Weltcup
Hohes Finalniveau im Gewehrbereich
In den Wettbewerben mit dem Luftgewehr musste beim vorolympischen Weltcup in Peking (China) schon in der Qualifikation auf absolutem Weltklasseniveau geschossen werden, um das Finale der besten Acht zu erreichen. Waren bei den Damen am Samstag 397 Ringe das Maß aller Dinge, lag die Finalgrenze heute bei den Herren bei 596 Zählern.
Für die Teilnehmer des Deutschen Schützenbundes war die Messlatte diesmal zu hoch. Sie blieben auf der Olympiaschießanlage unter ihren Möglichkeiten. Bester DSB-Schütze war Damian Kontny (Baunatal/Foto), der auf 594 Ringe und den 21. Platz in diesem Wettbewerb kam. Der 22-jährige Hesse erzielte in der zweiten Serie zunächst eine Neun, ließ dann gleich eine Acht folgen und dies warf ihn entscheidend zurück und beraubte ihn aller Finalhoffnungen.
Tino Mohaupt (Benshausen) hatte exakt zu Beginn und zum Ende der Qualifikation seine Pechsträhnen, als er die ersten beiden Schüsse sowie die letzten drei Versuche jeweils mit einer Neun abschloss und damit ins Hintertreffen geriet. 592 Ringe standen nach 60 Schüssen für den Weltcupsieger von München vom vergangenen Jahr auf der Ergebnisliste, die Rang 31 bedeuteten. Frank Köstel (Weingarten) kam mit 587 Ringen auf den 55. Platz.
Mit Qinan Zhu (China) gewann der erste Schütze aus dem Gastgeberland bei diesem Weltcup vor heimischer Kulisse. Der Chinese erzielte 700,8 Ringe (Vorkampf 597/Finale 103,8) und verwies damit Matthew Emmons (USA), der wie Peter Sidi (Ungarn) 599 Ringe im Vorkampf schoss, im Finale dann aber nur auf 101,7 Zähler kam, um einen Zehntelring auf Platz zwei.
Bis zum letzten Schuss lag der Amerikaner, Olympiasieger im Liegendschießen 2004 in Athen und noch in diesem Jahr beim Absteiger Post SV Plattling in der Bundesliga Luftgewehr zu bestaunen, ganz vorne. Erst im letzten Durchgang schob sich Qinan Zhu durch eine 10,4 gegenüber einer 10,1 von Matthew Emmons an die führende Position. 700,7 Ringe lautete das Gesamtergebnis für den Schützen aus den USA, vier Zehntel dahinter belegte Gagan Narang (Indien) mit 700,3 Zählern (Vorkampf 597/Finale 103,3) den dritten Rang.
Auch im Trapwettbewerb der Damen erzielten die beiden deutschen Schützinnen Susanne Kiermayer (Kirchberg/Foto) und Jana Beckmann (Magdeburg) Plätze im Mittelfeld. Beiden war anzumerken, dass es ihr erster großer internationaler Wettkampf des Jahres war und dass, die DSB-interne Qualifikation um den einen Quotenplatz vorausgesetzt, als geplanter Saison- und Leistungshöhepunkt erst die Olympischen Spiele an gleicher Stelle im August vorgegeben sind.
Die Olympiafünfte von Athen 2004 aus Bayern steigerte sich nach einer Anfangsrunde von 19 Treffern auf 21 und 22 Zähler, kam aber im Gesamtergebnis mit 62 getroffenen Scheiben nicht über Rang 39 hinaus. Die 24-jährige Studentin aus Magdeburg begann mit einer 21er-Serie, kam dann aber mit 19 und 18 Treffer in den folgenden Durchgängen etwas außer Tritt und belegte am Ende mit 58 Treffern den 46. Rang.
Auch andere bekannte Namen wie zum Beispiel die Olympiasiegerin von Sydney 2000, Daina Gudzineviciute (Litauen), oder die Weltmeisterschaftsdritte von Lahti 2002, Zuzana Stefecekova (Slowakei), sowie die starke Giulia Iannotti (Italien) landeten alle zwischen den Positionen 35 und 45.
Mit Yong Hui Pak, Yong Bok Kim und Hye Gyong Chae erreichten drei Schützinnen aus Nordkorea das Finale der besten Sechs, die Überraschung in diesem Wettbewerb war damit perfekt.
E Gao (China) gewann schließlich mit 93 Treffern (Vorkampf 71/Finale 22) vor Yong Hui Pak, die mit 90 Treffern (Vorkampf 69/Finale 21) Zweite wurde. Die Bronzemedaille ging an Irina Laritschewa (Russland) mit 89 Treffern (Vorkampf 68/Finale 21).
Alle bisherigen Resultate vom Weltcup auf der Olympiaschießanlage in Peking finden Sie hier.