International

ISSF-Generalversammlung: Erfolg für alle DSB-Kandidaten

18.04.2012 11:08

Die Olympischen Spiele 2012 werfen ihre Schatten voraus: Neben einem Test-Weltcup, für den erstmals die olympischen Schießstätten der Royal Artillery Barracks zur Verfügung stehen, veranstaltete der Internationale Schießsportverband ISSF in dieser Woche auch seine turnusgemäße Generalversammlung in London.

 

Nach den Berichten der Organisatoren über anstehende Weltmeisterschaften sowie den kommenden Youth Olympic Games 2014 wurde den 200 Delegierten der Entwurf einer neuen ISSF-Satzung vorgestellt, zudem wird es neue Finalmodi geben.

Darüber hinaus standen die Mitglieder der ISSF-Disziplinenkomitees zur Wahl. Gerhard Furnier (Foto Mitte), stellvertretender Bundessportleiter, und Bundesgeschäftsführer Jörg Brokamp (Foto rechts) vertraten den Deutschen Schützenbund in der englischen Metropole und konnten aus DSB-Sicht von hervorragenden Wahlergebnissen berichten (Im Bild links Willi Grill).

Mit großer Spannung wurde von den Vertreterinnen und Vertretern aus über 100 Mitgliedsverbänden der Bericht von Peter Underhill erwartet. Der Brite, im Organisationskomitee der Olympischen Spiele 2012 zuständig für die Schießsportveranstaltungen in der Londoner City, gab grünes Licht: Die Vorbereitungen für die 15 olympischen Schießwettbewerbe sind abgeschlossen, London freut sich auf die Schützinnen und Schützen aus aller Welt: "Wir werden den Athleten beste Bedingungen bieten, damit sie Höchstleistungen erzielen", so Underhill wörtlich.

Ähnlich positiv schlossen sich die Vertreter aus Peru und Spanien an, deren Verbände in den Jahren 2013 und 2014 eine Flinten-WM und die Weltmeisterschaft in allen ISSF-Wettbewerben ausrichten werden. ISSF-Generalsekretär Franz Schreiber (Foto unten 2.v.l.) konnte ferner berichten, dass bei den Olympischen Jugendspielen im chinesischen Nanjing 2014 erstmals auch gemischte Zweier-Teams an den Start gehen werden.

Mit großer Mehrheit setzte sich der italienische Wurfscheibenverband FITAV gegen Slowenien und Serbien bei der Wahl des Ausrichters der WM Wurfscheibe 2015 durch. Damit wird diese Weltmeisterschaft nach 2005 erneut in Lonato am Gardasee stattfinden. Inzwischen verfügt die dortige Anlage über 12 Wurf-scheibenstände, zudem wurden bauliche Veränderungen vorgenommen, um TV-Übertragungen zu erleichtern.

Nachdem der slowenische Verband seine Bewerbung um die Ausrichtung der Weltmeisterschaft im Jahr 2018 zurückgezogen hatte, war der Weg frei für einen klaren koreanischen Wahlsieg: Changwon wird die 52. ISSF-WM (nach München 2010 und Granada 2014) organisieren.

Der Entwurf überarbeiteter ISSF-Statuten fand trotz großer Zustimmung nicht die nötige Zweidrittelmehrheit aus dem Kreis der Delegierten. Zuvor hatten sich aber Exekutive und Verwaltungsrat des Weltverbandes für neue Wettkampfmodi ausgesprochen: So soll zukünftig nach einem Eliminations- (in den Gewehr- und Pistolendisziplinen) und einem Duellverfahren (Wurfscheibe) geschossen werden. Die hierzu geänderten Finalregeln sollen in den kommenden Monaten vorgestellt werden.

Große Freude herrschte schließlich bei den deutschen Delegierten angesichts der hervorragenden Wahlergebnisse um die Plätze in den ISSF-Sektionskomitees: Alle sieben Kandidaten des Deutschen Schützenbundes schafften ihre Wiederwahl oder wurden neu in diese internationalen Gremien gewählt.

Mit Willi Grill (Gewehrkomitee), Maximilian Löffler (Wurfscheibe), Stefan Nolte (Medizinisches Komitee) und Manfred Woelke (Pistole) wurden vier erfahrene deutsche Vertreter in ihren Ämter bestätigt. Erstmals gewählt wurden Tina Madronitsch (Statuten- und Zulassungskomitee), Christian Michael (Kampfrichterkomitee) und Silke Abramovic (Laufende-Scheibe-Komitee).

Gerhard Furnier, stellvertretender DSB-Bundessportleiter, sagte in London nach den Wahlen: "Ich gratuliere allen sieben Kandidatinnen und Kandidaten unseres Verbandes ganz ausdrücklich. Diese Wahlergebnisse sind ein großer Vertrauensbeweis des Weltverbandes und aller seiner Delegierten in unsere Kandidaten und ihre gute Arbeit auf nationaler und internationaler Ebene. Ich bin sicher, dass sich die deutschen Vertreter mit größtem Einsatz für die Zukunft des Schießsports engagieren werden."

Im Rahmen der ISSF-Verwaltungsratssitzung und der Generalversammlung konnten die deutschen Delegierten auch über das Projekt "Ziel im Visier - Zukunft Schützenverein" des Deutschen Schützenbundes informieren. Die Kampagne zur Mitgliedergewinnung und die Planungen eines bundesweiten "Wochenendes der Schützenvereine" am 6. und 7. Oktober stießen bei den gut 100 Mitgliedsverbänden der ISSF auf größtes Interesse.

Besonders beeindruckt zeigten sich die Vertreterinnen und Vertreter aus aller Welt über die beachtliche Resonanz unter den deutschen Schützenvereinen, von denen bereits mehrere hundert ihre Teilnahme zugesagt haben. "thumbs up!" (Daumen nach oben) für Trimmy und die DSB-Aktion hieß es daher also auch an der Themse.

Beitrag: Benjamin Zwack