Bundesliga

Hubertus Elsen als erstes Nordteam im Halbfinale

04.02.2006 00:00

Der erste Sieg eines Vereins aus dem Norden beim Bundesligafinale in Waldkraiburg gelang im Luftgewehr Hubertus Elsen mit einem 3:2-Erfolg gegen den zweimaligen Meister früherer Jahre Der Bund München. Dirk Leiwen (Foto rechts) war der „Matchwinner“ für die Westfalen, denn der 22-jährige Angestellte musste alleine eine ganze Serie gegen ein Ergebnis ankämpfen, dass sein Kontrahent Joachim Vogl (Foto links) vorgelegt hatte.

Aber zur Chronologie dieser spannenden Begegnung: Schon zu Beginn fiel sofort auf, dass die Schützen aus der bayerischen Landeshauptstadt mit einer schnellen Schussgeschwindigkeit den Gegner unter Druck setzen wollten. Am Ende der dritten Serie zum Beispiel hatten die Münchner durchschnittlich zehn Mal öfter geschossen als die Paderborner Vorstädter.

Auch Monika Hauser (München) war an der Spitzenposition mit 389 Ringen längst schon vom Stand gegangen, als ihr Gegner Marco De Nicolo noch kämpfte. Der Italiener in Reihen der Westfalen ließ sich jedoch von der Taktik der Österreicherin, die mit Mädchennamen Haselsberger auch in Deutschland gut bekannt ist, nicht beeindrucken, hielt stoisch seinen Zwei-Ringe-Vorsprung und siegte schließlich mit 391:389 Ringen.

An Position zwei schoss Damian Kontny mit zwei 100er-Serien hervorragend aus und sicherte durch seinen 393:391-Sieg gegen Sylvia Härtinger Hubertus Elsen den zweiten Siegpunkt. Für München waren dagegen Frank Dobler mit 395:382 gegen Andre Knop und Benjamin Aicher mit 389:386 gegen Eva Schmitz erfolgreich, die am Ende unter Zeitdruck kam und dadurch die Partie noch verlor.

Dirk Leiwen hatte drei Ringe Vorsprung gegenüber Joachim Vogl, als der Westfale den 31. Schuss mit einer Neun beendete und nun bei zwei Ringen Differenz noch neun Schüsse absolvieren musste. Joachim Vogl hatte den Wettkampf bereits mit 391 Ringen abgeschlossen.

Es folgte Zehn um Zehn. Die lautstarke Fangruppe der Westfalen wurde immer munterer, je näher der mögliche Sieg über den Favoriten aus München näher rückte. Dirk Leiwen wirkte sehr ruhig, als er im vorletzten Schuss eine 10,5 erzielte. Im letzten Versuch würde nun schon eine Neun genügen, aber Dirk Leiwen begnügte sich nicht mit dem zweitbesten Resultat, er beendete den Wettkampf mit einer 10,3, begleitet vom frenetischen Jubel des Elsener Anhangs.

„Es war brutal“, so der junge Schütze nach dem Wettkampf, „wobei der Druck im Wettkampf mir eigentlich Spaß macht. Ich wusste genau über den Stand der Partie Bescheid und daher war mir völlig klar, was ich schießen musste, um zu gewinnen. Von den anderen Mannschaftsmitgliedern wusste ich nichts, habe nur gesehen, dass die Münchner unheimlich schnell vom Stand gingen.“

Im dritten Viertelfinale der Luftpistole hatte der Rekordmeister vom PSV Olympia Berlin – fünf Mal hatten die Berliner schon den Meisterspiegel gewonnen – gegen die Schützengilde Ludwigsburg keine Chance. Ohne ihren etatmäßigen Spitzenschützen verloren die Hauptstädter mit 1:4 gegen das Team aus Baden-Württemberg.

Die reguläre Nummer eins der Berliner, Martin Tenk, musste an den Meisterschaften seines Heimatlandes Tschechische Republik teilnehmen, die ausgerechnet an diesem Samstag stattfanden. Ein entscheidender Verlust für die Berliner, der nicht zu kompensieren war.

Wieder einmal stark, Altmeister Uwe Potteck (Foto rechts) an Position eins, der nach 377:377-Gleichstand in ein Stechen gegen Christoph Schmid (Foto links) musste, das der Olympiasieger von 1976 in Montreal mit 10:9 für sich entscheiden konnte. Die anderen Begegnungen gingen an die Schützengilde Ludwigsburg.

Alle Ergebnisse des Bundesligafinales finden Sie hier.