die Qualifikation zur Druckluft-EM in Osijek. Aus deutscher Sicht setzte Christian Reitz, der Olympia-Fünfte von Paris 2024, im zweiten Wettkampf das Glanzlicht: Nachdem an Tag 1 nach einer schwachen ersten Serie nur Platz 35 (572 Ringe) heraussprang, brillierte er im zweiten Wettkampf mit 584 Ringen und zog als Fünfter in die Runde der besten Acht ein. Dort arbeitete sich der Wahl-Regensburger von Platz acht nach der ersten 5er-Serie konsequent nach vorn und belohnte seine Aufholjagd mit Bronze. Die weiteren deutschen Starter konnten die vorderen Platzierungen nicht angreifen und belegten gesammelt Plätze im Mittelfeld.
Auch für die deutschen Frauen ging es neben dem Sieg beim H&N Cup zusätzlich um die EM-Qualifikation, und sie schenkten sich untereinander nur wenig. Gesammelt platzierten sie sich in beiden Wettkämpfen im vorderen Mittelfeld, wobei Susanne Neisinger im zweiten Wettkampf herausstach. Für das „Team Bayern“ startend belegte sie Platz neun (571 Ringe) und verpasste den Finaleinzug damit nur knapp um zwei Ringe.

Luftgewehr: Fünf Mal über 630 Ringe, zwei Finalteilnahmen, eine Bronzemedaille
Traditionell werden auf der Olympia-Schießanlage mit dem Luftgewehr viele hohe Ergebnisse geschossen. So verwundert es nicht, dass die Eingangshürden für alle vier Finals zwischen 631,1 und 631,3 Ringen lagen. Diese Hürde nahmen Anna Janßen (632,1 Ringe) und Hanna Bühlmeyer (631,9 Ringe) am ersten Tag und zogen als Vierte und Fünfte ins Finale ein. Während Hanna Bühlmeyer dort als erste die Segel streichen musste und Rang acht belegte, schoss Anna Janssen stets vorne um die Medaillen mit. Als die Entscheidung um Platz vier anstand, rettete sich die 23-jährige Studentin mit dem letzten Schuss ins Shoot-Off, welches sie nervenstark gewann und sich in der Folge über Bronze freuen durfte. Das starke Abschneiden der deutschen Frauen an Tag eins rundeten die für das „Team Bayern“ startenden Vanessa Gleißner und Antonia Back auf den Rängen elf und zwölf ab. Beide wurden für ihre Ergebnisse über 630 Ringen nur knapp nicht mit einer Finalteilnahme belohnt. Im zweiten Wettkampf präsentierte sich Hanna Bühlmeyer erneut in sehr guter Form und belegte als beste Deutsche mit 629,9 Ringen Rang 15.
Die deutschen Männer verpassten in beiden Wettkämpfen die Finalplätze. Am besten schnitt jeweils Maximilian Dallinger ab, der am Mittwoch mit 629,4 Ringen Rang 19 und am Donnerstag mit 630,4 Ringen Rang 13 belegte – sieben Zehntel fehlten ihm dabei zum Finaleinzug. Im ersten Wettkampf standen Maximilian Ulbrich (629,2 Ringe, Rang 21) und David Koenders (628,4 Ringe, Rang 24) dem Freisinger kaum nach. Am Donnerstag konnte sich allerdings kein weiterer Deutscher neben Maximilian Dallinger im vorderen Drittel der Qualifikation platzieren.
„Hanna Bühlmeyer hat sich sehr stark präsentiert und mit einem Schnitt von 630,9 Ringen die Qualifikation gewonnen. Wenn der BA Spitzensport meinem Vorschlag zustimmt, gehen wir mit einem ambitionierten Team nach Osijek, wo wir um die vorderen Plätze mitschießen wollen“, sagte Waibel.
Alle Finals werden vom Bayerischen Sportschützenbund live auf Sportdeutschland.TV übertragen.
Folgende DSB-Schützen kämpfen in der EM-Qualifikation
Luftgewehr: Anna Janßen, Hanna Bühlmeyer, Anita Mangold, Denise Palberg, Maximilian Ulbrich, Maximilian Dallinger, David Koenders, Marc Hülsmann
Luftpistole: Svenja Berge, Monika Karsch, Susanne Neisinger, Miriam Piechaczek, Michelle Skeries, Doreen Vennekamp, Carina Wimmer, Hugo Fries, Paul Fröhlich, Philipp Grimm, Andreas Köppl, Noah Mauler, Christian Reitz
Luftpistole Junioren: Johanna Blenck, Franziska Thürmer, Aileen Pitschke, Svenja Gruschka, Charlotte Laube, Ronja Gmeinder, Celina Becker, Maxi Vogt, David Obenaus, Lucas Struck, Leon Kabisch, Luke Winterton, Eduard Baumeister, Maximilian Mock, Moritz Steiner
(BSSB/EB)