Weltcup
In allen Wettbewerben unter die besten 16 Schützen
Beim Weltcup der Bogenschützen in Antalya (Türkei) fanden heute die Eliminationen der Einzelwettbewerbe statt. Erfreulich dabei war, dass in allen vier Wettbewerben eine Teilnehmerin oder ein Teilnehmer des Deutschen Schützenbundes ins Achtelfinale kam.
Karina Winter (Berlin) und Florian Kahllund (Fockbek) mit dem olympischen Recurvebogen sowie Kristina Heigenhauser (Surberg) und Marcus Laube (Karlsruhe/Foto) mit dem nichtolympischen Compoundbogen schafften es jeweils in die Runde der letzten 16 Schützen.
Kristina Heigenhauser hatte gestern mit dem nichtolympischen Compoundbogen das beste Ergebnis aller Teilnehmer des Deutschen Schützenbundes erzielt und durfte als Sechste nach der Qualifikation gleich im Sechzehntelfinale des Turniers antreten. Dort traf sie auf ihre Nationalmannschaftskollegin Janine Meissner (Schmitten).
Die amtierende Weltmeisterin, sie gewann 2013 am Strand von Antalya die Goldmedaille, hatte im innerdeutschen Duell von Anfang an die Führung auf ihrer Seite, baute sie während der gesamten Partie aus und siegte am Ende recht sicher mit 146:140.
Eine Sechs gleich in der ersten Passe warf die Welttitelträgerin im Achtelfinale gegen Stephanie Sarai Salinas (Mexiko) zurück. Nach 26:29 und 53:59 aus deutscher Sicht kämpfte sie sich zwar wieder etwas heran, 83:87 stand es nach dem dritten Durchgang, aber zum Schluss musste sie sich der Lateinamerikanerin mit 142:146 beugen.
Janine Meissner (Schmitten) durfte ihrerseits in der Auftaktserie der Direktausscheidung pausieren und durch den 141:136-Sieg gegen Sandrine Vandionant (Frankreich) erreichte die Hessin das Sechzehntelfinale, wo es zum innerdeutschen Duell gegen Kristina Heigenhauser kam.
Velia Schall (Karlsruhe/Foto), im Vorkampf auf dem zwölften Rang platziert, erreichte nach Freilos in der ersten Runde durch einen 143:139-Erfolg gegen Gisele Esposito Meleti (Brasilien) das Sechzehntelfinale. Dort wurde ihr jedoch gegen Swetlana Cherkaschnewa (Russland) eine Fünf in der dritten Passe zum Verhängnis, während die Russin sehr konstant schoss und schließlich mit 145:136 gewann.
Marcus Laube startete nach seinem gestrigen Erfolg im Mixed-Wettbewerb, der ihn zusammen mit Kristina Heigenhauser in das Bronzefinale brachte, gut in die Elimination. Patrick Laursen (Dänemark) bezwang er mit 146:143 und auch Gabriel Badenhorst (Südafrika), immerhin 15. nach der Qualifikation, ging mit 144:137 geschlagen vom Stand.
Ganz knapp wurde es für Marcus Laube im Sechzehntelfinale gegen Camilo Andres Cardona (Kolumbien), aber nach einem äußerst umkämpften Match setzte sich der Karlsruher mit 146:145 knapp durch. Gegen den Qualifikations-Zweiten Marcelo Roriz Jr. (Brasilien) war es nach fünf Passen ein einziger Ring, der beim 145:144 für den Südamerikaner entscheidend war. Marcus Laube hatte sich aber gut geschlagen.
Robert Abstreiter (Altdorf) hatte in Runde eins Andreas Darum (Dänemark) zum Gegner und bezwang den Dänen knapp mit 142:141. Mit dem gleichen engen Resultat, aber diesmal mit dem schlechteren Ende für sich, musste er dann gegen Bridger Deaton (USA) mit 141:142 das Feld als Unterlegener verlassen.
Kai Knechtel (Uelzen) machte es gegen Roman Häfelfinger (Schweiz) äußerst spannend. Nach einem 144:144-Remis mussten die beiden Kontrahenten in ein Stechen, dass der Eidgenosse hauchdünn ge-wann, weil sein Pfeil, beide hatten eine Zehn erzielt, näher zur Scheibenmitte lag.
Karina Winter, die Weltmeisterschafts-Vierte von 2013, war nach dem Vorkampf mit Rang 13 beste Schützin des DSB mit dem olympischen Recurvebogen. Die 29-jährige Sportsoldatin besiegte in ihrem ersten Match der Direktausscheidung Ana Machado (Brasilien) mit 7:3.
Mit dem gleichen Ergebnis behielt sie gegen Beshindee Urantungalag (Mongolei) die Oberhand und im Sechzehntelfinale wartete Zahra Nemati (Iran) auf die Berlinerin, die ihr alles abforderte. Mit 5:5-Unentschieden ging es schließlich in das Stechen, das die Schützin aus der deutschen Hauptstadt mit 8:6 für sich entscheiden konnte.
Keine Geringere als die Doppel-Olympiasiegerin im Einzel und mit der Mannschaft, Bo Bae Ki (Südkorea), wartete im Achtelfinale auf Karina Winter. Nach 0:2-Rückstand hielt die DSB-Schützin zwei Sätze das Match offen. 30:30 und 28:28 trennten sich die beiden unentschieden, doch im vierten Satz setzte die Asiatin beim 29:27 mit insgesamt 6:2 den Schlusspunkt unter die Partie.
Lisa Unruh (Berlin/Foto) setzte sich in der ersten Runde der Elimination gegen Carla Frangilli (Elfenbeinküste) mit 6:2 durch, musste sich in Durchgang zwei dann aber Celia Castanos (Spanien) geschlagen geben. Elena Richter (Berlin) hatte in ihrem Auftaktmatch mit Amira Mansour (Ägypten) wenig Mühe und fertigte die Ägypterin mit 6:0 ab, musste sich dann aber gegen Mackenzie Brown (USA) nach einer 2:0-Führung in der zweiten Runde mit 2:6 beugen, während Veronika Haidn-Tschalova (Deggendorf) ihre erste Begegnung gegen Begunhan Elif Unsal (Türkei) mit 2:6 verlor.
Europameister Florian Kahllund hatte in der ersten Runde der Direktausscheidung beim glatten 6:0 gegen Guillermo Aguilar Gimpel (Chile) keine Mühe, musste sich dann aber im zweiten Match gegen Jeff Henckels (Luxemburg) enorm strecken, um nach einem 5:5-Remis durch ein mit 10:9 gewonnenes Stechen ins Sechzehntelfinale zu gelangen.
Auch Chun-Heng Wei (Taiwan) konnte den kontinentalen Titelträger aus Norddeutschland nicht stoppen und musste beim 2:6 aus seiner Sicht die Überlegenheit von Florian Kahllund (Foto) anerkennen. Im Achtelfinale stand mit Seungyun Lee (Südkorea) der Qualifikationssechste und eine ganz schwere Hürde für den 21-jährigen Deutschen.
Florian Kahllund kämpfte prächtig gegen den Südkoreaner, 27:27 und 30:30 standen auf der Anzeigetafel nach zwei Passen. Nach dem 2:2 ging Seungyun Lee durch ein knappes 28:27 in Führung und beendete das Match mit 30:27 und dem Gesamtergebnis von 6:2.
Florian Floto (Braunschweig) bezwang in seinem Auftaktmatch zur Elimination auf Gambordorj Gan Erdene (Mongolei), glatt mit 7:1, unterlag dann aber Collin Klimitchek (USA) mit 3:7. Cedric Rieger (Karlsbad) kam diesmal über den ersten Durchgang nicht hinaus. Sein Gegner, Naoya Oniyama (Japan), siegte deutlich mit 7:1. Simon Nesemann (Nürnberg), 96. nach dem Vorkampf verlor gegen den 17. der Qualifikation, Sjef van den Berg (Niederlande), in der ersten Runde mit 2:6.
Alle Ergebnisse des Weltcups in Antalya finden Sie nach Abschluss der Wettbewerbe über diesen Link.