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Jubiläum im Deutschen Schützenmuseum

14.05.2014 09:31

Zahlreiche Gäste feierten im Roten Salon von Schloss Callenberg das zehnjährige Bestehen des Deutschen Schützenmuseums Coburg. In Anwesenheit von Brigitte Ambacher (Foto 3.v.r.) und ihrer Tochter Birgit Schneider (Foto rechts) enthüllte DSB-Präsident Heinz-Helmut Fischer (Foto 2.v.r.) eine Gedenkplakette für den Initiator des Museums, den früheren Präsidenten Josef Ambacher.

Präsidium und Gesamtvorstand des Deutschen Schützenbundes waren zahlreich vertreten, als Heinz-Helmut Fischer die vielköpfige Schar der Ehrengäste begrüßte.

Allen voran den Protektor des DSB, Prinz Andreas von Sachsen-Coburg und Gotha (Foto 3.v.l.), seinen Sohn und gleichzeitig Hausherr von Schloss Callenberg, Erbprinz Hubertus (Foto links), der direkt vom Wickeltisch seiner 10 Tage alten Tochter, Prinzessin Katharina, gekommen war, und den ebenfalls frisch gebackenen Coburger Oberbürgermeister Norbert Tessmer (Foto 2.v.l.). Letzterer legte Wert auf die Feststellung, als damals 2. Bürgermeister schon bei der Eröffnung des Deutschen Schützenmuseums am 14. Mai 2004 im Rahmen des 53. Deutschen Schützentages anwesend gewesen zu sein, und hob die Bedeutung des Museums für die Stadt Coburg, der „Stadt der Turner, Sänger und Schützen“ hervor.

Der olympische Schießsport war unter anderem durch den Olympiasieger von Mexico 1968, Bernd Klingner, die Silber- und Bronzemedaillengewinnerin von Atlanta 1996 und Sydney 2000 mit der Bogendamenmannschaft, Sandra Sachse, und Wolfgang Stöckl, den Silbermedaillengewinner bei den Paralympics in Sydney 2000, vertreten.

Der Generalsekretär des Internationalen Schießsportverbandes (ISSF), Franz Schreiber, der mit ISSF-Vizepräsident Gary Anderson, selbst zweifacher Olympiasieger, gekommen war, betonte ebenso das Ansehen und die wichtige Rolle des Deutschen Schützenmuseum als Gedächtnisspeicher des Schießsports, wie sein Kollege, der Generalsekretär des Bogensportweltverbandes World Archery (WA), Tom Dielen aus Lausanne.

Beide hoben die großen Verdienste hervor, die der frühere DSB-Präsident Josef Ambacher für die Entwicklung des Sport- und Bogenschießens in Deutschland und auf internationaler Ebene erworben habe. Sie erinnerten namentlich an das erfolgreiche Abschneiden deutscher Sport- und Bogenschützen bei den Olympischen Spielen seit Barcelona 1992 und an die perfekte Ausrichtung der Bogenweltmeisterschaften 2007 in Leipzig und der 50. ISSF-Weltmeisterschaften 2010 in München.

Überhaupt galt ein Schwerpunkt der Feierstunde dem Gedenken an den im September 2012 verstorbenen Josef Ambacher. DSB-Präsident Heinz-Helmut Fischer verband seinen Rückblick auf „Zehn Jahre Deutsches Schützenmuseum“ mit einer ausführlichen Würdigung der Leistungen seines Vorgängers im Bereich der Traditionspflege und beim Aufbau des Museums.

Dass das Museum überhaupt bestehe und sich innerhalb kurzer Zeit zu einem beliebten Ausflugsziel für die Schützinnen und Schützen sowie zu einer anerkannten Institution in der deutschen Museumslandschaft entwickelt habe, sei ganz eindeutig dem früheren Präsidenten zu verdanken, so Fischer.

Schon die Errichtung der „Stiftung Deutscher Schützenbund“ im Jahr 1999 sei ein erster Schritt gewesen, der zweite dann die Herantragung des Protektorats über den Deutschen Schützenbund an Prinz Andreas, den damaligen Chef des Hauses Sachsen-Coburg und Gotha und Hausherrn von Schloss Callenberg.

Anhand der Idee und der Umsetzung des Schützenmuseums verdeutlichte Heinz Helmut Fischer die Traditionsauffassung Josef Ambachers, die nach dessen eigenen Worten „nichts mit Nostalgie oder Vergan-genheitsverherrlichung“ zu tun gehabt habe. DSB-Präsident Fischer wörtlich: „Mit dem von manchen skeptisch betrachteten Projekt ‚Deutsches Schützenmuseum‘ wollte Ambacher auch den Beweis antreten, dass vieles möglich ist, wenn man nur Fantasie, Mut und die dazugehörige Tatkraft aufbringt. Heute können wir sagen, dass das Ergebnis ihm Recht gegeben hat. Mit dem Deutschen Schützenmuseum hat unser Verband, hat letztlich Josef Ambacher, ein einzigartiges Juwel geschaffen. Ein Alleinstellungsmerkmal in der Landschaft der Spitzensportverbände, von denen kein anderer über eine auch nur annähernd vergleichbare Institution verfügt.“

DSB-Protektor Prinz Andreas gab in einer kurzen Ansprache noch einige ganz persönliche Erinnerungen an Josef Ambacher preis. Er sei ein Mensch gewesen, auf den man sich immer einhundertprozentig habe verlassen können. „Wenn er sein Wort gab, dann galt das“, so der Protektor. Andererseits sei der frühere DSB-Präsident aber auch immer für eine Überraschung gut gewesen – „ob im Deutschen Schützenbund oder auf der Jagd“.

Im Anschluss an eine emotional sehr bewegende Bilderschau mit Impressionen von der Eröffnung des Schützenmuseums über verschiedene Ausbaustationen bis hin zur Feier von Ambachers 70. Geburtstag im Jahr 2010 in der Kapelle von Schloss Callenberg gab der DSB-Vizepräsident Tradition und Brauchtum, Hans-Heinrich von Schönfels, den Präsidiumsbeschluss bekannt, der Verdienste seines früheren Präsidenten um die Bewahrung der Verbandsgeschichte und die Pflege der Tradition eine bleibende Würdigung zuteil werden zu lassen, „und zwar dort, wo diese Facette von Josef Ambachers Lebenswerk besser sichtbar wird als an jedem anderen Ort: im Deutschen Schützenmuseum auf Schloss Callenberg.“

Präsident Fischer und Protektor Prinz Andreas enthüllten zusammen mit Brigitte Ambacher eine Gedenkplakette, die an den „Gründer und Förderer des Deutschen Schützenmuseums, Josef Ambacher“, erinnert und gleich im Anschluss an die Feierstunde im Eingangsbereich des Museums montiert wurde.

Bericht: Stefan Grus

Foto: Oliver Reidegeld