Angeführt von einer überragenden Sonja Pfeilschifter (Foto links) standen die Hochrechnungen bald 4:1 und manchmal sogar 5:0 für die Schützen aus der bayerischen Landeshauptstadt. Die vielfache Welt- und Europameisterin hatte auf Position eins Ivana Maksimovic (Foto rechts) zur Gegnerin, die die Teamleitung der SSG Kevelaer anstelle von Sergy Richter ins Team nahm. Doch die Serbin hatte gegen Sonja Pfeilschifter nicht den Hauch einer Chance und unterlag trotz guter Leistung mit 395:399.

Zuvor hatte Constanze Rotzsch beim 394:390 gegen Nils Schumacher den ersten Münchner Punkt geholt. Selina Gschwandtner erhöhte durch einen 393:392-Erfolg gegen Alexander Thomas auf 2:0, bevor Emelie Evesque gegen Patricia Seipel mit 394:389 gewann und das Resultat auf 3:0 schraubte. Danach kam die Solovorstellung von Sonja Pfeilschifter, die ganz allein auf dem Schießstand ihre letzten Schüsse abgab und eine Demonstration der Stärke vorführte. Von 40 Schüssen war nur ein einziger Schuss in der ersten Serie eine Neun.

Auf Position fünf trennten sich Katharina Kösters (Kevelaer) und Tino Mohaupt 388:388-Unentschieden, ein Stechen wurde bei diesem Gesamtstand allerdings nicht mehr nötig.

Mit der Luftpistole ging es bedeutend enger zu, denn beide Teams schenkten sich zur Freude der vielen Besucher nichts. Kriftel ging durch seinen überragenden Schützen auf Position eins, Christian Reitz, mit 1:0 in Führung. Der Olympiadritte von Peking 2008 mit der Schnellfeuerpistole beendete seinen Wettkampf mit 387 Ringen und bald danach war schon klar, dass sein Gegner Brian Beaman ihn nicht mehr einholen konnte.

Aaron Sauter erhöhte durch seinen knappen 382:381-Erfolg gegen Florian Brunner auf den Zwischenstand von 2:0, den kurz darauf Julia Hochmuth durch ihren klaren 381:376-Sieg gegen Dirk Heinen auf 1:2 aus Sicht der Ludwigsburger verkürzen konnte.

Heftig umkämpft war die Partie auf Position fünf zwischen Franz Roth (Ludwigsburg) und Thomas Rink (Kriftel). Der Ludwigsburger führte nach dem dritten Durchgang mit zwei Ringen, konnte seinen Wettkampf aber nicht durchziehen, sondern musste die Partie durch eine schlechte 88er-Serie noch aus der Hand geben.

Mit 369:365 ging diese Begegnung an Thomas Rink, der seinem Team damit den entscheidenden dritten Punkt und den Finalplatz sicherte. Dass Frederic Dzierzon sein Match gegen Dominik Sänger nach schwachem Beginn noch drehte und mit 374:371 gewann, störte die Hessen nicht mehr.

Die Finals heißen HSG München gegen SSVG Brigachtal (Luftgewehr) sowie SB Broistedt gegen SV Kriftel (Luftpistole). Es wird also einen neuen Titelträger mit der Luftpistole geben, der noch nie den Meisterspiegel des Deutschen Schützenbundes gewonnen hat. Auch Brigachtal wäre zum ersten Mal Meister, während die HSG München 2010 schon einmal auf dem obersten Medaillenpodest stand.

Das Finale um Rang drei bestreiten KKS Nordstemmen gegen die SSG Kevelaer (Luftgewehr) sowie die SGI Waldenburg und die SGI Ludwigsburg (Luftpistole).

Die kompletten Ergebnisse vom Bundesligafinale Luftgewehr und Luftpistole in Rotenburg an der Fulda finden Sie über die jeweiligen Links.